Oldenburger STACHEL Ausgabe 3/97      Seite 16
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Artikel über die Oldenburger Weltbürgervereinigung
mit Stellungnahme des Vorsitzenden der Oldenburger Weltbürgervereinigung


Erläuterung

zu dieser ungewöhnlichen STACHEL-Seite: Im Oldenburger STACHEL 3/1997 wurden ein
Artikel von Ulrich Hartig von der Interkulturellen Arbeitsstelle IBIS sowie ein weiterer Text über die Oldenburger "Weltbürgervereinigung" veröffentlicht. Dazu gab es aus der "Weltbürgervereinigung" einen Leserbrief, der in der Ausgabe 5/1997 veröffentlicht wurde. Lange Zeit geschah nichts. Im Frühsommer 2000 trat dann der Vorsitzende der Weltbürgervereinigung Ernst Heinrichsohn an die Redaktion heran mit erheblicher Kritik an den Zeilen, die seit März 1997 an dieser Stelle im WorldWideWeb dokumentiert werden. Der Text im gedruckten STACHEL war der Weltbürgervereinigung seit damals wohl bekannt, doch jetzt trug Herr Heinrichsohn das Interesse, die Online-Dokumentation in Sachen "Weltbürgervereinigung" zu unterbinden. Dies ist allerdings auf rechtlichem Wege nur schwerlich zu erreichen.

Da wir den STACHEL als ein offenes Medium betrachten, in dem alle Menschen schreiben dürfen, was nicht rassistisch, sexistisch oder faschistisch ist und nicht gegen strafrechtliche Regelungen verstößt, haben wir sofort angeboten, daß wir gerne eine Stellungnahme von Herrn Heinrichsohn zu dem Artikel hinzufügen. Die gewünschte Entfernung des ganzen Artikels lehnen wir jedoch auch weiterhin ab. Zudem haben wir sofort - entgegen unserer bisherigen Netzseiten-Gestaltung - einen Querverweis zu dem später veröffentlichten Leserbrief eingerichtet. Lange Zeit hörten wir nichts mehr von der Weltbürgervereinigung, bis jetzt zu einer Verhandlung vor dem Oldenburger Schiedsgericht geladen wurde. Dort haben wir der Weltbürgervereinigung das Angebot der Veröffentlichung einer beliebigen Stellungsnahme des Vorsitzenden Herrn Heinrichsohn im unmittelbaren Zusammenhang des dokumentierten Artikels - zu deren Abbildung wir uns jedoch nicht verpflichtet sehen - noch einmal unterbreitet.

Zu der damals dem Artikel beigefügten Anmerkung der Redaktion ist die heutige Redaktion der Auffassung, daß die verwendete Formulierung nicht ganz der Wirklichkeit entspricht: Die zitierten Äußerungen geben natürlich nicht die Auffassung der gesamten Oldenburger Weltbürgervereinigung wieder, wie sich vermuten ließe. Aufmerksame LeserInnen haben sich das richtig gedacht. Trotzdem war die Formulierung an dieser Stelle nicht korrekt. Es gab damals heftige Auseinandersetzungen innerhalb der Oldenburger Weltbürgervereinigung über die politische Außenvertretung der Oldenburger Weltbürgervereinigung. Die Auseinandersetzung wird seit dem Austritt mehrerer Mitglieder aus der Oldenburger Weltbürgervereinigung nicht mehr offen geführt. Doch sie schwelt noch. Derzeitige Mitglieder der Weltbürgervereinigung formulierten gegenüber dem Oldenburger STACHEL, daß es sich um eine "interne Auseinandersetzung" handele, die nicht in der Öffentlichkeit geführt werden solle. Die Redaktion des Oldenburger STACHEL hält die Zeilen von Ulrich Hartig weiterhin für einen wichtigen Beitrag zu der Diskussion um die Oldenburger Weltbürgervereinigung.

f. d. Red.: Gerold Korbus

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Stellungnahme des Vorsitzenden der Weltbürgervereinigung Oldenburg, Ernst Heinrichsohn

zum Artikel "Oldenburger Weltbürger" von Ulrich Hartig (3/97, S. 16)

