Oldenburger STACHEL Ausgabe 1/01      Seite 3
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Mörderische Uranmunition

Endlich ist es gelungen, daß die schädliche Wirkung der Uranmunition nicht mehr verschwiegen werden kann. Zahlreiche Presseveröffentlichungen haben in den letzten Tagen für Aufsehen gesorgt. Dieses ist allerdings erst ein Anfang. Bisher handelten die Berichte "nur" von toten und erkrankten NATO-Soldaten, und "nur" von der Krankheit Leukämie. Das Ausmaß der Katastrophe ist größer:

1. Es ist nicht anzunehmen, daß die einheimische Bevölkerung in Bosnien und Kosovo die Uranvergiftung besser verträgt als die NATO-Soldaten. Wer untersucht und behandelt die Menschen in Bosnien und Kosovo? Die NATO hat uns vorgelogen, daß ihr Einsatz dazu dient, daß die Menschen wieder in ihrer Heimat leben können, aus der sie durch den Krieg vertrieben worden sind. Nach dem "Erfolg" der NATO werden Kriegsflüchtlinge wieder nach Bosnien und ins Kosovo zurückgeschickt, auch von den deutschen Ausländerbehörden dorthin abgeschoben, oft gegen den ausdrücklichen Willen der Flüchtlinge, genau dorthin, wo sie nach dem Einsatz der Uranmunition einer lebensgefährlichen Vergiftung ausgesetzt werden. Dieses ist aufgrund der Gesundheitsgefährdung verantwortungslos. Bereits abgeschobene Flüchtlinge müssen die Möglichkeit bekommen, in ein Land ihrer Wahl auszureisen, bevor sie erkranken. Die NATO-Länder, die für die Verseuchung ihrer Heimat verantwortlich sind, dürfen den Flüchtlingen nicht ein dauerhaftes Bleiberecht verwehren.

2. Die Leukämie ist nur eine der gesundheitsschädlichen Folgen der Uranvergiftung und noch nicht einmal die wichtigste. Vielleicht nur die auffälligste. Zahlenmäßig größere Bedeutung wird die Schädigung der Immunabwehr als Folge der Uranvergiftung bekommen. Hier sterben die Menschen allerdings nicht an einem einheitlichen Krankheitsbild (wie bei der Leukämie) sondern an einer Vielzahl von verschiedenen Erkrankungen, die aufgrund der geschädigten Immunabwehr tödlich verlaufen, während sie bei intaktem Immunsystem leicht überlebt werden. Dieser Zusammenhang ist seit AIDS öffentlich bekannt. So ist zum Beispiel ein im Kosovo stationierter Bundeswehrsoldat an Meningitis erkrankt und verstorben. Üblicherweise sterben an Meningitis nur kleine Kinder und sehr alte Menschen. Ein ansonsten gesunder junger Mann mit intaktem Immunsystem braucht normalerweise keine Angst haben, daß er eine Meningitis nicht überlebt. Aus der Presseveröffentlichung über den toten Bundeswehrsoldaten ging nicht hervor, daß bei diesem außergewöhnlichen Todesfall die Ursache der Immunschwäche untersucht worden sei.

3. Die chemisch toxische Wirkung des Urans darf nicht vergessen werden. Uran ist schon aufgrund seiner chemischen Eigenschaft als Schwermetall hochtoxisch. (selbst dann, wenn es gar keine Radioaktivität gäbe) Wird die Bevölkerung von Bosnien und Kosovo auf Schwermetallvergiftung, Leber- und Nierenschäden untersucht?

Dr. med. Ralf Cüppers

Tel. und Fax: 0045 7446 7494

Anmerkungen

Zu diesem Thema gibt es eine Broschüre (von Prof. Dr. Dr. med. Siegwart Horst Günther und Dr. med. Ralf Cüpers). Die gesamte Broschüre ist im Internet zu lesen und downzuloaden auf der Homepage: http://www.bundeswehrabschaffen.de: dort hat sie die direkte Anschrift http://www.bundeswehrabschaffen.de/uran.htm

In gedruckter Form kann sie für DM 2,- je Exemplar plus DM 3,- Portokosten bestellt werden bei: DFG-VK, Postfach 1426, 24904 Flensburg (solange der Vorrat der zweiten Auflage reicht) Für Rückfragen: email: flensburg@bundeswehrabschaffen.de

Weitere Verweise:

Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen e.V.: http://www.dfg-vk.de

Das Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit schreibt:

Wir haben schon seit Ende März 1999 - eine Woche nach Beginn der NATO-Bombardements im Kosovo - laufend in einem e-mail-Netz und durch unseren "Rundbrief" über die Folgen berichtet. Jetzt erst - 21 Monate nachher - nehmen nicht nur einzelne marginalisierte Medien sondern auch Politiker und die Massenmedien öffentlich Stellung. In (Fernseh-) Stellungnahmen leugneten drei hohe Beamte des österreichischen Verteidigungsministeriums jede Gefahr. Offenbar ein Kniefall vor der NATO (deren Vertreter ähnlich argumentieren und z.B. den Leukämietoten unterstellen, ihre Rauchgewohnheiten wären die Ursache) um den NATO-Beitritt Österreichs um jeden Preis zu sichern. Matthias Reichl, 7.1.2001

Die E-Mail-Liste: http://www.egroups.com/group/du-list

Begegnungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit, Center for Encounter and active Non-Violence, Wolfgangerstr.26, A-4820 Bad Ischl, Austria fon/fax: +43 6132 24590

 

 
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