Oldenburger STACHEL Ausgabe 5/97      Seite 9
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Radio-Frequenzen für Oldenburg

Die Themen:


Asyl: Zynische Innenminister

Die Sicherheit der Menschen liegt den Kanthers am Herzen, könnte mensch meinen. So wird in einem Schreiben des Bundesinnenministerium vom 14.4.97 - weitergereicht durch das niedersächische Innenministerium an die zuständigen Behörden vom 15.4.97 - bemerkt, daß die Abschiebung nach Zaire "aus tatsächlichen Gründen nicht möglich" sei. Der "tatsächliche Grund": "...BGS-Beamte können wegen der nicht auszuschließenden Gefährdungslage Abschiebungen nicht begleiten". Der Grund ist für das Innenministerium also nicht, daß das bisher von Europa gestützte Mobuto-Regime seit Jahren Menschen verhaftet, foltert, und tötet - sondern: siehe oben! Im Fall Algerien hat Herr Kanther übrigens vorgesorgt: Hier kommen die Polizisten des Unrechtsregimes zu uns und holen die vor ihnen geflohenen Menschen ab! Bezahlen tun das wir SteuerzahlerInnen!

Gerold Korbus (nach Informationen des AK Asyl)


Mittelalterlich Spectaculi

sind zur Zeit schwer in Mode - das Mittelalter boomt. Nicht wenige trifft man auf den Märkten, die gerne im Mittelalter leben wuerden. Nur zu. Für die, die in unserer heutigen Zeit einem großen Spaß nie abgeneigt sind, gibt es stimmungsvolle Märkte und Nachstellungen von alten Turnieren und Schlachten.

Zum Beispiel am 7. und 8. Juni im Schloßpark Rastede: Markt von 12 bis 22h, Turnier Sa. 16h, So. 14h und 17h, Eintritt zwischen kostenlos und DM22,-. Die Firmen "Mittelalterliche Veranstaltungen", "Der Schwartenhalß" und "Fogelvrei Produktion" geben diese "phantastische und bundesweit einzigartige Veranstaltung". Sie bauen dazu auf einem 40000qm großen Veranstaltungsgelände nicht nur eine Tribüne mit 10000 Sitz- und Stehplätzen auf, nein, auch tausende Parkplätze stehen zur Verfügung, und die Karten können bundesweit im VVK erworben werden (vorgeschlagene Anfahrt: A29-Abf. Rastede, dann den Schildern "Ritter" folgen).

Ist das nicht ein bißchen groß? Vorbei die Zeit, als die Märkte von Kramerzunft und Kurzweyl noch ein Insidertip waren, oder der Mittelaltermarkt Oldenburg noch auf den Lambertiplatz und in den Schloßhof paßte. Ich als Mittelalterfan bin sehr gespannt und werde hinfahren - in dem Bewußtsein, daß Authentizität nicht gleich Vollständigkeit ist und großer Trubel nicht nur erholsame Freude.

Gehabt Euch denn wohl, edels Volk! So der Herr und Ihr es beide wollt, sollen wir uns beim Spectaculum aus vorzüglichste amüsieren. Für die daheimgebliebenen wird ein Bericht folgen.


Urlaub einmal anders

"Wir haben Lust auf unseren eigenen Urlaub", beschreibt Jens Jackowski die Idee zu Aufgeht's - Urlaub einmal anders. Unter dem Motto "Selbstbestimmt und ökologisch" gibt es seit drei Jahren Freizeiten von und für Jugendliche. Völlig ehrenamtlich bereiten Jugendliche die Freizeiten vor. Das ist viel Arbeit, "aber es lohnt sich für alle. Vor allem für TeilnehmerInnen: Sie können ihre Reise zum großen Teil mitgestalten," erzählt Jens weiter. Denn gleich zu Beginn fragen die TeamerInnen nach den Wünschen der Interessenten und können sie in die Reiseplanung mit aufnehmen. Dazu gehören neben dem Katalog zwei Rundbriefe, die die TeilnehmerInnen über ihre Freizeit informieren, und ein intensives Vortreffen. "Es ist uns wichtig, daß sich die Gruppe schon früh kennenlernt, und wir Fragen und Probleme persönlich klären können," sagt Jens. Die Idee geht auf:"Von Jahr zu Jahr können wir mehr Plätze anbieten, weil die Nachfrage so groß ist." Noch sind genügend Plätze frei. Die Freizeiten richten sich an Jugendliche zwischen 14 und 25 Jahren aus ganz Niedersachsen. Abseits vom Massentourismus suchen die Organisatoren Unterkünfte bei Einheimischen, zumeist im Zelt auf der Wiese beim Bauern, und auch die Verpflegung wird vor Ort eingekauft.

Wer Interesse hat, kann sich bei der Verdener Umweltwerkstatt unter 04231/81047 melden. E- mail: a link-goe.de; www: http://www.umweltne t.de/Auf.


Veränderungen des Sozialstaats

Anhand einer Mitschrift der Sendung "Ist der Sozialstaat noch zu retten?" von Franz Alt (gesendet von 3Sat am 9.April`97) soll am Dienstag, 27.Mai um 20 Uhr im Gemeindehaus Peterstraße 27 über Veränderungen des Sozialstaats diskutiert werden. Veranstalter ist der Arbeitskreis Friedenswoche.


