Oldenburger STACHEL Ausgabe 9/97      Seite 12
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Die Themen:


Friedenskonvoi: türkische Polizei prügelt und verhaftet

Nachdem schon Innenminister Kanther in eifriger Unterstützung der türkischen Regierung die Bahnfahrt des Friedenskonvois nach Kurdistan verboten hatte, konnte mensch in der Türkei selber auf einiges gefaßt sein. In der Tat entsprach die türkische Polizei allen schlimmen Erwartungen: Kurden, die den Friedenskonvoi freudig begrüßt hatten, wurden verhaftet, eine Pressekonferenz von TeilnehmerInnen der internationalen Friedensdelegation in Istanbul wurde gewaltsam aufgelöst. Nach Berichten von Augenzeugen prügelten Polizisten dabei "ziellos auf die Menschen ein". Es habe viele und erhebliche Verletzungen gegeben. Bei der Stürmung der Konferenz wurde eine Oldenburgerin so schwer am Fuß verletzt, daß sie ins Krankenhaus mußte. Gemeinsam mit einer anderen Oldenburgerin und weiteren neun Deutschen wurde sie festgenommen. Ihre Abschiebung in die Bundesrepublik wurde für die Tage nach Redaktionsschluß des Stachels angekündigt. Nachrichten über das Schicksal der verhafteten Kurden liegen noch nicht vor.


Bebauungsplan zur Clausewitz-Kaserne

Die Wohnungs-Bau-Gesellschaft NILEG hat elf Hektar des Kasernengeländes erworben und will dort unter dem Namen "Gartenstadt Mühlenhof" ein neues Viertel mit 200 Wohnungen errichten. Der Bebauungsplan für diesen Bereich steht jetzt vor der öffentlichen Auslegung. Nachbarn der ehemaligen Clausewitz-Kaserne wird es sicher interessieren, was sich in ihrer näheren Umgebung so ändern wird...


Winterprogramm Osteresch#

Das Frauenbildungshaus Osteresch hat sein Winterprogramm veröffentlicht. Die staatlich anerkannte Einrichtung für Weiterbildung ist in ein neues geräumiges, rollstuhlgerechtes Haus umgezogen. Die vegetarische Vollwerternährung für die Gäste besteht fast ausschließlich aus kontrolliert ökologischen Lebensmitteln. Bis zum März 98 bietet das Haus über 60 Seminare und mehrere Ausbildungslehrgänge in Heilkunde und feministischer Transaktionmsanalyse an. Interessierte Frauen bestellen sich das Programm mit 1,10DM in Briefmarken beim

Frauenbildungshaus Osteresch, Strautweg 4, 48496 Hopsten-Schale, Tel. 05457-1513


Gruppe für sexuell mißbrauchtre Frauen

Ende Juli initiierte der Verein "Wildwasser Oldenburg" zum Thema Sexualität eine angeleitete Gruppe für sexuell mißbrauchte Frauen. Die Teilnahmekosten und die Regelmäßigkeit der Termine sind abhängig von der Größe der Gruppe. Eine erfahrene Therapeutin leitet diese Gruppe. Frauen, die teilnehmen möchten, informieren sich bei "Wildwasser Oldenburg", Tel. 16656.


Au Pair-Männer und -Frauen gesucht?

Die GIJK, Gesellschaft für Internationale Jugendkontakte mbH, fordert Familien auf, die Interesse an Au pairs haben, bei folgender Adresse Informationen und Bewerbungsunterlage n zu bestellen: GIJK, Oststr. 8-14, 53173 Bonn, Tel. 0228/95730-0. Ebenso können sich dort junge Frauen und Jugendliche erkundigen, die selber als Au Pair in den USA arbeiten, eine Schule oder eine High School besuchen wollen. Wie seriös und kostengünstig diese Gesellschaft ist, können wir vom Stachel nicht beurteilen.