Der vorgenannte Artikel war Gegenstand der Schlichtungsverhandlung am 20.9.2001 im Schiedsamt der Stadt Oldenburg (Oldb). Die Redaktion der Zeitschrift "Oldenburger Stachel" erklärte sich in dieser Verhandlung bereit, eine Gegendarstellung des Vorsitzenden der Weltbürgervereinigung (WBV) e.V. Ernst Heinrichsohn zum Inhalt des Artikels im Internet aufzunehmen. Aus der Sicht des Vorsitzenden enthält der Artikel in den folgenden Passagen falsche Behauptungen und negative Beurteilungen, mit denen die Weltbürgervereinigung und ihre Mitglieder in der Öffentlichkeit herabgewürdigt werden.

Schon der 2.Satz des Artikels "Die WBV steht diesem Buch sehr kritisch gegenüber und bezeichnet es teilweise als Entwurf, der mit der Idee der Demokratie kaum vereinbar ist" ist wahrheitswidrig und herabwürdigend. Er erweckt bei den Lesern den falschen Eindruck, daß die WBV ein zerstrittener Verein ist. In Wirklichkeit haben sich alle Gründungsmitglieder und viele später geworbene Mitglieder der WBV erst nach der Übersendung und Kenntnisnahme vom Inhalt des Weltstaatsbuches für die Mitgliedschaft entschieden. Nur 3 Mitglieder kritisierten nach ihrem Beitritt den Inhalt des Buches. Sie sind später aus dem Verein ausgetreten. Wenn diese 3 nicht zum Vorstand gehörende Mitglieder den Inhalt des Buches auch beim Verfasser des Artikels kritisiert haben sollten, dann durfte dieser deren Ansicht nicht zur Ansicht aller über 100 Mitglieder machen.

Ebenso wahrheitswidrig ist die Behauptung im Artikel, der Verfassungsentwurf sei mit der Idee der Demokratie kaum vereinbar. Die vom Autor des Buches vorgeschlagene Verfassung für einen Weltstaat enthält alle Merkmale einer demokratischen Staatsform, insbesondere Grundrechte, Volkssouveränität, Gewaltenteilung und unabhängige Gerichtsbarkeit. Die demokratischen Defizite in der Mandatsverteilung sollen die Realisierbarkeit des Weltstaates erleichtern, da ohne solche Regelung die Industriestaaten durch eine Dreiviertelmehrheit der Entwicklungsländer völlig entmachtet würden.

Im Vergleich zu dem, was heute Rechtsgrundlage für die Existenz der Vereinten Nationen (UN) ist, wäre die vorgeschlagene Weltstaatsverfassung ein sehr großer demokratischer Fortschritt. Anstelle der Generalversammlung der UN würde das vom Volk gewählte Weltparlament treten. Ihre unabhängigen Abgeordnete würden Gesetze zur Friedenssicherung und Umwelterhaltung beschließen können. In der derzeitigen Generalversammlung der UN sind die Beauftragten der Nationalstaaten weisungsgebunden und dürfen nur nationalstaatliche Interessen vertreten.

Der Sicherheitsrat der UN würde ersetzt werden durch eine nur vom Weltparlament abhängige Weltregierung, die Gesetze vorzubereiten hätte und sie nach der Verabschiedung im Parlament durchführen müßte. Das wäre ebenfalls eine außerordentliche demokratische Errungenschaft. Denn zur Zeit besteht der Sicherheitsrat der UN aus 5 ständige Mitglieder (USA, Großbritannien, Frankreich, Rußland, China) und 10 von der Generalversammlung für 2 Jahre gewählte nichtständige Mitglieder, die alle eigene Staatsinteressen vertreten. Von den rund 200 Staaten der Erde sind 185 Staaten überhaupt nicht im Sicherheitsrat vertreten.

Auch die im Verfassungsentwurf vorgesehene mehrstufige Weltgerichtsbarkeit wäre ein erheblicher demokratischer Fortschritt. Die Gerichte hätten einen großen Zuständigkeitsbereich für die Kontrolle der Rechtmäßigkeit in der Weltstaatsverwaltung und der Verfassungsmäßigkeit in der Weltgesetzgebung. Dieser weitgehende Rechtsschutz für jeden Bürger der Erde träte an die Stelle des minimalen Rechtsschutzes durch den internationalen Gerichtshof der UN.

