Oldenburger STACHEL Nr. 242 / Ausgabe 4/03      Seite 14
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Leserbrief

Der folgende Beitrag beinhaltet einen Leserbrief, den die BildWest"Zeitung" nicht abdruckte:

1925 gepflanzt - 2003 gefällt. Noch 70 Jahre hätten die Spitz- und Bergahornbäume am Küstenkanal das Stadtklima verbessern und die Menschen mit ihrem herrlichen Anblick erfreuen kännen. Nun wurde damit Schluß gemacht, roh und brutal. Eine Bundesbehörde hat hier schweren Umweltfrevel begangen. Eine Schande ist das! Erinnerungen an schlimme Sünden der Vergangenheit werden wach, als alte Alleen in Eversten und an der Ammerländer Heerstraße gefällt wurden.

Ich trauere mit den Anwohnern, die Kerzen aufgestellt haben, um jeden einzelnen getöteten Baum. Ich habe an diesem schwarzen Montag meine Wahl-Heimatstadt demonstrativ verlassen und mich in meine Heimat zurückgezogen. Hier will ich demnächst Apfelbäume pflanzen, wo in Oldenburg andere sägen.

Wenigstens konnten die Bäume durch jahrzehntelangen zähen Widerstand noch viele Jahre stehen, die Wut der Baubehörde darüber gipfelte in einem lachhaften Drahtzaun.

Als "Ersatz" kommen lächerliche Spargelbäumchen mit ca. 18 cm Durchmesser.

Der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung muß auf die Finger geschaut werden, was sie als nächsten Umweltfrevel vorhat. Wir brauchen mehr Natur und nicht weniger!

Dieser Baumfrevel wird dieser Behörde auf ewig als Makel auf ihren beschmutzten Mänteln kleben bleiben wie das Harz der blutenden Bäume.

Jörg Grützmann, 26.2.2003

 

 
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