Oldenburger STACHEL Ausgabe 11/01      Seite 3
 
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Abschiebungen abschaffen - Abschiebeknäste schließen!

Auf nach Hannover, überregionale Demo am 8. Dezember 2001!

Abschiebeknäste bilden die Endstation einer rassistischen Politik gegenüber Flüchtlingen und MigrantInnen. Sie stellen sicher, daß Menschen die aus Angst und Not in die BRD geflohen sind, gegen ihren Willen in Elend, Folter und Tod abgeschoben werden.

Seit Mai 2000 betreibt das Land Niedersachsen in Hannover/Langenhagen ein zentrales Abschiebegefängnis für Flüchtlinge und MigrantInnen. Das Land will damit sicher stellen, daß auch wirklich der Zugriff auf all diejenigen Nicht-Deutschen, die deportiert werden sollen, garantiert ist. Dazu wurden drei Gebäude eines ehemaligen Kasernengeländes direkt am Flughafen Langenhagen für 17,2 Millionen Mark zu einem Knast umgebaut, in den 143 Männer und 42 Frauen, im Sonderfall bis zu 245 Menschen eingesperrt werden.

Die Bedeutung von Abschiebehaft innerhalb der Abschiebemaschinerie wird klar, wenn mensch sich vor Augen führt, daß es 1999 aus Niedersachsen 2604 Abschiebungen gab, von denen 1425 aus der Abschiebehaft heraus durchgeführt wurden. MigrantInnen können ohne Grund bis zu 18 Monate eingesperrt werden. Das Schicksal der dahinter stehenden Menschen beeindruckt die Behörden dabei nicht; weder ob die Deportierten Folter, Gefängnis oder gar Tod erwartet, noch ob sie in Krisengebiete abgeschoben werden.

Dies führte am 8. Dezember letzten Jahres dazu, daß sich der 17jährige tamilische Flüchtling Arumugasamy Subramaniam im Abschiebegefängnis Langenhagen erhängte. Er sollte drei Tage später nach Sri Lanka abgeschoben werden. Damit gehört er zu den über 40 Menschen, die sich nach Angaben von Pro Asyl seit 1993 in Abschiebehaft das Leben nahmen, von den Hunderten Suizid-Versuchen ganz zu schweigen.

Wir nehmen den Todestag von Arumugasamy Subramaniam zum Anlaß, eine Demonstration mit der Forderung nach Abschaffung von Abschiebehaft und der Schließung aller Abschiebegefängnisse durchzuführen. Nicht zuletzt wollen wir den Inhaftierten zeigen, daß sie nicht allein sind.

11 Uhr Auftakt am Flughafen Hannover - Langenhagen; 12 Uhr Kundgebung am Abschiebeknast; Anschließend Aktion am Flughafen

Kooperative Flüchtlingssolidarität Hannover, Zur Bettfedernfabrik 3, 30451 Hannover, Tel.: 0511-447260 (AB)

gekürzt, original von

Kooperative Flüchtlingssolidarität

Hannover

 

 
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