IBIS ist umgezogen
Seit Juni befindet sich die Interkulturelle Arbeitsstätte für
Forschung, Dokumentation, Bildung und Beratung in der Alexanderstr.48 .
Eine wichtige Neuerung ist in Form eines interkulturellen Archivs für
Flucht und Migration geschaffen worden. Besonders an Rechtsanwälte,
LehrerInnen, DozentInnen und VertreterInnen der
Erwachsenenbildung, aber auch im interkulturellen Bereich
Beschäftigten, richtet sich dieses Angebot.
Eine Vernetzung mit der Universitätsbibliothek ist geplant.
IBIS verfügt zusätzlich über eine Mediathek, in der Dokumentarfilme
ausgeliehen werden können, sowie eine Sammlung der aktuellsten Bücher
aus dem interkulturellen Bereich.
Auch finden antirassistische
Beratungen nach Absprache statt.
Anfallende Fragen werden unter der Nummer: 0441 /884016 beantwortet.
Keramik - Workshops im Sommeratelier
Die Werkschule bietet vom 2. - 4. August zwei Workshops im Bereich der
Keramikkunst unter der Leitung namhafter Künstler an.
"Form und Malerei" unter der Leitung von Monika Debus, verbindet
Keramik mit Malerei in einer experimentellen Auseinandersetzung mit
den Materialien.
Michael Cleff betreut den Workshop: "Das Gefäß an der Nahtstelle zur
Plastik" , in dem weder figürlich, noch an der Drehscheibe gearbeitet
wird.
Vielmehr stehen bildhauerische Elemente im Vordergrund.
Interessierte, die allerdings über Vorkenntnisse im Umgang mit Keramik
verfügen sollten, können sich im Hochheiderweg 169 oder unter der
Nummer: 0441/ 382930 anmelden.
4. Jahrestagung: Atomwaffen abschaffen
Sicherheit und atomare Abrüstung - Ist eine atomwaffenfreie Ostseeregion
ein
Modell für europaweite atomwaffenfreie Zonen? Weitere Kernthemen der
Tagung vom
Freitagnachmittag 15.9. bis Sonntagmittag 17. 9. sind: Gefahr durch
Militarisierung des Weltalls; Der Atomwaffensperrvertrag - eine Bilanz 5
Jahre
nach der unbefristeten Verlängerung; Die siamesischen Zwillinge:
Atomwaffen und
Atomenergie.
Neben Vorträgen wird es Workshops zu den Themen geben. Die Vorbereitung
der
Tagung wird durch die Rostocker "Interessengemeinschaft EntRüstung"
unterstützt. Tagungsort ist das als Bildungsschiff umgbaute Frachtschiff
MS
"Georg Büchner", das am Warnow Kai in Schmarl, 18106 Rostock liegt.
Vorgezogene
Reservierungen bzw. Verlängerungen sind möglich.
Im Trägerkreis "Atomwaffen abschaffen" sind über 40 Organisationen aus
Kirchen,
Gewerkschaften, Universitäten sowie der Friedensbewegung
zusammengeschlossen.
Der Trägerkreis ist Teil des internationalen Netzwerks "Abolition 2000 -
a
global network for the elimination of nuclear weapons".
Kontaktadressen für Fragen, Anmeldung, Bestellung von Programmen und
Ankündigungsmaterialien: NaturwissenschaftlerInnen-Initiative
"Verantwortung
für Friedens- und Zukunftsfähigkeit", Gutenbergstr. 31, 44139 Dortmund,
Tel.: 0231,575202, Fax: 0231,575210, e-mail: ines_nat@t-online.de,
WorldWideWeb: http://www.natwiß.de (im Aufbau)
Kein Asyl
zeigt die Berliner Compagnie am 22.9.00 um 20 Uhr in der Aula der
Cäcilienschule. Im Mittelpunkt des Stückes steht der Afrikaner Jonas
Gambta.
Einer von denen, die es gerade schafften, hereinzukommen (ohne
Green-Card).
Einer der beschimpften, diskriminierten, am Ende abgeschobenen oder
ermordeten
Flüchtlingen. Seine Heimat ist Oromia, das Ursprungsland des Kaffees.
Jonas
Gambta ist ein Mann aus dem Volk der seit hundert Jahren durch die
äthiopische
Regierung unterdrückten Oromo. Das Stück spielt mit weiteren Personen in
einem
von einer Horde Nazis bedrohten Flüchtlingsheim.
Das Thema Ausländerfeindlichkeit ist ein dunkles Thema dieser Tage. Das
Theaterstück setzt dagegen auf Helligkeit und ist mit zehn Songs fast
ein
Musical. Gerade für Jugendliche bietet sich die Möglichkeit einer guten
Hinführung zu diesem Thema. Weitere Infos bei Uwe Fischer, Tel.:
0441,7701,431
sowie Fax -419.
