Oldenburger STACHEL Ausgabe 12/96      Seite 6
 
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Kommt des Semesterticket?

Semesterticket könnte zum Sommersemester eingeführt werden

Das Semesterticket ist eine Umlageregelung für StudentInnen, mit der die zukünftige Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel begünstigt wird. An ihr müssen alle eingeschriebenen StudentInnen teilnehmen. Es gibt ihnen die Möglichkeit, preiswert und ökologisch ein hohes Maß an Mobilität zu erreichen. Der Beitrag wird einmal im Semester bezahlt; danach können alle öffentlichen Verkehrsmittel in dem Erfassungsgebiet frei genutzt werden, natürlich auch am Wochenende und währen der Ferien. Vom 9. bis 13. Dezember wird sich bei einer Urabstimmung herausstellen, ob sich die Mehrheit der Studierenden für oder gegen die Einführung dieses Semestertickets ausspricht.

Der AStA (Allgemeiner Studierenden Ausschuß) der Uni Oldenburg hat sich mit der VBN (Verkehrsgemeinschaft Bremen-Niedersachsen) und der Deutschen Bahn AG am 22.11.96 auf folgendes Angebot geeinigt:

Alle öffentlichen Verkehrsmittel innerhalb der VBN können mit dem Semesterticket benutzt werden. Das beinhaltet die öffentlichen Busunternehmen der Städte Oldenburg (VWG), Bremen (auch Straßenbahnen) Delmenhorst und Bremerhaven und der Landkreise Oldenburg, Ammerland, Diepholz, Osterholz, Verden und Wesermarsch, weiterhin alle Bahnstrecken innerhalb der VBN. Es können alle Züge außer den IC- und ICE-Zügen frei genutzt werden, der IR ist im Ticket enthalten und ist auf dem Gebiet der VBN zuschlagsfrei.

Der AStA hat die Zusage der VWG, daß Fahrplanänderungen auf seine Vorschläge hin durchgeführt werden sollen.

Außerhalb des VBN-Gebietes können mit dem Semesterticket folgende Bahnstrecken befahren werden:

- Oldenburg - Norden über Leer und Emden

- Oldenburg - Esens über Varel und Wilhelmshaven

- Oldenburg - Essen (bei Cloppenburg) über Cloppenburg

- Bremerhaven - Cuxhaven

Die Landkreise Cloppenburg, Cuxhaven und Wilhelmshaven werden in den nächsten Jahren wahrscheinlich der VBN beitreten, so daß dann auch die örtlichen Verkehrsbetriebe mit genutzt werden können.

Für die Freunde des Drahtesels wird der AStA im Rahmen des Semestertickets eine Fahrrad-Selbsthilfe-werkstatt beim Hinterausgang des Mensa-Foyers einrichten. Hier können alle Studierenden (Spezial-) Werkzeug benutzen, sich alles erklären lassen und kleine Ersatzteile fürs Fahrrad kaufen. Die Reparaturen müssen allerdings selbst durchgeführt und teurere Ersatzteile selbst mitgebracht werden. Die studentische Selbsthilfewerkstatt soll nicht mit ansässigen Fahrradläden in Konkurrenz treten.

Der AStA hat sich mit den Verkehrsbetrieben auf einen Preis von 13,- DM pro Monat und pro StudentIn geeinigt. Hinzu kommt ein Betrag von 0,25 DM pro Monat für die Fahrradwerkstatt. In Oldenburg wird dann ab dem Sommersemester '97 zusätzlich zur Rückmeldegebühr von 74,-- DM pro Semester ein Betrag von 79,50 DM auf alle Studierenden zukommen. Für diejenigen, die sich das Ticket absolut nicht leisten oder es nicht nutzen können, gibt es Ausnahmeregelungen. (Z.B. für Gehbehinderte, die ohnehin umsonst fahren, für Auslandssemester etc.)

Dieses Semesterticket ist die Chance, auch in Oldenburg umweltfreundliches Verkehrsverhalten zu fördern, denn mit einem preisgünstigeren Angebot ist in Zukunft nicht zu rechnen. Hinzu kommt, daß das Ticket als Basis für weitere alternative Verkehrskonzepte benutzt werden kann, z.B. Jobtickets, Verbesserung der Busanbindungen (nicht nur der Uni) durch die VWG, Förderung von Car-Sharing (Stadt-Teil-Auto) und autofreies Wohnen. Diese und ähnliche weitergehenden Ansätze können nach Meinung des AStA erst nach Einführung eines Semestertickets sinnvoll umgesetzt werden.

Margarete Blümel, AStA-Ökologiereferentin


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