Oldenburger STACHEL Ausgabe 10/00      Seite 16
 
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Ladenschließungen -

kein Kramermarktssonntag für VerkäuferInnen

Laut Olli-PDS-Fraktion im Stadtrat OL haben ca. zwei Drittel der Geschäfte Lange Straße, Achternstraße, Schüttingstraße, Staustraße am Sa. 19.8.00 und am Sa. 16.9.00 zwischen 17 und 17.30 Uhr geschlossen. Da selbst die deutliche Mehrheit der Geschäftsleute kein Interesse an der erweiterten Ladenöffnung zeigt, wird die Fraktion zur Oktober-Ratssitzung die Aufhebug beantragen. Dies gilt auch für die Verordnung zur Sonntagsöffnung. Damit ergreifen Olli/PDS erneut die Initiative hinsichtlich der Peinlichkeit, daß SPD und Bündnis-Grüne es nicht schafften, ihre diesbezüglich beschlossene Absicht zur Aufhebung der verkaufsoffenen Sonntage in einen fristgerechten Antrag zu formulieren. Deshalb müssen in diesem Jahr die VerkäuferInnen arbeiten, statt mit ihren Familien über den Kramermarkt schlendern zu können.

Taschenspielertricks

sehen die Gewerkschaften DAG und HBV in diesen Vorgängen. Denn die Ratsmehrheit beschloß ja, daß es im Jahr 2000 keine Sonntagsöffnung geben soll. Dies wird mehr als angemessen angesehen hinsichtlich der verlängerten Sonnabendöffnungen. In ihrer Kompromißlosigkeit wollten die ArbeitgeberInnen im Einzelhandel die 7-Tage-Woche durchsetzen.

Zur Hand geht die Verwaltung - vertreten durch Herrn Otter - mit der Weigerung, die beschlossene politische Mehrheitsmeinung des Rates umzusetzen. Doch ist nicht genau das die Aufgabe der Verwaltung?

Ebenso zur Hand bei der Abschaffung der Heiligung des Siebenten Tages geht der Oberbürgermeister Dr. Jürgen Poeschel von der angeblich christlichen Union - aber die heißt wohl nur so, denn sonst wäre man(n) dort wohl kaum für die überflüssige Sonntagsarbeit. OB Poeschel jedenfalls verweigerte sich dem Ansinnen, diesen Punkt doch noch auf die Tagesordnung zu nehmen. Auch er beruft sich auf formale Gründe.

Keine Sondersitzung des Rates

Mit einer Sondersitzung des Rates hätte die Ratsmehrheit die Sonntagsarbeit verhindern können. Doch laut Erklärung des Oberbürgermeisters in spe der SPD wird es genau diese nicht geben. Verzichtet die SPD also auf die Umsetzung ihres Absichtsbeschlusses?

Keine Sonntagsarbeit!

Angesichts dieser "Vera...."rschungspolitik rufen HBV und DAG die Betriebsräte des Einzelhandels auf:

"Tut, was in Eurer Macht steht, die Sonntagsöffnung zu verhindern! Verweigert den ArbeitgeberInnen die Zustimmung!" Die Gewerkschaften sagen hierbei Unterstützung zu.

Gerold Korbus

 

 
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