Oldenburger STACHEL Ausgabe 9/97      Seite 8
 
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"Tausend und eine Insel"

Eine literarische und musikalische Veranstaltung mit KünstlerInnen aus Madagaskar, Guadeloupe und Sansibar

Im Rahmen der bundesweiten "Interkulturellen Woche" (29.9.-5.10.) bietet "IBIS-Interkulturelle Arbeitsstelle e.V.", unterstützt von der "Deutschen Welthungerhilfe", am 4. Oktober (19.00 Uhr) einen kulturellen Leckerbissen an: Unter dem Motto "Tausend und eine Insel" werden Künstlerinnen und Künstler, die alle auf Inseln großgeworden sind oder heute dort leben, Phantastisches und Alltägliches aus und über die Gesellschaft und Politik ihrer Länder erzählen und musikalisch interpretieren.

Oft, allzu oft werden Afrika, Asien und Lateinamerika von uns als Krisen- und Katastrophenkontinente wahrgenommen. Und gleichzeitig: Wer denkt bei Sansibar nicht automatisch an fliegende Teppiche, Sultane, allerlei exotische Geschichten? Bei Madagaskar an Schmetterlinge, Halbaffen oder an Piraten(filme)? Und klingt Guadeloupe nicht äußerst verlockend, dient als Sinnbild für Fernweh und magische Welten?

Mit ihrer kulturellen Veranstaltung möchte IBIS genau hier ansetzen. Uwe Erbel: "Durch die größtmögliche Authenzität der Darbietungsform gibt es die Möglichkeit, die eigene Phantasie um realitätsnähere Bilder zu erweitern. So wird es eine Chance zur lustvollen Selbstkritik gegeben. Wir erhoffen uns, daß so ein Perspektivwechsel stattfinden kann, daß wir unseren eurozentrischen Blick auf fremde Kulturen verändern können." Und was liegt da näher, als zunächst ersteinmal an liebgewonnen Klischees anzuknüpfen?

So werden die drei KünstlerInnen neben politischen und historischen Informationen auch ein sinnliches und zugleich humorvollen Programm bieten, daß Einblicke in die kulturelle Tradition nicht außen vor läßt. Gisele Pineau, mit mehreren Preisen ausgezeichnete Schriftstellerin aus Guadeloupe, wird ihre beiden Bücher "Die lange Irrfahrt der Geister" und "Ein Schmetterling in der Vorstadt" vorstellen, Shafi Adam Shafi von der ostafrikanischen Insel Sansibar gilt als der bekannteste und meistgelesenen Autor in suahelischer Sprache. Er wird aus seinem aktuellen Buch "Die Sklaverei der Gewürze" vorlesen. Dritter im Bunde ist der international anerkannte Gitarrist D’Gary aus Madagaskar.

Der Auftritt der drei in Oldenburg wird der Höhepunkt der Tournee sein, ist es doch der einzige Ort in Deutschland, wo sie gemeinsam auftreten. Entsprechend hat sich IBIS etwas besonderes einfallen lassen. Uwe Erbel dazu: "Als Veranstaltungsort haben wir uns das städtische Hallenbad ausgesucht. Es stellt sich uns -neben der reizvollen Wasserkulisse- als ein bürgerinnen- und bürgernaher Ort das und setzt hoffentlich die "Kulturschwellenangst" ein wenig herab." Für eine interessantes, überraschende und stimmungsvolle Atmosphäre wollen die "Ibisse" auch sorgen. Mehr wird aber nicht verraten!

Marco Klemmt


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