Oldenburger STACHEL Ausgabe 4/02      Seite 2
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

In die Puschen - Revoluschen!

Auf zur 1. Mai-Demo!

Es ist mal wieder soweit. Der 1. Mai naht und damit die alljährlich einmalige Chance, so ganz ungezwungen und gutgelaunt für ein Leben ohne Herrschaft und Zwang zu demonstrieren. Seit auf der Welt scheinbar nur noch Hochhäuser und Bomben fallen und die wahnwitzigsten Leute ganz schamlos mit Begriffen wie Freiheit, Widerstand und Frieden um sich werfen, hat es scheinbar so mancher/m die Sprache verschlagen. Das muß dringend anders werden!

Gerade jetzt, wo wieder mit Atombomben gedroht wird; wo "die gesamte westliche Welt" einen "Krieg gegen den Terror" führt, der neben Tod und Zerstörung auch noch die ständige Verschärfung von Rassismus und Überwachung mit sich bringt; wo Flüchtlinge immer offener entmenschlicht werden zu Arbeitssklaven, die man vor den Grenzen verrecken läßt, wenn sie nicht "nützlich" sind; wo Druck und Gewalt zunehmen gegen alle, die beim wachsenden Leistungsdruck nicht mithalten wollen oder können; wo Frauenverachtung, Homophobie und Männergewalt so zum Alltag gehören, daß sie kaum noch wahrgenommen werden - sei es in Beziehungen, im Fernsehen oder als dummer Spruch; wo den verschieden Formen von Selbstorganisation und Autonomie zunehmend die Luft abgeschnürt wird, durch Sparmaßnahmen gegen unabhängige Projekte von Frauen, Erwerbslosen, Kulturinitiativen, u.a. oder die Schließung und Räumung von besetzten Häusern und sozialen Zentren in anderen Städten; wo die Kohle knapper, das Leben teurer und die Jobs stressiger werden; wo es immer gefährlicher wird, sich zu widersetzen - Schüsse auf Demos in Göteburg, Mord und Folter gegen DemonstrantInnen beim G8-Gipfel in Genua, aber auch Prügeleinsätze und Verletzte bei Demos im ach so ruhigen Oldenburg...

Gerade jetzt sollten wir nicht resigniert nach den kleineren Übeln schielen, sondern aufs Ganze gehen. Es gibt eine Antwort auf den Wahnsinn - den Traum von einem anderem Leben, in dem ALLE Menschen frei und gleichberechtigt mit- und nicht gegeneinander leben. Eine Gesellschaft, in der die wichtigen Entscheidungen nicht von einigen Mächtigen gemacht werden, sondern von denen, die sie betreffen. In der es nicht Reichtum für einige, sondern Wohlstand für alle gibt. In der nicht Arbeit, sondern Genuß das Leben ausfüllt. In der wir Stück für Stück entdecken können, was Freiheit bedeutet und wie schön das Leben sein kann.

Dafür gehen wir am 1. Mai auf die Straße. Dafür muß aber auch was passieren. Viele, viele, viele müssen mal was neues ausprobieren, sich den Regeln widersetzen, sich zusammentun...

...fröhlich und entschlossen für eine andere Welt...

damit können wir dann ja am 1. Mai anfangen, so ab 12 Uhr am Bahnhof.

Also, ab auf die Straße, nicht nur zum Brötchen holen!

Free yor mind - fight the power!

Oldenburger Bündnis

für einen revolutionären 1. Mai

 

 
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