Oldenburger STACHEL Ausgabe 12/98      Seite 5
 
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Wir lassen uns nicht aufsaugen

Gegen die Fusion der drei Fachhochschulen Ostfriesland, Oldenburg und Wilhelmshaven!

Am 11.11.1998 kündigte der niedersächsische Wissenschaftsminister Oppermann unter dem fröhlichen Motto "Hochschulregion Nordwest startet durch" die Fusion der drei Fachhochschulen im Nordwesten von Niedersachsen an!

Jedoch ohne vorher mit den drei FHs gesprochen zu haben. Entsprechend überascht zeigte sich der Minister dann auch von dem Widerstand, der sich in kürzester Zeit formierte. In Oldenburg, Elsfleth und Wilhelmshaven fanden Demonstrationen quer duch die Stadt statt und in allen drei Standorten werden Unterschriften gesammelt.

Schon vor zwei Jahren sollten die Fachhochschulen fusioniert werden. Damals schlossen die Hochschulleitungen untereinander einen vom Ministerium forcierten Kooperationsvertrag, der eine Laufzeit bis 2002 hat. Die damaliger Ministerin Schuchardt versprach damit die Eigenständigkeit der Fachhochschulen während der Laufzeit des Vertrages. Dieses wurde auch im Landtag einstimmig beschlossen.

Heute, unter kaum veränderten politischen Vorzeichen, weht aus Hannover aber ein ganz anderer Wind. Thomas Oppermann suchte sich zuerst die Unterstützung der regionalen Landtagsabgeordneten und somit schien für ihn die Fusion beschlossene und abgemachte Sache zu sein.

Inzwischen mehrte sich aber auch der Portest aus der Region. Der Rat der Stadt Oldenburg, die Oldenburgische Landschaft, die IHK und nicht zuletzt die Fachhochschule und die Studentenschaft selber, um nur einige zu nennen, protestierten laut gegen die Fusion durch Resolutionen und offene Briefe. Die Fachhochschulen fürchten den Verlust ihres regionalen und fachlichen guten Ruf. Denn nicht nur der geographische, sondern auch der inhaltliche Abstand läßt eine Fusion wenig sinnvoll erscheinen. Die Angestellten fürchten um ihre Arbeitsplätze. Die Studierenden fürchten lange Verwaltungswege zu einer in Emden ansässigen Hochschulleitung. Die Studentische Selbstverwaltung und alle Gremien würden lange Wege erfordern. Eventuelle Einsparungen in der Verwaltung würden somit durch Fahrtkosten mehr als aufgefressen.

Diesen Argumenten kann sich keiner Verschließen. Inzwischen fangen auch die Landtagsabgeordneten an dieses einzusehen und auch der Herr Minister zeigt sich gesprächsbereit. Er wird zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion im Lichthof der Fachhochschule am 10.12.1998 um 16.45 Uhr erwartet.

Christine Lohr, für den AStA FH Oldenburg


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