OLGA sucht SpenderInnen

Wie gut wir vom Stachel das verstehen können: Die OlgA, OldenburgerInnen gegen Atomkraft, braucht dringend Geld! Auch sie ruft verzweifelt: "Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen?" "Eine Gruppe, die sich offen gegen Atomkraft und für zivilen Ungehorsam ausspricht, ist aus Sicht des Staates und vieler anderer (Siemens z.B.) nicht gerade förderungswürdig." "Deshalb ist die chronisch verschuldete OlgA, wenn sie weitermachen und Öffentlichkeitsarbeit, Aktionen und Mobilisierung sogar noch ausbauen will, auf Spenden angewiesen. (Genau wie wir! der Tipper) Von wem sollen die kommen? Von Euch!"

"Klar ist, daß die meisten Menschen aus unserem Umfeld selbst nicht gerade viel Geld haben. Und wer mit uns ins Wendland oder anderswo hinfährt, wird auch oft einiges an Geld los. Aber wenn nur fünfzig Menschen jeweils 40 Mark spenden, dann sind das 2.000 DM. Das ist soviel, wie OlgA für die gesamte Kampagne gegen den 2. Castor nach Gorleben ausgegeben hat (ohne die rechtlichen Folgen). ... Also: Wir suchen 50 Menschen, die jährlich 40,- DM spenden und auf diese Weise einen OlgA-Förderkreis bilden. Dadurch bekämen wir regelmäßige Einnahmen, auf die wir uns zumindest mittelfristig verlassen könnten. Für uns wäre das viel. Und für Dich? 40 DM im Jahr, das sind 3,33 DM im Monat."

Die Bankverbindung der OlgA:

S. Schneider, Konto Nr. 17183815, BLZ 28050100, LzO.


Selbsthilfegruppe "Patchworkfamilie"

"Wir wollen unsere Stieffamilie in Liebe und Konsens leben, dafür suchen wir andere Stieffamilien, um Erfahrungen auszutauschen, bei Problemen zu unterstützen/unterstützt zu werden, Klarheit zu finden in Themenbereichen wie:

- meine, deine, unsere Kinder,

- Stiefmutter,

- Expartner/in,

- Familienbilder,

- Beziehungsmuster, Rollenbilder,

um nur einige zu nennen. Frauen und Männer, die an einem Austausch interessiert sind, können sich an die BeKoS wenden unter Tel. 0441/884848."


Schulübergreifender Klimaschutz

Am Dienstag, den 23. 9., veranstalten das Klimabündnis niedersächsischer Schulen und das Umwelthaus Oldenburg in Zusammenarbeit mit der Weiterbildungseinrichtung der Uni Hannover eine Tagung zum Thema "Schulen im Netz". Dort soll anhand praktischer Beispiele aufgezeigt werden, auf welche Weise Schulen in Zusammenarbeit mit außerschulischen Einrichtungen bei der Erstellung einer lokalen Agenda mitwirken können. Die Themenpalette reicht vom konkreten Klimaschutz durch Energiesparmaßnahmen, Eine- Welt-Arbeit, der Erfahrung eigener Energien im Kunstunterricht bis zur Umgestaltung einer Gemeinde hinsichtlich Infrastruktur und Wirtschaftsförderung. In zehn Arbeitsgruppen soll es bei schulischen Experimenten, einer Schul-Photovoltaikanlage, Modellversuchen, dem Energielabor der CvO-Uni etc. konkret zur Sache gehen. Wer teilnehmen möchte, muß sich beeilen: die Anmeldefrist ist bereits vorüber. Trotzdem versuchen beim

Umwelthaus Oldenburg, Peterstraße 3, 26122 Oldenburg, 0441/13660!


Öko-Zentrum Verden sucht Anleger

In Verden bei Bremen entsteht auf 1.800 Quadratmetern ein selbstverwaltetes Zentrum mit einem Baustoffladen, einer Kulurkneipe, einem Tagungshaus, Kinderladen, einer Frauen- Projektschmiede, Naturheilpraxis, Umweltwerkstatt, einem Umwelt-Institut und mit gemeinschaftlichem Wohnen sowie mit Kulturangeboten. Muß das Projekt über Banken finanziert werden, kann es nicht verwirklicht werden. Die InitiatorInnen bitten deshalb:"Helft uns durch eine direkte Geldanlage (ab 1.000 DM), ein anderes Leben und Arbeiten erlebbar zu machen. Wir bieten bis 4 % Zinsen und gute Sicherheiten für Euer Geld." Anlageprospekt bei: Ökologisches Zentrum e.V., Obere Str. 41, 27283 Verden/Aller, Tel. 04231/2841, Fax: 82141.


