Khaled Rajab vorzeitig entlassen

Dem Einsatz von aktiven Mitgliedern der Menschenrechtsorganisation amnesty international wie u.a. der Oldenburgerin Heide Wegmann ist es zu verdanken, daß der unschuldig in Israel in Haft sitzende Palästinenser Khaled Rajab vorzeitig entlassen werden kann.

Der 24 jährige Khaled Rajab war Sprecher, der in Israel verbotenen Studentenorganisation "Islamic Bloc" . Am 2. Juni 1998 wurde er auf dem Weg zu seiner Universität in Birzeit zu 46 Monaten und einer Geldstrafe ohne Prozeß verhaftet. Weder seine Familie noch seine Frau sollten ihn in dieser Zeit besuchen dürfen. Amnesty international ist sich sicher, daß es sich bei Rajab um einen gewaltlosen Gefangenen handelt, der aufgrund seiner politischen und religiösen Ansichten von der israelischen Regierung eingesperrt wurde.

Seit Februar schrieben die oldenburger Mitglieder regelmäßig an die israelische Regierung. In den letzten Wochen erhielten sie einen Brief der Frau des Gefangenen, indem sie die Oldenburger über die extremen Schikanen die Rajab erleiden muß, unterrichtete. Die israelische Regierung gab dem Druck der MenschenrechtsaktivistInnen nach und Khaled Rajab wird zum 2. September 1999 aus der Haft entlassen.

Nach Angaben von amnesty international vollzog sich in den letzten Monaten eine drastische Verschlechterung der menschenrechtlichen Situation in Israels Gefängnissen. Was früher noch Ausnahmen blieben, wie willkürliche Verhaftungen ohne Prozeß und Folter, zeigt sich heute in israelischen Haftanstalten als grausamer Alltag. Es bleibt zu hoffen, daß Khaled Rajab zu einem Präzedenzfall wird, und weitere Freilassungen von unschuldigen Gefangenen folgen werden.

Mona Motakef