Oldenburger STACHEL Ausgabe 9/98      Seite 5
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Erschreckend wunderbar

Der südafrikanische Sänger Sam Tshabalala & Sabeka spielen am 27. September, 21.00 Uhr, in der ALSO-Halle.

Ich gestehe, ich bin eigentlich kein Freund afrikanischer Pop-Rock-Klänge. Auch Reggae, Funk und Jazz reißen mich nicht vom Hocker.

Doch dann hörte ich die Musik von Sam Tshabalala und seiner 8köpfigen Band Sabeka. Nein, nicht alles wurde anders, aber: die Musik zog mich in ihrem Bann, ließ gar mein Tanzbein zucken...

Der Name der Band ist mal wieder nicht zufällig gewählt: in der Sprache der Zulu bedeutet sabeka "erschreckend und wunderbar" zugleich. Für Sam Tshabalala und seine MusikerInnen eben nicht nur der passende Begriff für die Situation im sich entwicklenden Südafrika nach der Apartheid.

Entsprechend wird die Musik von Sabeka "von dem Mosaik der Völker und Kulturen Süadfrikas" geprägt. Insbesondere deren verschiedensten Rhythmen, Sprachen und Traditionen fließen in die Lieder von Sabeka ein. Und verschmelzen mit "modernen" Musikstilen wie etwa dem Reggae, Funk und Jazz. Sicherlich auch eine Folge der internationalen Besetzung der Band: Südafrika, Kamerun, Elfenbeinküste, Frankreich und USA, das sind die Länder, aus denen die MusikerInnen der 1993 gegründeten Band stammen.

Mittlerweile gilt Tshabalala als einer der wichtigsten Komponisten modernen südafrikanischer Musik. Die Texte seiner Lieder sind durchweg politisch und handeln vom heutigen Südafrika, den Hoffnungen, dem Leben in den Townships und nicht zuletzt vom schwarzen Widerstand gegen die Apartheid. Selbstredend widmete er auch Mandela ein Lied zu dessen Freilassung. Gefolgt von Auftritte u.a anläßlich der Feierlichkeiten des Wahlsieges Mandelas 1994.

In Oldenburg können wir uns so auf ein Konzert freuen, daß sicherlich trotz der Schwere der Texte eher eine ausgelassene Atmosphäre verspricht, Nicht zuletzt wegen der gelungenen Mischung aus afrikanischer Musik mit den "modernen" Funk- und Reggae-Rhythmen.

Marco Klemmt

 

 
  Differenzen zur gedruckten Fassung nicht auszuschließen. Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. Siehe auch Impressum dieser Ausgabe und Haupt-Impressum