Ausgabe 10/01 | Seite 6 | |||||
Menschen in OldenburgDie STACHEL-Redaktion sprach mit Dr. Mamoun Fansa, dem Leiter des Landesmuseums für Natur und Mensch. Dr. Fansa ist gebürtiger Syrer, der seit 33 Jahren in der BRD lebt. Seinerzeit verließ er Syrien, um nicht an dem Krieg gegen Israel teilnehmen zu müssen. Krieg steigert nach seiner Auffassung den Haß in der Welt nur weiter nutzlos. Statt Krieg zu führen, ist es sinnvoller, an der Erforschung und Beendigung der Ursachen zu arbeiten, warum Menschen so fanatisch werden, daß sie solche Taten wie in New York zu begehen in der Lage sind. Dr. Fansa wurde bereits mit "übereifriger Aufmerksamkeit" konfrontiert. Denn im Museum wurde vor einem Jahr eine Ausstellung zur Altstadtsanierung von Aleppo gezeigt. Sie wurde in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) sowie dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit ("Entwicklungshilfe") entwickelt. Diese Ausstellung gastierte auch in Städten wie Stuttgart und Hamburg. Ein "sehr aufmerksamer" Mensch hatte bemerkt, daß einer der mutmaßlichen Terroristen zu diesem Thema eine wissenschaftliche Arbeit verfaßt hatte. Den Behörden war dies zwar klar, und sie maßen sie diesem Sachverhalt keine Bedeutung bei. Doch auf den Bericht des eifrigen Mitbürgers reagierten sie dann doch. So bekam Herr Dr. Fansa Besuch von der Kripo, bei dem die Angelegenheit schnell geklärt war. Herrn Dr. Fansa beschäftigt, wie sich Menschen bei einem solchen Besuch fühlen mögen, die nicht in einer guten Position wie er arbeiten. Gerold Korbus
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