Diskussion über Einwanderungsgesetz

... findet nicht in Deutschland, sondern in Frankreich statt. Während Schröder auf seiner Kanzler-Werbetour die CSU rechts überholt und im Tiefflug über Stammtische eine weitere Verschärfung der Abschiebungen propagiert, diskutieren Frankreichs Sozialdemokraten und Grüne, ob die Gewährung von Aufenthaltsrecht für nicht gemeldete "Illegale" nur erweitert oder ob "das Recht auf Staatsangehörigkeit duch Geburt in Frankreich, das Asylrecht und das Recht auf Familienleben" ohne Einschränkung anerkannt werden soll. Schon bisher ist Generationen von offiziell in Frankreich lebenden AusländerInnen nach einer bestimmten Aufenthaltsfrist die Staatsangehörigkeit verliehen worden. In Kreisen von New Labour in Großbritannien wird gerade überlegt, ob ausländischen Partnern von Schwulen das Aufenthaltsrecht wie Ehepartnern gewährt werden soll. Ja, andere Sozialdemokraten, andere Sitten...


Schienen-Nebelwerferei?

Die niedersächsische Landesnahverkehrsgesells chaft rechnete am 1. September in einer Presseerklärung genau vor, wie viele Millionen für die Sanierung der Bahnstrecken unserer Region ausgegeben werden sollen. Wer die bisherigen Stachel-Artikel zu diesem Thema verfolgt hat, wird sich die Augen gerieben haben. Alle Träume werden wahr? Allein für die Sanierung der Strecke Esens- Sande sollen bis 2001 23 Millionen DM investiert werden, die Durchschnittsgeschwind igkeit soll dort und zwischen Delmenhorst, Vechta und Osnabrück auf 80 km/h erhöht werden, mit neuen Triebwagen soll auf diesen vereinsamten Strecken im Zwei-Stunden-Takt geflitzt werden. Für den Abschnitt Wilhelmshaven - Osnabrück soll die Fahrtzeit mit neuen Wagen auf weniger als 90 Minuten verkürzt werden, die Langsamfahrstellen sollen dort natürlich auch beseitigt werden - mit insgesamt 34 Millionen DM! Wunderbar! Doch dann stutzt der Leser: "Der Sprecher des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums ... sagte, das Land verhandele derzeit mit der Deutschen Bahn AG über ein gesamtes landesweites Sanierungskonz ept für alle Nahverkehrsregionen. ... Auch wenn ein finanzielles Engagement der Länder nicht vorgesehen sei - Bund und Deutsche Bahn AG seien für die Instandhaltung des Gleisnetzes verantwortlich - habe die Landesregierung eine Interesse an einer grundlegenden Regelung; das Land beteilige sich deshalb mit Millionen-Beträgen..." (NWZ 1.9.) Ach, die Landesnahverkehrsgesellschaft verteilte das Geld von Bahn und Bund, nicht das eigene! Für diese "geplanten" Maßnahmen müssen Bahn und Bund noch ihre Zustimmung geben! Dann sind die ganzen Versprechungen (fast) nichts wert; ein Bericht der Süddeutschen Zeitung vom selben Tag weist auf die Geldknappheit der Bahn hin und teilt lapidar über die ICE-Prestigestrecken mit: "Der Bau der Strecke Nürnberg-Erfurt macht derzeit wenig Fortschritte und, abgesehen von der rechtsrheinischen Verbindung Frankfurt- Köln, tut sich auch an den anderen Strecken derzeit wenig." (SZ Seite 22, 1.9.97) Nicht einmal dafür hat die Bahn genügend Finanzmittel, für Sande-Esens und Delmenmhorst-Osnabrück gilt dies erst recht.