Die demokratischen Defizite in der Mandatsverteilung sollen den Verzicht der Industriestaaten auf ihre derzeitige Weltmachtstellung erleichtern. Mit weitergehenden Maximalforderungen ist in den vergangenen 50 Jahren überhaupt nichts erreicht worden. Die Nationalstaaten mußten auch klein anfangen bis sie den heutigen demokratischen Zustand erreichen konnten. In Großbritannien durften die Abgeordneten im Unterhaus zu Beginn der Demokratisierung nur Fragen an das Oberhaus stellen. In Preußen gab es das Dreiklassenwahlrecht und in den meisten anderen Ländern lief die Entwicklung zu unseren heutigen Vorstellungen von einer Demokratie in ähnlicher Weise. Aus diesem Geschichtsverlauf sollten wir lernen und die Gründung eines demokratische Weltstaates mit einer realisierbaren, wenn auch nicht ganz vollkommenen Verfassung beginnen. Aus dem vorgeschlagenen Anfangsstadium könnte sich im Laufe der Zeit mit der Eindämmung der Bevölkerungsexplosion in den Entwicklungsländern und dem dann dort eintretenden Wohlstand eine noch vollkommenere Weltstaatsverfassung entwickeln.

Wahrheitswidrig ist ferner die Behauptung im Artikel, "Die WBV sehe die Lösung des Problems der Überbevölkerung in der Umverteilung des Reichtums". Wenn diese falsche Aussage von den 3 ausgetretenen Mitgliedern geäußert sein sollte, dann durfte sie nicht allen Mitgliedern der WBV angedichtet werden. Die Verteilung des Reichtums ist eine kommunistische Zielsetzung, die konträr zu den demokratischen Zielen der WBV steht. Diese wahrheitswidrige Behauptung kann bei den Lesern des Artikels den Eindruck erwecken, daß die WBV eine von Kommunisten unterwanderter Verein ist. Sie ist darum vereinsschädigend für die weitere Entwicklung der Weltbürgervereinigung.

Unzutreffend ist auch die Darlegung im Artikel, "Mein Buch entlarve die Bevölkerungsexplosion als wahre Übeltäterin und Ursache für die Weltmisere". Die Bevölkerungsexplosion der Entwicklungsländer ist nach dem Inhalt meines Buches zwar eine wichtige Ursache für die Zerstörung unserer Lebensgrundlage, eine ebenso wichtige Ursache ist aber auch die Umweltzerstörung durch die Industriestaaten. Wenn diese beiden Ursachen nicht beseitigt werden, dann wird es nach Aussagen von Zukunftsforschern spätestens nach 500 Jahren keine Menschen mehr auf unserem blauen Planeten Erde geben. Es sollten darum alle Menschen der Erde ein gleich schlechtes Gewissen haben oder bekommen, die Menschen der Industriestaaten wegen ihrer Umweltzerstörungen und die Menschen der Entwicklungsländer wegen ihre Bevölkerungsexplosion.

Die Buchzitate des Artikels sind aus einem größeren Zusammenhang gerissen worden und geben darum ein unvollständiges Bild über die Thematik. Wenn zum Beispiel nur der Satz zitiert wird "Die Freiheit der Vermehrung muß darum eingeschränkt werden", dann fehlt die Ergänzung, daß sie mit Familienplanungsprogrammen eingeschränkt werden soll. Ferner fehlt der Hinweis auf Art.3 des Verfassungsentwurfs (Buchseite 358): "Das höchstpersönliche Recht auf Kinder wird gewährleistet. In Gliedstaaten mit Überbevölkerung darf die Fortpflanzung mit humanen Mitteln eingeschränkt werden."

Die Bekämpfung der Bevölkerungsexplosion wird auch jetzt schon mit Pilotprojekten der UN praktiziert. Wegen fehlender Geldmittel, religiöser und politischer Widerstände läßt sie sich jedoch nicht in dem erforderlichen größeren Maßstab durchführen. Die Gefahr ist aber erkannt. Unser Raumschiff Erde ist mit 6 Milliarden Menschen überfüllt und von künftigen Katastrophen bedroht. Wir haben mit unserer Überbevölkerung schon 10 % der tierischen und pflanzlichen Mitbewohner unserer Erde ausgerottet. Wer die Zunahme der Weltbevölkerung um 90 Millionen jährlich nicht stoppen will, fördert das später eintretende Milliardensterben der Menschen und das Aussterben der meisten Tier- und Pflanzenarten. Es ist humaner, die Fortpflanzung in Staaten mit Überbevölkerung einzudämmen als Milliarden Menschen dem Hungertod preiszugeben.