Theateraufführung der Berliner Compagnie
Im Rahmen der offiziellen Eröffnung der neuen
Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg
wird die Theatergruppe ihre Produktion "Kein
Asyl", das Ausländerfeindlichkeit
thematisiert, am 22.09.2000 um 20.00 Uhr in der
Cäcilienschule zeigen.
Die Berliner Compagnie macht seit 1982 immer
wieder engagiertes Theater zu politischen und
gesellschaftlichen Mißständen. Dabei kommt
die Gruppe ohne Belehrung aus,stattdessen
setzt sie auf intensive Recherche in der
Vorbereitung und fesselndes Theater, bei dem
trotz aller Ernsthaftigkeit der Humor nicht zu
kurz kommt. Es ist deutlich, spannend,
unterhaltsam und mit 10 Songs fast ein
Musical.
Kartenhotline: 0441-7701431; 18DM,erm. 13DM
Zustände in der ZAST
Allen Flüchtlingen wird bei ihrer Ankunft im
Lager Blankenburg Blut abgenommen und es
werden ohne Einwilligung der Betroffenen
Röntgenaufnahmen gemacht. Dolmetscher sind
bei Röntgenterminen üblicherweise nicht
anwesend, somit erfolgt generell keine
Aufklärung über die Risiken von
Röntgenaufnahmen.
Auch ansonsten sieht es mit der medizinischen
Versorgung derjenigen die im Lager leben
schlecht aus. Behandelt werden nur Notfälle
und auch diese nur, wenn es sich nicht
vermeiden läßt. Und wer ein Notfall ist und
wer nicht entscheidet die zuständige
Amtsärztin.
Perverserweise ist das ganze durch das
Asylbewerberleistungsgesetz juristisch
legitimiert. So heißt es im @4AsylblG daß
"medizinische Leistungen lediglich bei
Notfällen und zur Schmerzlinderung vorgesehen
sind". Chronische Krankheiten wie Diabetes,
Magengeschwüre, Nierensteine, Karies werden
grundsätzlich nicht behandelt. Auch die
Kostenübernahme psychotherapeutischer
Behandlungen für Folter- und Kriegsopfer wird
in der Regel verweigert.
Die rassistischen Sondergesetze, die
Medienhetze und die Schikanen im Alltag haben
offensichtlich nur ein Ziel: den Menschen das
Leben zur Hölle zu machen und ihnen zu
zeigen, daß sie unerwünscht sind.
Der "Atomausstieg" ist eine Mogelpackung
Als eine Tragikomödie zur reinen Absicherung
von Profitinteressen der Atomindustrie auf
Kosten der Gesundheit von Generationen,
beurteilen die Anti-Atom-Standortinitiativen
die "Inszenierung des rotgrünen Bühnenstücks
Atomausstieg". Der Kern der Vereinbarung, den
Betrieb der Atomanlagen durch verbesserte
Sicherheitsauflagen nicht zu stören und damit
die laufenden Meiler bis zur wirtschaftlichen
Unrentabilität, einem technischen K.O., oder
einem Supergau, vor den Menschen zu schützen
und nicht umgekehrt, sei ein unfassbarer
Skandal.
Die langen Restlaufzeiten bedeuten nicht nur,
daß über weitere Jahrzente die Gefahr eines
Super-gau droht: Sie bedeuten darüber hinaus,
daß sich die Menge des bisher angefallenen
Atommülls aus deutschen AKW`s noch einmal
mehr als verdoppeln wird, obwohl nach wie vor
keine Lösung der Endlagerproblematik in Sicht
sei.
"Gerade erst vor wenigen Wochen hat der
Umweltsachverständigenrat der Bundesregierung
ins Stammbuch geschrieben, daß dieses
Problem wahrscheinlich nicht lösbar ist. Es
ist ein Skandal, daß Bundesregierung und
Energieversorger dies mit ihrer Vereinbarung
einfach vom tisch wischen", so Hartmut
Liebermann, Sprecher der Bürgerinitiative
"Kein Atommüll in Ahaus". "Die Konsequenz
wird sein, daß noch mehr Müll für noch
längere Zeiträume in sogenannten
"Zwischenlagern" einfach abgestellt werden
wird. Egal ob dies an den bisherigen
zentralen Standorten Gorleben, Ahaus und
Greifswald geschieht, oder in sogenannten
"dezentralen Zwischenlagern" an den
Reaktorstandorten: Mit "Entsorgung" hat dies
nichts zu tun. Deshalb wird es gegen weitere
Castor-Transporte ebenso Widerstand geben,
wie gegen die Errichtung neuer Standort-
Zwischenlager."