Wozu dann diese vollmundige Presseerklärung der Nahvetrkehrsgesellschaft? Die Vermutung eines Ratsmitglieds: "Sie wollen bei den Kommunen den Eindruck erwecken, daß Bund, Bahn AG und Land die Strecken sowieso von sich aus sanieren. So wollen sie die Kommunen davon abhalten, sich in den nächsten Wochen um eine eigene Nutzung der Strecken zu bewerben bzw. sich im VBN dafür einzusetzen."


Tatort Wardenburg

Es geschah im Oktober 1997: Kurz vor dem 19.10. erschienen drei Menschen bei der Gemeindeverwaltung in Wardenburg. Alle drei Personen hielten mehrere Blätter unter dem Arm. Eingeweihte ahnten: Es muß sich um eine Episode zu dem Hobby- Krimi-Wettbewerb "Tatort Wardenburg" handeln. Wer selber gerne schreibt und genaueres wissen möchte, mag sich an Herrn Vergin bei der Gemeinde Wardenburg, Tel. 04407/73116 wenden.


Unter falscher Flagge

Kabarettist Gerd Hoffmann vom Berliner Kabarett "Radieschen" kommt am Mittwoch, 17.9. um 20 Uhr in das alte Feuerwehrgebäude an der Friedrichstraße in Wardenburg. Erinnern soll das Ein- Mann-Kabarett an den "Scheibenwischer" mit Dieter Hildebrandt. Olaf Schmalz begleitet am Piano. 16/12 DM. In der Pause präsentieren sich einige zukünftige NutzerInnen des Geschäftszentrums "Alte Feuerwehr".


Sozialhilfe

5 Mio Menschen leben ganz oder teilweise davon. Auch aufgrund der Diffamierungen "Leistungsmißbrauch", "Arbeitsunwilligkeit" scheuen sich viele, ihre gesetzlichen Möglichkeiten zu nutzen. Tips und Ratschläge bietet u.a. der Ratgeber "Sozialhilfe" der Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen in Bielefeld. (6,-DM + 1,50 DM Porto. Bei Einsendung eines 10 DM Scheines werden 2,50 DM in Briefmarken zurückerstattet.) Kontakt: Koordinierungsstelle ..., Marktstr. 10, 33602 Bielefeld. Tel. 0521/179922. Fax 0521/179930.

Wer nicht so weit schreiben will, kann auch zur Arbeitslosenselbsthilfe ALSO in Oldenburg gehen: Kaiserstr. 19, Tel. 0441/16313.


Wenn die OLB stiften ginge

Derzeit sammelt die OLB-Stiftung "Bürger-Ideen aus der Region für die Region". Wäre es nicht interessant zu beobachten, was passiert, wenn dort mal wirklich kritische Unterlagen eingereicht würden? Einsendeschluß ist der 30.10.97. Kontakt: OLB, Stau 15/17, 26122 Oldenburg, Tel. 0441/2211213, Fax 0441/210332. Bedenklich ist, daß mal wieder nur Männer in der Jury sitzen! GKK


7. Sozialpolitisches Forum AG SPAK

"Die Zukunft des Sozialstaates - Handlungsstrategien gegen den Sozialabbau". Neben Entwürfen für die Schaffung eines besseren und gerechteren sozialen Systems sind Handlungsstrategie n gegen den weiteren Abbau des Sozialstaates - meist auf dem Rücken der Hilflosesten und Ärmsten in unserer Gesellschaft - von Bedeutung.

So sollen möglichst viele VertreterInnen z.B. von Kirchen, Gewerkschaften, Parteien, Arbeitslosen- und Sozialhilfeverbänden zusammenkommen, um über wirkungsvolle Maßnahmen gegen den Sozialabbau zu beraten und zu gemeinsamen Strategien zu kommen.