In den Industriestaaten hat der hohe Lebensstandard schon zu einer laufend sinkenden Bevölkerungszahl geführt, so daß dort die Veränderung zu weniger Menschen von selbst läuft. Für eine Bevölkerungsabnahme durch hohen Lebensstandard in den Entwicklungsländern ist es jedoch zu spät. Die derzeitigen Umweltzerstörungen würden sich dann verdreifachen und den Untergang der Menschen unserer Erde erheblich beschleunigen. Mit dem hohen Lebensstandard der Industriestaaten wird die Umwelt zehnfach mehr zerstört als in den Entwicklungsländern. In diesem Zusammenhang ist auch der zitierte Satz meines Buches "Einwanderer sind für die industrialisierten überbevölkerten Aufnahmeländer zusätzliche Umweltzerstörunger" zu verstehen. Denn ihre geringe Umweltzerstörung in den Entwicklungsländern verzehnfacht sich mit dem höheren Lebensstandard in den Industriestaaten.

Wir sollten auch nicht alle Schuld für das Elend in den Entwicklungsländern den Industrie-Staaten anlasten. Letztere haben diesen in Armut lebenden Menschen während der vergangenen 200 Jahre durch Industrieproduktion und die damit verbundene globale Versorgung mit notdürftiger Nahrung und Medikamenten ein Wachstum von einer halben Milliarde auf 4,5 Milliarden Menschen ermöglicht. Ohne diese Versorgung wären wie in der vorindustriellen Zeit von 4 Neugeborenen 3 Kinder an Unterernährung oder Krankheiten gestorben. Das Elend in den Entwicklungsländern wäre ohne Hilfe der Industrieländer sehr viel größer gewesen.

Nach der nun eingetretenen Gefahrensituation für alle Menschen der Erde sollte das weitere Wachstum mit Familienplanungsprogrammen beendet werden. Dadurch würde sich der Lebensstandard allmählich dem der Industriestaaten annähern. Wenn dann dort, wie in den Industriestaaten, die Bevölkerungszahl sinkt, würde auch die Umweltzerstörung gemindert werden. Mit 2-3 Milliarden in relativem Wohlstand lebenden Menschen könnte sich unser umweltgeschädigter blauer Planet allmählich wieder erholen. Die tierischen und pflanzlichen Mitbewohner unserer Erde bekämen wieder einen angemessenen Lebensraum. Sie haben uns die Entwicklung zum Großhirn ermöglicht. Für ihre Existenz sollten wir uns darum auch verantwortlich fühlen.

Der letzte Absatz des veröffentlichten Artikels enthält sogar Zweifel an die parteipolitsche, rassische und konfessionelle Neutralität der Weltbürgervereinigung. Diese Darlegung steht im krassen Widerspruch zum Inhalt der Vereinssatzung.

Oldenburg im November 2001
Ernst Heinrichsohn,
Vorsitzender der Oldenburger Weltbürgervereinigung

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Original-Artikel aus der Online-Ausgabe:

Oldenburger Stachel Nr. 3/97, Seite 16

Oldenburger Weltbürger

Oldenburger Weltbürger

Nachfolgender Text basiert auf einem Buch, das vom derzeitigen Vorsitzenden der Weltbürgervereinigung (WBV) geschrieben wurde. Die WBV steht diesem Buch "sehr kritisch gegenüber" und bezeichnet es teilweise als "Entwurf, der mit der Idee der Demokratie kaum vereinbar" sei.

So sehe die WBV die Überbevölkerung nicht als das Hauptproblem an (und erwähne es deshalb auch nicht in den uns vorliegenden Materialien). Eine Lösung des Problems sehe sie "in einer Umverteilung des Reichtums." d.Red.