Aufgepaßt, Männer...

am 8.Juni um 10 Uhr findet in den Räumen der BeKos, Lindenstraße 12a, das nächste Männerfrühstück statt. Dabei handelt es sich um ein regelmäßiges Angebot der männerinitiative Oldenburg jeweils am 2. Sonntag im Monat. Jedermann kann reinschauen, sich informieren, klönen usw.(5 Mark Kostenbeitrag).

Vom 4. bis zum 6. Juli findet am selben Ort ein Wochenende für Männer zum Thema "Aggression und Hingabe - das nächste Wagnis" statt. Dazu die Veranstalter: Die Arbeitsweise ist intensiv körperorientiert und schließt sehr persönlichen Austausch ein. Das Wochenende ist offen für Neuinteressierte , die dem Reiz folgen wollen, an ihren Grenzen zu arbeiten. Diejenigen, die schon den ersten Durchgang von "Agression und Hingabe" mitgemacht haben, können die Themen vertiefen und weiterführen.

Nähere Information und Anmeldung ab sofort und bis zum 14.6. bei Dieter Wrobel, Siebenbürger Str. 37, 26127 Oldenburg. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt!


"Runaway" zieht Bilanz

"Runaway", die Zufluchtstätte des Autonomen Mädchenhauses Oldenburg e.V. zieht nach zweijährigem Bestehen eine Bilanz ihrer bisherigen Arbeit. Resümierend stellen die Mitarbeiterinnen von "Runaway" fest, daß die hohe Zahl von Hilfesuchenden in diesem Zeitraum den Bedarf dieses in Oldenburg einmaligen Angebotes für Mädchen deutlich gemacht hat. Allerdings ist die Auslastung der Einrichtung sehr wechselhaft. Bei der schlechten finanziellen Absicherung der Zufluchtstätte können diese kurzfristigen Phasen der Unterbelegung zu einer existentiellen Bedrohung der Einrichtung werden. Konzeptionelle Veränderungen würden aber letzlich eine Verschlechterung des Hilfsangebotes für die Mädchen mit sich bringen. "Wir wollen die Qualität des Hilfsangebotes für Mädchen erhalten", so Christiane Fischer, Mitarbeiterin des Projektes. Ihre Forderung ist daher eine Verbesserung der Finanzierung der Zufluchtstätte, die mehr Unabhängigkeit von Belegungsschwankungen gewährleistet. Damit soll dieses junge, in der pädagogischen Arbeit erfolgreiche Projekt abgesichert werden.


Achtung Frauen...

der Verein gegen sexuellen Mißbrauch an Mädchen, Wildwasser Oldenburg, veranstaltet eine Diskussion mit Vortrag zum Thema: Sexuelle Übergriffe und Machtmißbrauch in Therapie und Beratung. Die Veranstaltung richtet sich an Frauen, die sich in Therapie befinden, sowie an betroffene und interessierte Frauen. Referentinnen sind Ebba Ache (Wildwasser OL) und Jutta Haering-Lehn (AG "Frauen gegen sexuelle Übergriffe und Machtmißbrauch in Therapie und Beratung OL"). Ort der Veranstaltung: PFL, Peterstr. 3, am Dienstag, 1. Juli um 19.30 Uhr.


Anti-Atom-Camp am AKW Esenshamm

Von langer Hand vorbereitet wird das geplante Anti-AKW-Camp in Kleinensiel/Unterweser vom 8.-10. August. Das neue Informationsflugblatt des Arbeitskreis Wesermarsch (AkW) zum Katastrophenplan für das AKW Esenshamm liegt vor, ebenso das Plakat für das Anti-AKW- Camp.

Infos im Jugendumweltbüro Oldenburg, Von- Finckh-Straße 3, Tel.:0441/7775455 bzw.52333


Kulturmarkt in Neuenburg

Ab sofort können interessierte Kulturschaffen de aus den Bereichen Musik, Tanz, Theater, Literatur und Kleinkunst sich beim Kulturbüro Neuenburg zum 3.Regionalen Kulturmarkt in Neuenburg (Gemeinde Zetel, Landkreis Friesland) anmelden. Der Kulturmarkt am 16. und 17. November soll ein Forum für Profi- und Laienkünstler sein, ihr kulturelles Angebot in Form von Kurzprogrammen und Messeständen der Öffentlichkeit und einem Fachpublikum vorzustellen. Der Markt wird von der Gemeinde Zetel in der technisch gut ausgerüsteten Neuenburger Bühne organisiert.

Kontakt: Kulturbüro Neuenburg, Am Markt 7, 26340 Neuenburg, Tel.: 04452/1302.

Ebenfalls in Neuenburg: die Neuenburger Kunstwoche 97 vom 4. bis 8. Juni. Thema ist dieses Jahr der Werkstoff Papier. "Die Vielseitigkeit des Arbeitsmaterials Papier spiegelt sich in einem ansprechenden Mitmachprogramm zur Kunstwoche wider, in dem die Gäste der Kunstwoche unter professionelle r Anleitung selbst kreativ werden können", heißt es dazu in der Ankündigung.


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