Fr.7.11.-So.9.11. in Kassel. Nähere Informationen über ALSO, Kaiserstr. 19, Tel 044116313 oder AG SPAK, Marga Mitterhuber, Tel./Fax 08806/95094. HTTP://home.t-online.de/home/sozialpolitische_gesellschaft e-mail: bacher@sozw.fh-muenchen.de


Stadtteilkonferenz Stadtnorden

Ein Runder Tisch für alle am Stadtteilgeschehen interessierten ist am 24.9.97 um 20 Uhr im Kulturzentrum Rennplatz, Kurlandallee 4, geplant. Eingeladen sind alle Personen, Vereine, Firmen, Institutionen u.a., um Menschen aus dem Viertel, deren Tätigkeiten für das Viertel, aber auch die damit verbundenen Schwierigkeiten kennenzulernen. Erwünscht ist, daß sich daraus Ansäötze für gemeinsame Aktivitäten ergeben. An dem Abend soll auch eine Untersuchung Oldenburger SportstudentInnen über das Sportangebot für Jugendliche im Stadtnorden vorgestellt werden.


Globalisierung - Neoliberalisierung

Grundlegendes und Hintergründiges. Ein Seminar des fzs (freier zusammenschluss von studentInnenschaften) ReferentInnen: Bernd Schneider, Christa Wichterich und Thorsten Bultmann. Nach der allgemeinen Erläuterung soll auch aufgezeigt werden, wie Frauen besonders betroffen sind und welche Zusammenhänge zwischen Neoliberalismus und dem derzeitigen Trend in der Bildungspolitik bestehen. Anmeldung möglichst bis 18.9. bei fzs, Reuterstr. 44, 53113 Bonn, Tel. 0228/262119, Fax 0228/214924, fsz@link-k.comlink.apc.org.


Letztes Funkkolleg

Im Herbst startet nach 30 Jahren das letzte Funkkolleg. Die beteiligten Rundfunkanstalten stellen das Projekt im kommenden Jahr aus Kostengründen ein. Das Funkkolleg ist eine Kombination aus informativer Sendung und Volkshochschulkurs. Nach Abschluß des Funkkollegs können die Teilnehmer eine Abschlußprüfung machen und erhalten ein Zertifikat. Das letzte Kolleg vom Oktober 1997 bis April 1998 steht unter dem Thema "Deutschland im Umbruch". In 20 Wochen wird pro Woche wird eine Radiosendung ausgestrahlt, wozu es Studienbegleitbriefe gibt, die für 98,20 Mark angefordert und auf Studienleistungen und als Fortbildungsnachweise anerkannt werden können. Genauere Informationen sind im Funkkolleg Zentralbüro, Robert-Meyer-Str. 20, 60486 Frankfurt/Main, Tel.: (069) 7982556 oder 772869, Fax 7077532 zu erhalten.


Umwelt, bye bye! mit Stand-by

Mindestens 20,5 Milliarden Kilowattstunden Strom jährlich oder elf Prozent des gesamten Stromverbrauchs gehen auf die Rechnung von "Stand-by"-Schaltungen von Unterhaltungselektronik. Dieses hat eine Studie des Umweltbundesamtes ergeben, die Anfang September in Berlin veröffentlicht wurde. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) hat berechnet, daß durch den Verzicht von Stand-by-Schaltungen zwei bis drei Atomkraftwerke stillgelegt werden könnten.


Radio Jade on air

Mit ein wenig Glück kann man auch in Oldenburg das Programm von Radio Jade empfangen. Radio Jade ist das letzte der sechs nichtkommerziellen Lokalradios, die im Rahmen eines fünfjährigen Modellversuchs auf Sendung gegangen sind. Noch Sekunden vor dem Start herrschte im alten Wasser- und Schiffahrtsamt in der Kieler Straße, dem Funkhaus, das Zittern und Bangen, das sich dann in lautem Jubel löste, als pünktlich um 10 Uhr 03 als die ersten Klänge von Radio Jade über den Sender gingen. Seit 30.8. ist in Wilhelmshaven und Friesland auf UKW 87,8 MHz täglich von 13 bis 20 Uhr, an manchen Tagen auch länger, ein Programm zu hören, das für und mit den Menschen in der Region gestaltet wird (siehe Stachel 7/97, S. 3). Wie die anderen derartigen Radioprojekte lebt Radio Jade von der aktiven Mitgestaltung der Menschen vor Ort.

