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Wir - Wij - We - Nous - 
Typographie: Gestaltung und Technik
In dieser Reihe wollen wir verschiedene Arbeitsbereiche des Stachel
vorstellen, um die Aufgaben zu beschreiben und für neue
MitarbeiterInnen zu werben. Heute erzühlen wir von Freud und Leid der
Setzer (die Verwendung der maskulinen Form soll hier nicht die
Möglichkeiten einschränken - nur haben wir bisher keine Setzerinnen).
Der Satz ist einer von den Arbeitsbereichen, die durch die neuen
Technologien scheinbar überflüssig geworden sind. Es wäre doch so
einfach: Wir könnten die Texte, die wir bekommen, einfach ausdrucken
und dann zusammenkleben. Aber wie sähe der Stachel dann aus?
Das gleichmäßige Schriftbild, das ihr vor euch seht, und die relative
Seltenheit von Rechtschreibfehlern sind das Verdienst unserer
unermüdlichen Setzer. Jedes Wort haben sie gelesen, viele
Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler behoben und Bandwurmsätze
entschärft (die besten werden als "Kuriosa" gesammelt und hin und
wieder zum ergetzen der Redaktion aus der Schublade geholt).
überzählige Leerzeichen zwischen Worten spüren sie auf und in
Telephonnummern fügen sie kleine Zwischenräume ein, um sie zu
gruppieren. Es ist uns wichtig, daß die Schreibweisen für Daten, lange
Zahlen, Abkürzungen und andere Spezialitäten möglichst einheitlich
sind - und ein Gedankenstrich ist eben nicht dasselbe wie ein
Bindestrich.
Somit vereinheitlichen wir die Form, in der unsere Nachrichten
wiedergegeben werden, da wir es nicht schön finden, wenn durch
Gleichgültigkeit eine Form entsteht, die vom Inhalt ablenkt.
Graphik und Design
Das Layout passiert bei uns noch immer am Leuchttisch und nicht am PC,
denn dadurch ist es jedem und jeder möglich, mitzumachen - Schere und
Klebstoff zu bedienen erfordert keine Vorkenntnisse.
Einige der Anzeigen, die ihr in diesem Heft seht, sind allerdings von
uns am PC gestaltet worden. Das ist meistens nicht sehr aufregend:
Die Druckform des Stachel schränkt die Möglichkeiten der Gestaltung ein.
Daraus das Beste zu machen und unserem Heft ein klares Gesicht zu
geben, in dem die Lesenden das finden, was sie suchen oder sehen
sollen, ist unser Ziel.
Qualifizierte Tätigkeit
Wir setzen an einem PC mit dem Programm Pagemaker. Für die Arbeit sind
natürlich Computerkenntnisse notwendig. Diese und den Umgang mit dem
Pagemaker würden wir gerne weitervermitteln. Im Stachel kann man nicht
nur etwas über Typographie und Layout lernen, sondern neuerdings auch
über Unix und Computer-Netzwerke. Und wir haben es - desöfteren zu
unserem Verdruß - auch mit unterschiedlichen Dateiformaten zu tun, da
wir Artikel von den AutorInnen immernoch nur selten in unserem
Lieblingsformat "Nur Text" bekommen. Den eigentlichen Text aus einer
Datei zu fischen, ohne das Programm zu benutzen, mit dem sie erstellt
wurde (z.B. Word), ist immer wieder ein kleines Abenteuer und leider
nicht automatisierbar.
Ohne diese etwas technischen Arbeiten wäre der Stachel nicht, was er
ist. (Außerdem: Ich habe weder die Kraft, noch den Ehrgeiz, mich mit
allen Inhalten des Stachel auseinanderzusetzen. Durch meine
Arbeit kann ich trotzdem was für die Oldenburger Gegenöffentlichkeit
tun, d.S.)
Nachwuchs gesucht
Setzer haben wir übrigens zur Zeit zwei. Beide werden in diesem Jahr
ihr Studium abschließen und dann entweder die Stadt verlassen oder
Arbeiten beginnen, die ihnen nicht mehr genug Zeit für die Arbeit im
Stachel lassen. Deshalb möchten wir jetzt neue MitarbeiterInnen
einarbeiten, damit der Stachel nicht eines Tages von Hand geschrieben
werden muß.
Jan
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