Das geplante Endlager Schacht Konrad, das
einmal 95% des bundesdeutschen Atommülls
aufnehmen soll, soll laut Konsenspapier
ebenfalls genehmigt werden. Anstatt daß die
fachliche Kritik am Standort Schacht Konrad
und die internationale Diskussion um neue
Kriterien für den Umgang mit Atommüll Einfluß
auf das PLanfeststellungsverfahren hat,
sollen jetzt nach dem Willen der
Bundesregierung die BürgerInnen die Fragen
nach einer Genehmigung von den Gerichten
klären lassen. "Damit wälzt der Bund seine
Verantwortung auf die Bürger ab. Ganz zu
schweigen davon, daß diese gar nicht die
finaziellen Mittel haben, millionenschwere
Gutachten, z.B. zum Langzeitsicherungsnachwei
s, in solche Gerichtsverfahren einzubringen,"
so Peter Dickel, Vorstandsmitglied der
Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad e.V. .
Erstmals in der Auseinandersetzung um die
Atomenergie hatten in Salzgitter am 31.Mai
4800 Industriebeschäftigte die Arbeit für
eine Stunde niedergelegt, um gegen eine
Atomanlage zu protestieren. Schließlich wären
bei einem Betribsunfall im Endlager Konrad
auch etwa 20.000 Industriearbeitsplätze im
näheren Umfeld in Gefahr. "Wir werden in den
nächsten Monaten mit vielen Aktionen dafür
kämpfen, daß nach 20 Jahren Widerstand es
nicht am Ende rotgrün gelingt, dieses
unverantwortliche Projekt durchzusetzen."
"Mit der "Erfolgsmeldung" von 32 Jahren
Laufzeit pro AKW wird die Öffentlichkeit
hinters Licht geführt und verschaukelt, da
bei der Rechnung in festgelegten Strommengen
unrealistisch hohe Kraftwerkauslastungen zu
Grunde gelegt werden. Mit diesem Trick
ergeben sich real 34-35 Jahre Laufzeit pro
AKW",beurteilt Helga Rinski vom Arbeitskreis
Wesermarsch gegen das AKW Unterweser/Esensham
m den Konsens. Für diese ungewisse Menge von
Atommüll wären die dezentralen Zwischenlager
in Form von "Kartoffelscheunen mit
Lüftungsschlitzen" an allen AKW-Standorten
von den Betreibern beantragt. De facto sei
das Konzept der Zwischenlager ein Beitrag zum
ungestörten Weiterbetrieb der AKW`s ohne
Ende. Für die Bevölkerung hieße das:"die
Risikopotentiale vor Ort erhöhen sich enorm,
die Risiken der Atomenergie und des weltweit
ungelösten Atommüllproblem verschärfen sich
weiter", ergänzt Helga Rinski.
Traute Kirsch von der Bürgerinitiative Unrast
weist auf einen zusätzlichen Verrat der
Bündnisgrünen an ihren Zielen und Wählern
hin: Die Novellierung der Strahlenschutzveror
dnung, die nicht einmal Gegenstand der
Konsensvereinbarungen sei. Radioaktiver
Schrott dürfe nach den Vorstellungen des
Bundesumweltministers dann in der Produktion
von Autos, Bratpfannen und Bestecken der
"Entsorgung zugeführt werden". Schwachradioak
tiver Bauschutt würde im Straßen- und Wegebau
und auf Baustellen Verwendung finden, höher
belasteter Bauschutt auf Mülldeponien
verschwinden. Traute Kisch: "Statt die Bürger
vor Strahlung zu schützen, wird es der
Atomindustrie so ermöglicht, zig Milliarden
einzusparen!"
Wütend sind die Standortinitiativen auch über
den weiteren atomaren Problemtransfer ins
Ausland. Der angekündigte Stop der
Wiederaufbereitung deutschen Atommülls in
Frankreich und England zum Jahre 2005 sei
pure Augenwischerei, da dieser Zeitpunkt
sowieso deckungsgleich mit dem Auslaufen der
Verträge der Betreiber sei. Der
Strahlendreck, der bis dahin weiter in die
WAA rollen darf, garantiere noch über Jahre
hinaus den Betrieb der Anlagen und
verschlimmere die Verseuchung der Umgebung um
ein Vielfaches.
Einig sind sich die Initiativen auch in ihrem
abschließenden Fazit: Der "Atomausstieg" ist
eine Mogelpackung!
Wiesbadener OB humorlos
Der Wiesbadener Oberbürgermeister Hildebrand Diehl (CDU)
hat den Kabarettisten Dieter Hildebrandt wegen Beleidigung
angezeigt. Zugleich bat Diehl die Wiesbadener Staatsanwaltschaft zu
prüfen, ob Hildebrandt mit seinen Äußerungen zum Streit um die von
Abschiebung bedrohte kurdische Familie Akyüz möglicherweise weitere
Straftaten begangen haben könnte. Der Kabarettist hatte in der
Sendung "Scheibenwischer" am 12. April die Frage gestellt, ob die
Mitarbeiter der Wiesbadener Ausländerbehörde "vielleicht nachträglich
noch in die ß eintreten" wollten.