In Oldenburg ist das Programm gerade eben noch auf der oben genannten Frequenz zu hören - man muß etwas an der Antenne drehen und ausprobieren (wenn kein Kabelanschluß vorhanden ist, dürfte es einfacher sein).

Nähere Infos gibt es bei Radio Jade, Kieler Straße 31, 26382 Wilhelmshaven, Tel.: 04421/9985-5, Fax: 04421/998560, WWW: http://www.whvserve.de/radio-jade


Vollmond wird dunkel

Am frühen Abend des Dienstag, dem 16.9.1997, ist von Oldenburg wieder eine totale Mondfinsternis zu beobachten, wenn das Wetter einen Blick auf den Mond zuläßt. Mondfinsternisse entstehen dadurch, daß die Erde ihren Schatten auf den Mond wirft. Da dieses nur dann geschehen kann, wenn Sonne, Erde und Mond in einer Reihe stehen, können sich Mondfinsternisse nur bei Vollmond ereignen.

Der Mond tritt schon um 19 Uhr 08 in den dunklen Kernschatten der Erde ein, geht jedoch erst um ca. Viertel vor acht in Oldenburg auf. Am noch aufgehellten Osthimmel kann man beobachten, wie er sich langsam in den Erdschatten schiebt, in den er um 20.15 Uhr komplett eingetaucht ist (Beginn der Totalität). Während es langsam dunkler wird, kann man eine Verfärbung des dunklen Mondes beobachten. Um 20.46 steckt er am tiefsten im Schatten (Mitte der Finsternis), den er um 21.18 beginnt, wieder zu verlassen (Ende der Totalität). Ab dann ist wieder ein Teil beleuchtet, der andere nicht. Komplett verlassen hat er den dunklen Schatten um 22.25 Uhr.

Mondfinsternisse sind zwar nicht so spektakulär wie etwa Sonnenfinsternisse, doch sind sie immerhin nett anzusehen. Die nächste Mondfinsternis ist am 9. Januar 2001. Vorher werden wir in Oldenburg noch die große partielle Sonnenfinsternis am Mittwoch, dem 11.8.1999, beobachten können. Wer aber etwas davon haben will, sollte nach Süddeutschland fahren: Auf der Linie Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg - Graz verläuft sie total. Ein unvergeßliches beeindruckendes Erlebnis, das sich niemand entgehen lassen sollte!


Oldenburg soll für Radfahrer attraktiver werden

"Das Potential für Fahrräder ist sehr groß in Oldenburg" meinte Grünen-Ratsherr Hilmar Westholm bei der Vorstellung einer Idee zur Förderung des Fahrradverkehrs in Oldenburg. Was sich hinter dem Begriff "Netzplanung" verbirgt, erläuterte Uwe Leinigen vom ADFC Oldenburg:Fahrradwege gibt es viele in Oldenburg, auch schöne Fahrradrouten, aber sie sind oft nicht miteinander verbunden und nicht beschildert.ADFC, VCD, Bündnis 90/Die Grünen und der AStA der Universität wollen deshalb ein optimales Fahrradroutennetz in Oldenburg installieren - mit der Hilfe aller interessierten OldenburgerInnen. Der Einstieg soll mit einer Beispielroute geschafft werden. Die einfache Frage, die jedeR Teilnehmer/in an der Aktion für sich beantworten soll, lautet: Wie komme ich mit dem Fahrrad am besten von der Universität in die Innenstadt und weiter zum Hauptbahnhof - oder umgekehrt? Alle, die ihre Routenvorschläge bis zum 31.10.1997 an einer der Annahmestellen abgeben, nehmen an einer Verlosung teil, bei der es mindestens zwei Preise zu gewinnen gibt. Teilnahmebögen gibt's z.B. in der ADFC- Geschäftsstelle im Umwelthaus, Peterstraße 3.


