Oldenburger STACHEL Ausgabe 1/02      Seite 13
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Wenn die Paketbotin zweimal klingelt

Kein Zwang zu moderner Technik beim STACHEL

Nicht allein die STACHEL-Redaktion ringt mit Fluch und Segen der technischen Errungenschaften. So ist es nützlich, wenn diejenigen, die über einen PC verfügen, uns ihren Beitrag auf Diskette und sogar per Meel zusenden. Das erspart eine Menge Tipparbeit in der Redaktion. So arbeiten selbst wir mit "Outsourcing". Ohne diese Hilfe würde es den STACHEL möglicherweise nicht geben. Das heißt aber nicht, daß handschriftliche Beiträge nicht genommen würden. Doch wer Zugriff auf solche Technik hat, sollte sie auch einsetzen.

Babylonische Vielfalt der Systeme

Sinn macht das allerdings nur, wenn nicht bei der Umsetzung auf das Redaktionssystem mehr Arbeit entsteht, als vorher von der VerfasserIn abgenommen wurde. Da es vielfältige Systeme gibt, ist es sinnvoll, die Texte in einer Form einzureichen, die wenig Umsetzungsprobleme bereitet. Das ist das international gebräuchliche "Nur-Text-Format" - auch ASCII (oder ANSI) genannt.

Warum kein "Word"?

"Wer will, daß die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, daß sie bleibt." schrieb Erich Fried. Deshalb ist die STACHEL-Redaktion seit längerem dabei, alles auf freie Software umzustellen. Wer Linux verwendet, zahlt keine Lizenzgebühren, kann mit modernen wie mit älteren Systemen gleichermaßen arbeiten und ist nicht von den nur in verschlüsselter (compilierter) Form vorliegenden Programmcodes irgendwelcher in schier unerreichbarer Ferne agierender ProgrammiererInnen abhängig.

Denn Linux ist Open-Source-Software. Das bedeutet, der gesamte Ablaufplan (Quellcode) liegt vor und kann bei Problemen vor Ort an die spezifische Maschine angepaßt werden. Außerdem läuft das System stabil. Die geradezu "heilige" Handlung bei Windows-Rechnern - "Dann hab' ich (mal eben ...?) das ganze Windows neu installiert" - entfällt bei Linux.

Wenig Probleme mit "Viren"

Doch, auch bei Linux gibt es welche. Drei sollen es sein. Die restlichen - schätzungsweise 100.000 - entfallen fast vollständig auf Windows und die - entsprechenden Programme. Auch das ist ein Grund, selbst zwischen Windows-Rechnern nur ASCII-Mails zu tauschen.

Ein Hoch auf die Bleiwüste?

Wer den STACHEL regelmäßig liest, vermißt wohl nicht mehr das "peppige" Aussehen, mit dem andere Blätter die Blicke zu fangen versuchen. Verwundert sind wir deshalb, daß immer wieder mal unaufgefordert mehrere Magebyte an Bildmaterial zugesandt werden. Das ist, als wenn der Paketbote ohne zu klingeln das fette Paket einfach in den kleinen Briefkasten stopfen möchte. Klar, wenn mensch solches beobachtete, wäre sofort klar, daß sowas Quatsch ist. Aber in den Gefilden der Elektronik ist dies nur schwer wahrzunehmen. Deshalb bedarf es gelegentlich vielleicht solcher Artikel, um auf die versteckten Strukturen der "modernen" Kommunikation hinzuweisen. Nach Absprache ist natürlich vieles möglich!

Gerold Korbus

Vgl. auch: "Auch wer klaut, macht andere reich", Oldenburger STACHEL 10/00, http://www.stachel.de/00.10/10WORD.html oder auf Papier in der Redaktion.

 

 
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