Jedes Ding hat zwei Seiten. So auch die gemeinnützige Weltbürgervereinigung Oldenburg, denn die besteht in dem Verein und den Vereinsmitgliedern einerseits, andererseits in der Person des Mitbegründers Ernst Heinrichsohn. Nun mag der Verein im Grundsatz hehre Ziele verfolgen, denn Frieden und Gerechtigkeit wollen wir schließlich (fast) alle. Und diese Ziele haben denn bisher auch bemerkenswert viel Raum in der Berichterstattung der NWZ erhalten. Leider nicht ausführlich genug, so daß ich es als notwendig erachte, auf das von Herrn Heinrichsohn verfaßte und im Selbstverlag herausgegebene Buch hinzuweisen und auf einige Textstellen aufmerksam zu machen. Unter dem Titel "Weltstaat und Weltbürgerbewu ßtsein ... können die Menschen unserer Erde vor ihrem selbstverschuldeten Untergang retten" wickelt der Autor auf 286 von insgesamt 400 Seiten die Menschheitsgeschicht e im Geschwindschritt ab, um dann die Zukunft der Menschen mit dem Entwurf eines Weltstaates zu beglücken. Bis hierhin liegt der Schwerpunkt auf den kriegerischen Auseinandersetzungen und der Umweltbelastung. Erst auf den letzten Seiten des Geschichtsreports wird aber die wahre Übeltäterin und Ursache für die Weltmisere entlarvt: Die Bevölkerungsexplosion! Um viel Raum für Selbstgedachtes und unvoreingenomme Meinungsbildung zu lassen, zitiere ich im folgenden einige selbstredende Einlassungen des Herrn Heinrichsohn:

- In Deutschland wird das jährliche Geburtendefizit von einer Viertel Million Menschen so stark durch Einwanderungen ausgeglichen, daß die Bevölkerungszahl sogar noch ansteigt. Damit kann eine weltweite Bevölkerungsstabilität nicht erreicht werden. Die Ausreiseländer müssen ihren Geburtenüberschuß selber reduzieren. Einwanderer sind für die industrialisierten überbevölkerten Aufnahmeländer zusätzliche Umweltzerstörer. (Seite 322)

- Da die Menschen unserer Erde zur Zeit wirtschaftlich und indirekt auch politisch von den Industriestaaten beherrscht werden, wäre die Machtverteilung zugunsten der wirtschaftlich stärkeren Gliedstaaten sogar gerechter als vorher. Die unterentwickelten Völker bekämen Mitwirkungsrechte in der Gesetzgebung für alle Weltbürger. Eine Mandatsverteilung nach der Bevölkerungszahl der Gliedstaaten würde zu einer totalen Entmachtung der Industriestaaten führen, da Dreiviertel der Menschen unserer Erde in Entwicklungländern leben. Eine solche Regelung wäre für die Industriestaaten nicht zumutbar. (Seite 341)

- Damit die Gesetzgebung nicht von den bevölkerungsstarken Entwicklungsländern blockiert werden kann, müßte sich auch im Staatenparlament die Stmmenzahl der Gliedstaaten nach der Wirtschaftskraft richten. (Seite 342)

- Auch das umweltzerstörende Bevölkerungswach stum der Entwicklungsländer kann nur durch Weltgesetze global wirksam gestoppt werden. (Seite 352)

- Die Freiheit der Vermehrung muß darum eingeschränkt werden. (Seite 321)

Ja, und dann gibt es in einem Weltstaat natürlich auch eine Weltarmee, die die Grenzen des Weltstaates schützt, solange nicht alle beim großen Umarmungsfest mitmachen wollen - man weiß ja nie. Außerdem: Solle der Weltfrieden durch eine strake Weltarmee gesichert sein, ... wären die Streitkräfte der Gliedstaaten überflüssig, gebraucht würden nur noch Polizeikräfte zur Aufrechterhaltung der innerstaatlichen Ordnung.

BLeibt mir nur noch, die geneigte Leserinnen- und Leserschaft mit dem 4. Satz des 1. Paragraphen der Weltbürgervereinigungssatzung ins Grübeln zu verabschieden: Der Verein ist parteipolitisch, rassisch und konfessionell neutral.

IBIS - Interkulturelle Arbeitsstelle e.V. Ulrich Hartig

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