Oldenburger STACHEL Ausgabe 10/01      Seite 10
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Radio-Frequenzen für Oldenburg

Die Themen:


Notstandsgesetze

Mit der offiziellen Feststellung des Nato-Bündnisfalles treten zwar noch nicht die berüchtigten Notstandsgesetze in Kraft, die so gut wie alle bürgerlichen Grundrechte aufheben. Dazu braucht es eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag (die allerdings auch nachträglich eingeholt werden kann). Doch die kleinen Schwestern der Notstandsgesetze, die Sicherstellungsgesetze sind damit in Kraft getreten. Im einzelnen sind dies: das Arbeitssicherstellungsgesetz, Ernährungssicherstellungsgesetz, Verkehrssicherstellungsgesetz, Wirtschaftssicherstellungsgesetz und Katastrophenschutzgesetz. Daneben noch zwei Vorschriften: § 95 Verwaltungsverfahrensgesetz und § 8 Kriegsdienstverweigerungsgesetz. Diese Gesetze werden zwar derzeit nicht angewandt, könnten aber angewandt werden. Wenn Sie also demnächst einen amtlichen Bescheid erhalten, daß Sie als Arbeitskraft bei Krupp-Kanonenbau zwangsverpflichtet werden, Ihr Auto requiriert wird, oder Sie Ihr Lebensmittelmarken bei der Markenausgabestelle am Pferdemarkt abholen sollen, so könnte das rein theoretisch-juristisch durchaus ernst gemeint sein. Auch wenn's derzeit noch absolut unwahrscheinlich ist.

Doch wie sagte Benjamin Franklin: Wer die Freiheit aufgibt, um seine Sicherheit zu erhalten, wird beides verlieren.


Ausgerechnet
Bananen

In der KHG werden Bananen aus gerechtem Handel verkauft - direkt importiert aus den Erzeugerländern Costa Rica, Honduras bzw. Ecuador. Die Bananen können regelmäßig bezogen werden, wenn ein Abo eingegangen ist (wöchentlich oder 14tägig) oder auch spontan. Sie sind nicht nur fair gehandelt sondern auch aus ökologischem Anbau und kosten mit 4,5 DM pro Kg weniger als z.B. im Bioladen-Koopmann. Außerdem sind sie nach Meinung des Redakteurs so lecker, daß er sich fragt, warum Chiquita noch nicht pleite ist.

Katholischen Hochschulgemeinde, Unter den Linden 23, Oldenburg, Tel: 73734


AKWe nicht
absturzsicher

Nach den Anschlägen auf das World-Trade-Center und das Pentagon ließ das Bundesamt für Strahlenschutz untersuchen, ob die deutschen AKWs sowie die derzeit an allen AKW-Standorten geplanten Castor-Zwischenlager gegen den direkten Aufprall von Passagiermaschienen geschützt sind. Die Antwort ist, wie erwartet: Nein!

Das AKW-Esenshamm, 30 Kilometer von Oldenburg, beispielsweise würde, wegen seiner im Vergleich zu anderen AKWs dünnen Betonkuppel, nicht einmal den Treffer einer kleineren Düsenmaschiene von 20 Tonnen unbeschadet überstehen. Die beiden Boings, die ins World-Trade-Center einschlugen, wogen über 170 Tonnen und eine große Boing 747 (Jumbo Jet) bringt noch wesentlich mehr auf die Wage. Die geplante Castor-Halle in Esenshamm ist überhaupt nicht gegen direkte Flugzeugtreffer ausgelegt. Aber wenn ein Flugzeug daneben einschlägt, z.B. im AKW, hält sie Trümmerlasten bis zu 2 Tonnen aus. Und die Castor-Behälter selber würden theoretisch einem Feuer von 800 Grad eine Halbe Stunde lang standhalten. Kerosin brennt bei über 2.000 Grad, und der Brand in den Trümmern des World-Trade-Center konnte erst nach Tagen endgültig gelöscht werden. Aber das wäre bei einem Volltreffer auf's AKW mit Kernschmelze (Super-Gau) auch egal. Dann müßte in Windrichtung ohnehin alles bis in eine Entfernung von etwa 450 Kilometer evakuiert werden.

Bleibt nur zu hoffen, daß keineR auf die Idee kommt, sich mit einem Flugzeug auf Esenshamm zu stürzen, weil z.B. Deutsche SoldatInnen Bomben auf sein/ihr Heimatland schmeißen.


Araber raus?

Seit den Anschlägen in den USA vom 11. September ist das Klima für AraberInnen und MuslimInnen in Europa, den USA und Kanada merklich kälter geworden. Auch in Oldenburg! Das mußte z.B. eine Muslimin erfahren, die ein paar Tage nach den Anschlägen in einen Bus der Linie 10 der Oldenburger VWG einsteigen wollte und wegen ihres Kopftuches von den Fahrgästen daran gehindert wurde. Wie mag sie sich jetzt fühlen? In unserem Land? In unserer Stadt? Und wie die Oldenburger Palästinenserin? Die sich mit einem Deutschen über die Anschläge unterhielt und dabei vielleicht etwas zu deutlich auf das Verhalten der USA in Nahost hinwies. Sie wurde noch am selben Tag von der Polizei zum Verhör abgeholt.


