Oldenburger STACHEL Ausgabe 10/00      Seite 1
 
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Oldenburger LinuxTag 2000

Das Freie Betriebssystem "Linux" ist Dreh- und Angelpunkt auf dieser Ausstellung, die am 14. Oktober von 9 bis 18 Uhr in der Universität Oldenburg, Wechloy, veranstaltet wird.

Linux

Linux, das ist ein Betriebssystem für Ihren Computer, das selbst auf einem 486er noch funktioniert. Es kontrolliert die Hardware und stellt sie den Programmen zur Verfügung. Abgesehen von Spielen bietet Linux alle Programme, die man für normale Computerarbeit benötigt. Damit jedoch nicht genug, es läuft zudem stabiler als andere Systeme und bietet ohne großen Aufwand mehr Sicherheit im Internet.

Waren früher Anwendungen und schwierige Bedienung ein Argument gegen die Benutzung von Linux, kann man dieses heutzutage kaum noch gelten lassen. Nur von wenigen Applikationen gibt es heutzutage keine Linux-Version. Das System selbst ist als Alternative zu Windows längst etabliert.

Es begann in Finnland

Das Internet ist für Linux ein wichtiges Thema, dort kommt es her und dort wird es entwickelt. Weltweit sitzen Tausende von Menschen, meist in ihrer Freizeit, teilweise jedoch auch bezahlt in Firmen, und verbessern das System. Im Internet werden die vielen Komponenten und Anwendungen gesammelt und immer wieder zu Komplettpaketen (RedHat, SuSE, Debian etc.) zusammengestellt.

Es begann 1991 in Helsinki, Finnland, als Linus Torvalds mit seinem Computer nicht zufrieden war und selbst programmiert hat, um mehr Möglichkeiten zu haben. Seine Freunde nötigten ihn daraufhin, das so entstandene Werk im Internet zu veröffentlichen. Dadurch hatten viele Leute Zugriff auf das System, studierten und verbesserten es. Geboren war das Internet-Projekt Linux. Auf die gleiche Weise funktionieren noch immer viele Projekte rund um Linux, die das System verbessern oder Anwendungen hinzufügen.

Freie Lizenzen als Voraussetzung

Ermöglicht wurde diese Entwicklung nur dadurch, daß Torvalds nicht nur das fertige Programm, sondern auch den Quellcode veröffentlicht hat, den er geschrieben hat. An diesen Quellcode war eine Lizenz geknüpft, die jeder Person gestattete, den Code zu verändern und wieder zu veröffentlichen. Wird das System in übersetzter und ausführbarer Form (compiliert) weitergegeben, so muß auch der Quellcode weitergegeben werden.

Dadurch konnten nicht nur alle interessierten Personen den Code studieren und verbessern, sondern auch weiterentwickeln und Sicherheitsprobleme beheben. So ist auch gewährleistet, daß Firmen, die ihr Geld mit der Zusammenstellung und Verbesserung verdienen, die Verbesserungen wieder veröffentlichen müssen, so daß alle Personen davon profitieren.

Der Begriff Freie Software mag vielleicht abstrakt klingen, ist jedoch ganz nah. Ohne Freie Software würde das Internet nicht funktionieren, da wesentliche Dienste darauf aufbauen. Auch in Oldenburg leben Entwickler Freier Software und selbst der Stachel könnte ohne sie nicht in seiner heutigen Form existieren und arbeiten.

Einsatzfelder

Das Betriebssystem Linux stellt sich extrem flexibel dar. Die Einsatzfelder erstrecken sich von einfachen Bürocomputern über Datei- und Druckserver, Internetserver, Internet-Terminals, High-End-Server auf professioneller Hardware, wissenschaftlichen Rechenknechten bis hin zu Netzwerkkomponenten und embedded Systems wie z.B. Kameras, Info-Terminals oder Set-Top-Boxen.

Der Unterschied besteht in der Menge Software, die auf dem System läuft und auf der Einstellung des Kerns. Beide lassen sich für jeden Einsatzzweck optimieren, wodurch Linux extrem flexibel wird.

Oldenburger LinuxTag

Was Linux leisten und wo man es tatsächlich einsetzen kann, wird auf dem Oldenburger LinuxTag am 14. Oktober 2000 in der Universität Oldenburg, Standort Wechloy, vorgestellt. Die Ausstellung deckt den Heim- und Bürobereich ab und stellt verschiedene Spezialgebiete vor. So wird zum Beispiel das Colibree-Projekt ein Info-Terminal in Form eines Handhelds vorstellen.

Die Vorzüge moderner Oberflächen werden von den Gnome- und KDE-Projekten demonstriert. Ebenfalls auf der Ausstellung zu sehen sein werden eine Monitorwand, eine große Jukebox (Öitägroßer CD-Wechslerü), Multimedia-Anwendungen sowie die Integration von Windows.

Abgerundet wird die Ausstellung durch elf Firmen, größtenteils aus Oldenburg und Umgebung, die ihre Linux-basierten Produkte und Angebote vorstellen. Hinzu kommen mehrere führenden deutschlandweit agierende Linux-Firmen wie zum Beispiel dem Distributor SuSE.

Die Veranstaltung wird begleitet von einem Vortragsprogramm, das sich sehen lassen kann. In zwei parallelen Vortragsschienen werden alle Aspekte von Linux abgedeckt, allgemeine wie spezielle, philosophische wie technische.

Eintritt frei!

Die Veranstalter möchten mit dem Oldenburger LinuxTag die Öffentlichkeit informieren und die Möglichkeiten von Linux und Freier Software demonstrieren. Der Eintritt zu dieser Messe ist daher kostenlos, sowohl für die Ausstellung als auch für die Vorträge. Der Oldenburger LinuxTag findet am naturwissenschaftlichen Standort Wechloy der Universität Oldenburg, am Ende der Carl-von-Ossietzky-Straße, statt.

Infos: http://oldenburger.linuxtage.de/

mgs

-- Programm ---------------------------

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|Zeit | W3 1-161 | W1 0-006 |

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|10:00| Begrüßung |

| -10:| Prof. Siegfried Grubitzsch |

| 30| |

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|10:30| Was ist GNOME? | Palm und Linux |

| -11:| Jens Finke | Michael Tepperis |

| 30| | |

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|11:30| Das GNU-Projekt | Rocklinux |

| -12:| Georg C.F. Greve | Stefan Körner |

| 30| | |

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|12:30| Linux auf Laptops | Emacs für |

| -13:| Werner Heuser | EinsteigerInnen |

| 30| | Elke Wilkeit |

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|13:30| Linux im CMS der | A-fair-Lizenz |

| -14:| Lufthansa AG | Wolfgang Reinfeldt |

| 30| Torsten Neumann | |

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|14:30| Diskless Clients |Einführung in die Bash |

| -15:| Martin Garlichs | Peter Ganten |

| 30| | |

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|15:30| Multimedia mit aRts in | Linux Router Project |

| -16:| KDE 2 | Robert Depenbrock |

| 30| Stefan Westerfeld | |

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|16:30|Samba - Brücke zwischen | Professionelle |

| -17:| den Welten | Linux-Schulung |

| 30| Tom Schier | Robert Möckel |

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GNU GPL: "The source will be with you... always."

Oldenburger LinuxTag 2000 14.10.2000 http://oldenburger.linuxtage.de/

 

 
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