Oldenburger STACHEL Ausgabe 10/97      Seite 7
 
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Vorsicht bei der Telefonauskunft!

Teure Telekom: Jetzt 2 DM / Minute

Wer Informationen über einen Telefonanschluß haben möchte, kommt vermutlich auf die Idee, sich diese über die Nummer 01188 zu verschaffen. Das ist nunmehr ein kostspieliges Abenteuer: Jetzt tickt der Takt alle 3,8 Sekunden. Mit dem ersten Takt laufen mindestens 96 Pfennig für 30 Sekunden auf der Telefonrechnung auf. Zudem geht Telekom äußerst hinterhältig vor. Wer jetzt 01188 wählt. bekommt folgende Meldung ins Ohr: "Deutsche Telekom. Sie werden gleich bedient. Bitte wählen sie zukünftig xxxxx."

Es erfolgt kein Hinweis darauf, da  dieser Anruf jetzt ein Vielfaches dessen kostet, was vor Oktober 1997 zu bezahlen war. Plötzlich sind die MitarbeiterInnen ,u erst freundlich, wenn es darum geht, noch eine Auskunft zu erfragen. Denn jetzt zählt ja jede Sekunde Verbindungszeit. Telekom versucht auf diese Weise den Auskunftsmarkt für die Zukunft nach der Öffnung des Marktes zu besetzen, da viele bis zum nächsten Jahr noch einmal die 01188 wählen werden. Es wird die neue Nummer notiert und sich vielleicht gewundert, warum die Telefonrechnung jetzt so hoch ist. Es wird sich lohnen, nach anderen Auskunftsanbietern Ausschau zu halten.

Ein Gebührenloch

Momentan ist für die nächsten Wochen noch kostengünstigere Auskunft über die Telefonzellen möglich. Da nach Auskunft mehrerer MitarbeiterInnen von Telekom derzeit aus technischen Gründen noch keine Umstellung auf den neuen Zeittakt möglich ist, kostet die Auskunft dort derzeit noch 60 Pfennig pro Anruf.

Immer Ärger mit der Telekom

Seit der Umstellung gibt Telekom auch Adressen heraus. Das wundert niemanden, da auch die Herausgabe von Adressen Zeit in Anspruch nimmt. Und diese ist bei Telekom so teuer wie Gold. Doch warum seit der Umstellung auch mein Grundrecht auf Informationelle Selbstbestimmung gebrochen wurde, indem mir bei einem Kontrollanruf meine Adresse genannt wurde, die nicht herausgegeben werden soll, ist nicht nachvollziehbar und auch nicht hinnehmbar. Auch kann es nicht mit menschlichen Fehlern erklärt werden. Denn Adressen, die nicht genannt werden sollen, haben im Auskunftkomputer nichts verloren, damit sie auch nicht "aus Versehen" herausgegeben werden können. Es ist empfehlenswert, Kontrollanrufe bei der Auskunft zu machen, um zu prüfen, ob mit den persönlichen Daten ordentlich umgegangen wird und gegebenenfalls die nötige Verschwiegenheit einzufordern. (Aus der Telefonzelle - versteht sich. Im Übrigen: Telefonzellen sind seit einiger Zeit an eigenartigen, bei vielen Übelkeit erregenden, Tarn-Farbmarkierungen und nicht mehr am Gelb zu erkennen. D. Tipperlein) Ansonsten bleibt die Telekom aufgefordert, die Preise zu senken.

Gerold Korbus


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