OB Diehl bezeichnete die Äußerungen Hildebrandts als persönliche
Ehrverletzung der Mitarbeiter des Ausländeramtes. Die Äußerungen des
Kabarettisten seien weder durch die Freiheit der Kunst noch als
Satire geschützt. Möglicherweise habe sich Hildebrandt auch der üblen
Nachrede und Verleumdung schuldig gemacht.
Die elfköpfige Familie Akyüz, deren Asylanträge abgelehnt wurden, hat
sich in insgesamt 35 Verfahren vor Verwaltungsgerichten gegen eine
Abschiebung in die Türkei zur Wehr gesetzt. Mindestens einige Mitglieder
der Familie sind in der Türkei von Folter
bedroht sind. Der Versuch, ein Bleiberecht für die Familie vor dem
Bundesverfassungsgericht zu erstreiten, scheiterte Ende Mai.
Derzeit lebt die Familie im Kirchenasyl bei der evangelischen
Studentengemeinde in Mainz.
Die Stachel-Redaktion meint dazu:
Abschiebung ist, wie jemanden aus dem Fenster zu werfen und zu sagen:
"Ich kann doch nichts dafuer, daß unten Steinboden ist."
Diese im wesentlichen der Frankfurter Rundschau nachempfundenen Zeilen
wurden dem STACHEL über DIR-Buero, Postfach 1221 35002 Marburg
Tel: +49-(0)6421-3 77 22 FAX 3 77 94,
www.uni-marburg.de/dir,
Datenbank: www.infolinks.de/dir-ml, überbracht.
Spenden für Ilhan!
Anfang 1999 flohen Ilhan akil und seine Mutter aus der Türkei und kamen
in die BRD. Der 13-jährige Junge hat seit seiner Geburt einen
lebensgefährlichen Herzfehler.
Aufgrund dieser Krankheit muß der Junge auf vieles verzichten. So darf
er sich körperlich nicht anstrengen, keinen Sport treiben oder mit
Freunden herumtollen. Darüber hinaus überkommen Ilhan regelmäßig
körperliche Zusammenbrüche, er leidet häufig unter starker Übelkeit und
Atemnot. Aufgrund dieser Symptome mußte er schon mehrmals in die
Notaufnahme eingeliefert werden. Alle ÄrztInnen diagnostizierten das
bekannte Herzleiden, empfahlen die notwendige Operation, weigerten sich
aber, die Behandlung durchzuführen.
Da Ilhan und seine Mutter hier nicht als Flüchtlinge anerkannt sind, ist
ihre medizinische Versorgung durch das Asylbewerberleistungsgesetz
(AsylbLG) geregelt. Nach õ 4 AsylbLG sind medizinische Leistungen
lediglich bei "Notfällen und zur Schmerzlinderung vorgesehen".
Chronische Krankheiten wie Magengeschwüre, Nierensteine, Karies und
Diabetes werden grundsätzlich nicht behandelt, die Kostenübernahme
psychotherapeutischer Behandlungen für Folter- und Kriegsopfer in der
Regel nicht finanziert. Auch die Kostenübernahme für die Herzoperation
von Ilhan wird bisher vom Sozialamt verweigert, obwohl er - wie
beschrieben - bereits mehrmals als Notfall ins Krankenhaus eingeliefert
werden mußte.
Nach seinem letzten Zusammenbruch mußte Ilhan mehrere Tage in der
Osnabrücker Kinderklinik bleiben. Der behandelnde Arzt Prof. Dr.
Müllendahl erklärte nach Abschluß der Untersuchungen, daß er eine
Operation für notwendig halte und diese auch durchführen würde. Die
Operation kostet jedoch 40.000 DM, die die Familie nicht aufbringen
kann. Erschwerend kommt hinzu, daß die Mutter als Flüchtling keine
Arbeitserlaubnis erhält und auch von staatlicher Seite keine Hilfe zu
erwarten ist.
Um die Operationskosten aufzubringe, sind wir auf Eure/Ihre finanzielle
Unterstützung angewiesen!
Spenden bitte auf folgendes Konto:
Landessparkasse zu Oldenburg LzO
BLZ 280 50 100; KontoNr.: 000 195 198
Antifa - Plenums - Konto, Stichwort "Herz-OP"
Gruppe zur Unterstützung von Ilhan akil,
c/o Alhambra, Hermannstr. 83, 26135 Oldenburg
Fax: 0441 248 8660