Wildwasser Oldenburg lädt ein

Die Beratungsstelle Wildwasser Oldenburg - Verein gegen sexuellen Mißbrauch an Mädchen - lädt am Dienstag, 14.10.1997 von 15 bis 18 Uhr zu einem Offenen Mädchennachmittag ein. Auf dem Programm stehen ein Wen-Do Schnupperkurs, verschiedene Präventionsspiele und auch eine Filmvorführung in den Räumen der Kaiserstraße 19. Weiterhin kann in Büchern gestöbert und im Cafe geklönt werden. Das Angebot ist an interessierte Mädchen ab 12 Jahren gerichtet, die die Beratungsstelle kennenlernen möchten. Gruppen sollen sich vorher unter Tel.(0441)16656 oder Fax 2489553 anmelden.


Kontaktbörse zur Suchtbewältigung

ASOWADE = Alternative Suchtbewältigung Oldenburg - Wege aus cder Einsamkeit - heißt die neue Einrichtung der BeKoS. Sie möchte Telefonkontakte vermitteln, die Wege aus der Einsamkeit bedeuten können. Jede/r trifft für sich die Entscheidung, ob und wann sie/er Kontakt aufnimmt. ASOWADE möchte eine weitere Chance sein, ein suchtfreies Leben zu führen.

Telefonische Kontaktaufnahme: Mi. + Sa. 8 bis 10 Uhr unter (0441)592368, Jürgen Saupe.


Che Guevara auf Video

Im September erscheint der erste deutschsprachige Videofilm über Che Guevara, eine deutsche Version des 105minütigen italienisch-kubanischen Videos von Roberto Massari über das Leben von Ernesto Che Guevara (1928 - 1967), herausgegeben vom Arbeitskreis Internationalismus (AKI) Karlsruhe. Der Videofilm präsentiert Bildmaterial aus kubanischen Archiven, welches das Leben Ches dokumentiert, von der Geburt in Argentinien bis zu seiner Hinrichtung in Bolivien. Die Medienwerkstatt Freiburg nimmt Bestellungen entgegen unter Tel. (0761)709757 oder Fax 701796.


Kampagne gegen Atomtransporte

Zu einem Schienen-Aktionswochenende am AKW Krümmel als Auftakt einer bundesweiten Kampagne gegen Atomtransporte namens "NIX mehr - 5000 auf die Krümmel-Schienen" rufen die OldenburgerInnen gegen Atomkraft (OlgA) auf. Es sollen die Castor-Transporte aus Krümmel gestoppt werden. "Krümmel ist besonders interessant, weil es zur Zeit sehr begrenzte Lagerkapazitäten innerhalb des Kraftwerks hat und somit unter besonderem Druck steht, Transporte durchzuführen", so die Einschätzung der Initiatoren. Am 20./21. September findet das Schienen-Aktionswochenen de statt. Geplant sind neben Kundgebungen, Trainings und einem Rockkonzert Aktionen entlang der Castor-Bahnstrecke und ein Camp beim AKW. Dort soll eine Ecke mit Zelten aus Oldenburg und Umzu eingerichtet werden. Für Anmeldungen und eine Mitfahrbörse für dieses Wochenende kann unter der Oldenburger Tel.Nr. 592762 oder 55155 angerufen werden.

Für alle Oldenburger Interessierten findet am Dienstag, den 16.9., um 19.30 Uhr ein Info- und Rechtshilfeabend im Cafe am Damm statt.


Diese Veröffentlichung unterliegt dem
Impressum des Oldenburger Stachel. Differenzen zur gedruckten Fassung sind nicht auszuschließen.
Nachdruck nur mit Quellenangabe, Belegexemplar erbeten.


Hauptseite · Aktuelle Ausgabe

 

 
  Differenzen zur gedruckten Fassung nicht auszuschließen. Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. Siehe auch Impressum dieser Ausgabe und Haupt-Impressum