Oldenburger STACHEL Ausgabe 3/99      Seite 15
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Wir - Wij - We - Nous -

Typographie: Gestaltung und Technik

In dieser Reihe wollen wir verschiedene Arbeitsbereiche des Stachel vorstellen, um die Aufgaben zu beschreiben und für neue MitarbeiterInnen zu werben. Heute erzühlen wir von Freud und Leid der Setzer (die Verwendung der maskulinen Form soll hier nicht die Möglichkeiten einschränken - nur haben wir bisher keine Setzerinnen).

Der Satz ist einer von den Arbeitsbereichen, die durch die neuen Technologien scheinbar überflüssig geworden sind. Es wäre doch so einfach: Wir könnten die Texte, die wir bekommen, einfach ausdrucken und dann zusammenkleben. Aber wie sähe der Stachel dann aus?

Das gleichmäßige Schriftbild, das ihr vor euch seht, und die relative Seltenheit von Rechtschreibfehlern sind das Verdienst unserer unermüdlichen Setzer. Jedes Wort haben sie gelesen, viele Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler behoben und Bandwurmsätze entschärft (die besten werden als "Kuriosa" gesammelt und hin und wieder zum ergetzen der Redaktion aus der Schublade geholt). überzählige Leerzeichen zwischen Worten spüren sie auf und in Telephonnummern fügen sie kleine Zwischenräume ein, um sie zu gruppieren. Es ist uns wichtig, daß die Schreibweisen für Daten, lange Zahlen, Abkürzungen und andere Spezialitäten möglichst einheitlich sind - und ein Gedankenstrich ist eben nicht dasselbe wie ein Bindestrich.

Somit vereinheitlichen wir die Form, in der unsere Nachrichten wiedergegeben werden, da wir es nicht schön finden, wenn durch Gleichgültigkeit eine Form entsteht, die vom Inhalt ablenkt.

Graphik und Design

Das Layout passiert bei uns noch immer am Leuchttisch und nicht am PC, denn dadurch ist es jedem und jeder möglich, mitzumachen - Schere und Klebstoff zu bedienen erfordert keine Vorkenntnisse.

Einige der Anzeigen, die ihr in diesem Heft seht, sind allerdings von uns am PC gestaltet worden. Das ist meistens nicht sehr aufregend: Die Druckform des Stachel schränkt die Möglichkeiten der Gestaltung ein. Daraus das Beste zu machen und unserem Heft ein klares Gesicht zu geben, in dem die Lesenden das finden, was sie suchen oder sehen sollen, ist unser Ziel.

Qualifizierte Tätigkeit

Wir setzen an einem PC mit dem Programm Pagemaker. Für die Arbeit sind natürlich Computerkenntnisse notwendig. Diese und den Umgang mit dem Pagemaker würden wir gerne weitervermitteln. Im Stachel kann man nicht nur etwas über Typographie und Layout lernen, sondern neuerdings auch über Unix und Computer-Netzwerke. Und wir haben es - desöfteren zu unserem Verdruß - auch mit unterschiedlichen Dateiformaten zu tun, da wir Artikel von den AutorInnen immernoch nur selten in unserem Lieblingsformat "Nur Text" bekommen. Den eigentlichen Text aus einer Datei zu fischen, ohne das Programm zu benutzen, mit dem sie erstellt wurde (z.B. Word), ist immer wieder ein kleines Abenteuer und leider nicht automatisierbar.

Ohne diese etwas technischen Arbeiten wäre der Stachel nicht, was er ist. (Außerdem: Ich habe weder die Kraft, noch den Ehrgeiz, mich mit allen Inhalten des Stachel auseinanderzusetzen. Durch meine Arbeit kann ich trotzdem was für die Oldenburger Gegenöffentlichkeit tun, d.S.)

Nachwuchs gesucht

Setzer haben wir übrigens zur Zeit zwei. Beide werden in diesem Jahr ihr Studium abschließen und dann entweder die Stadt verlassen oder Arbeiten beginnen, die ihnen nicht mehr genug Zeit für die Arbeit im Stachel lassen. Deshalb möchten wir jetzt neue MitarbeiterInnen einarbeiten, damit der Stachel nicht eines Tages von Hand geschrieben werden muß.

Jan

 

 
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