Psychose-Seminar
im PFL

Erfahrungsaustausch zwischen Fachleuten und Betroffenen

Am Donnerstag, 25. Oktober, findet von 18 bis 20 Uhr im Kulturzentrum PFL, Peterstraße 3, Großer Clubraum, ein Psychose-Seminar des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Gesundheitsamtes statt.

Das Seminar dient dem Austausch von Erfahrungen und Perspektiven im »Trialog« von Psychoseerfahrenen (Betroffenen), Angehörigen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern psychiatrischer Institutionen. Es besteht Gelegenheit, über das Erleben von Psychosen zu sprechen, Erfahrungen auszutauschen und sich mit Aspekten psychiatrischen Fachwissens auseinanderzusetzen. Ziel ist es, gemeinsam ein vollständiges Bild von Psychosen zu erarbeiten. Das Seminar hat keinen therapeutischen Charakter. Interessierte können jederzeit neu hinzukommen.

Nähere Informationen können beim Sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes unter der Tel.-Nr. 0441/235-8662 erfragt werden.


Mixer 2002

Das Oldenburger Rockbüro stellt den zweiten Sampler mit Oldenburger Bands vor: 21 lokale Bands präsentieren darauf ihr bestes Songmaterial für eine vielfältige Zusammenstellung aus der Oldenburger Musikszene. In dem 16-seitigen Booklet sind Fotos, Informationen und Kontaktadressen jeder Band zu finden, mit denen Veranstalter, Musiker und Konzertbesucher sich ein Bild machen können. Die Veröffentlichung des Samplers wird am 12.10.01 im Cadillac mit einer CD-Release- Party gefeiert, Beginn ist pünktlich um 20 h, Einlaß ab 19.30 h. Auf der Party gibt es Live-Gigs der auf der CD vertretenen Bands und die Möglichkeit, den Sampler schon vor dem offiziellen Erscheinen zu kaufen. Ab November gibt es ihn dann in ausgewählten Oldenburger Plattenläden, Kneipen, Spielstätten und Kultureinrichtungen für 15 DM zu kaufen oder übers Internet zu beziehen unter www.rockbuero-oldenburg.de.


Studentenwerks-Kalender 2001/02 ist erschienen

Neu zum Semesteranfang: Hilfreiche Tipps und Informationen für Studierende in Oldenburg bietet auch in diesem Jahr wieder der Oldenburger StudentInnen-Kalender, herausgegeben vom Studentenwerk Oldenburg. Das handliche Taschenbuch beinhaltet zum Preis von 5 Mark nicht nur ein übersichtliches Wochenkalendarium, sondern auch viele praktishe Hinweise zu Wohnungssuche, BAföG, Jobben oder Ermäßigungen für Studierende, außerdem Kulurführer und Internet-Tipps und wieder ein Gutscheinheft für Schnäppchen in Oldenburger Firmen, Kneipen und Geschäften. Erhältlich in den Cafeterien des Studentenwerks, im BAföG-Servicebüro und in der CvO-Buchhandlung in der Uni.


Eine Andere Welt ist möglich!

Globalisierung ist kein Schicksal... - attac-Kongreß vom 19.-21.10. in Berlin.

Attac ist eine der großen neuen sozialen Bewegungen, die derzeit angesichts der unübersehbaren Ungleichverteilung von politischer Macht und wirtschaftlichen Ressourcen entstehen. Von Freitag 20 h bis Sonntag 14 h findet in Berlin ein Kongreß statt, mit dem attac interessierten BürgerInnen und Gruppen anbietet, sich aktiv an der kritischen Debatte zur Globalisierung zu beteiligen. Es ist ein Kongreß zum Mitmachen, die Konzeption entspricht der dezentralen, offenen, nicht hierarchischen und partizipativen Organisation von attac. Am Samstag können auch noch Workshops zum Thema angeboten oder InFostände aufgestellt werden. Die Teilnahme am Kongreß kostet für die ganze Zeit mind. DM 30,- (erm. 10,-), pro Tag mind. 10,- (erm. 5,-), Getränke und Essen können die ganze Zeit über an verschiedenen Ständen erworben werden. Anmeldung und weitere Informationen bei: Attac Deutschland, Artilleriestr. 6, 27283 Verden/Aller, Tel. 04231-957591, Fax. 95794; www.attac- netzwerk.de

Infos zu unterschiedlichen Übernachtungsmöglichkeiten werden nach der Anmeldung zugesandt.

 

 
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