Oldenburger STACHEL Ausgabe 19/99      Seite 12
 
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Krank ohne Grund?

Wußten Sie, daß sehr viele MitbürgerInnen in Deutschland unter umweltbedingten Krankheiten leiden? 16 Millionen sollen es nach Schätzung eines Umweltmediziners sein.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nehmen die Langzeiterkrankungen, die auf Umweltstoffe zurückgehen und immer öfter in die Arbeitsunfähigkeit führen, weltweit zu.

In den Ärztlnnenpraxen füllen diese PatientInnen mehr und mehr die Wartezimmer. Echte Hilfe finden sie jedoch selten, denn die heutige Medizin scheint mit dem Problem überfordert zu sein. Ratlos stehen Ärztinnen vor der Tatsache, daß ihre PatientInnen, junge und alte, Frauen und Männer, Gesundheitsbewußte und Gleichgültige, SportlerInnen und StubenhockerInnen, unterschiedslos von einer Vielzahl scheinbar unerklärlicher Krankheitsbilder heimgesucht werden.

Es begann mit Allergien ...

Unübersehbar haben die allergischen Erkrankungen gegenüber früher zugenommen. Neben dem altbekannten Heuschnupfen hat sich eine Überempfindlichkeit gegen vielerlei Stoffe gebildet, nicht nur gegen Chemikalien. Fast normal sind heute Allergien gegen Schadstoffe im Hausstaub, in Katzen- und Hundehaaren, Schafwolle und ähnlichem. Hinzu kommt Lebensmittelunverträglichkeit wie Neurodermitis und anderes. Immer mehr Eltern müssen feststellen, daß auch ihr Säugling oder Kleinkind unter irgendwelchen Allergien leidet.

Das Krankheitsbild geht über allergische Empfindlichkeiten weit hinaus.

Kennen Sie auch einzelne der folgenden Symptome? Licht- und Geruchsempfindlichkeit, Übelkeit, Verdauungsprobleme, Schwindel, Kreislauf-, Herz- und Atemwegsprobleme, Knochen- und Gelenkschmerzen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, übermäßiger Nachtschweiß, Ohrengeräusche, Kopfschmerzen Augenschwellungen, Hautleiden, Stimmungsschwankungen und Gedächtnisschwäche.

Dann könnte die Diagnose MCS für Sie zutreffen. In vielen Ländern ist MCS als Umweltkrankheit anerkannt, zum Beispiel USA. MCS steht für Multiple Chemical Sensitivity, zu deutsch: Chemikalienunverträgllchkeit. Die deutschen Behörden haben MCS bisher nicht als Krankheit akzeptiert. Sie schieben die Beschwerden auf psychische Ursachen. Doch diese Krankheit ist längst keine Seltenheit mehr. Professor Dr. Werner Maschewski von der Fachhochschule Hamburg schrieb 1997: "MCS ist eine ungewöhnlich große Empfindlichkeit gegenüber Chemikalien, die unterschiedlich schwere Gesundheitsstörungen hervorrufen kann. Es wird bei uns häufig die Ansicht vertreten, MCS und ähnliche Krankheitsbilder träten nur sehr selten auf, weshalb sich eine wissenschaftliche und politische Beschäftigung mit ihnen nicht lohne. Mit dieser Begründung wird Forschung zu MCS abgelehnt, auch Forschung, die nach der Anzahl der Betroffenen fragt - womit sich ein Kreis schließt: da man die Anzahl der Betroffenen nicht untersucht, kann weiter behauptet werden, es seien sehr wenige."

MCS ist nur ein Beispiel für eine Vielzahl von umwelt bedingten Krankheiten, die durch Schadstoffe in Räumen aller Art, am Arbeitsplatz, von der Industrie und vom Militär ausgelöst werden können.

Unsere Initiative will den Ursachen der Umweiterkrankungen auf den Grund gehen, das heißt die Schadstoff-Quellen finden, benennen und beseitigen, um damit einer sinnvollen Therapie (Entgiftung) den Weg zu ebenen. Im Fall von industriellen und anderen Fremdimmissionen will der Verein auch bei rechtlichen Schritten helfen und unterstützen.

Umwelt- und Gesundheitszentrum

Das Umwelt- und Gesundheitszentrum soll ein Forum sein, das Informationen weiterleitet und Patientinnen, MedizinerInnen und Interessierten den Austausch ermöglicht. Eine Datenbörse zu positiven und negativen Erfahrungen wird bereits eingerichtet. Zu ausgewählten Themen planen wir Vorträge und Seminare. Wir sind daran interessiert mit ähnlichen Gruppen und Vereinen zusammenzuarbeiten.

"Stell Dich nicht so an" "Dauernd hast du was!" "Reiß dich mal zusammen!" "Andere kÖnnen das doch auch!"

Kommt Ihnen das bekannt vor? "Was ist nur los mit mir?" "Warum fÜhle ich mich schlapp und vÖllig daneben?" "Warum macht meine Haut Probleme?" "Warum fallen meine Haare aus?" "Ich lebe doch gesund ..." Haben Sie sich das auch schon gefragt?

Haben wir zu viel Chemie um uns? In uns? An uns? Helfen Sie mit, unsere Umwelt, unseren Lebensraum so chemie/schadstoffarm wie mÖglich zu halten! Morgen schon kÖnnte auch Ihr Immunsystem durch ein Zuviel an Chemiekalien zusammenbrechen! MCS ist grausam!

ACHTUNG! Personen, die auf Parfüm, Deo, Duschgel, Haarspray, verrauchte Kleidung nicht verzichten wollen, können nicht am Treffen teil nehmen!

Treffpunkt: Oldenburg/Kreyenbrück, St.Johannis Kirche, Pasteur Str. 1-5 17-19 Uhr, jeden 1. Mittvoch im Monat

KONTAKTE: Monika Bongartz, Tel. 0441/48 51 340; E-mail: UGZOL@gmx.de; Rene Netter über email rnetter@aol.com; Siegmund Rochnowski, Tel. 02571/7125

 

 
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