Oldenburger STACHEL Ausgabe 8/01      Seite 10
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Radio-Frequenzen für Oldenburg

Die Themen:


Rassismus-Ausgrenzung-Verführung

Zum Antikriegstag am 1./2. September veranstalten die IG Medien und der Kustverein "vasistas" im PFL in Oldenburg die Projekttage "Rassismus-Ausgrenzung-Verführung". Dabei wird (fast) das gesamte Gebäude mit Installationen, Lesungen, Kustausstellungen, Diskussionen und Filmen in Beschlag genommen. Themen sind unter anderem "Am Anfang stand Hoyerswerda", "Ausländer raus", "weismachen", "der lange Weg zur (nationalen) Identität", "Leitkultur", "Asyl und Zuwanderung", "Macht der Worte" oder (für die NostalgikerInnen unter uns) "1968 - Wiedersehen mit bewegten Zeiten".


Route der GartenÖ-kultur

Bei der Eröffnung der Route im Juni lobte unser Oberbürgermeister Pöschel: "Diese grüne Ader zeigt, wie unsere Stadt lebendig mit der Region verbunden ist. Die Oldenburgerinnen und Oldenburger lieben ihre Stadtgrün und ihre schön gestalteten Gärten".

Daß wir das Grün in unserer Stadt und unseren Schloßgarten lieben, stimmt natürlich. Aber brauchen wir dafür eine 600 Kilometer lange "Route der Gartenkultur"; die, so die Werbung, "durch den gesamten Nordwesten" verläuft und "innerhalb einer Tagestour bewältigt werden kann"? Mit dem Auto von Garten zu Garten rasend. Sieht so eine "Grüne Ader" aus? Da fährt die Stachelredaktion doch lieber am einen Tag mit dem Fahrrad in den Schloßgarten und an einem anderen zum Kurpark nach Bad Zwischenahn (beides Stationen der Route). Und zwar nicht wie von der Route empfohlen auf den Hauptverkehrsstraßen, sondern über Nebenwege. Denn auch der Rest unserer Region ist durchaus sehenswert. Zumindest wenn mensch sie vom Sattel aus und nicht durch die Windschutzscheibe betrachtet.


Privatsphäre adé

Nach Informationen der Zeitschrift "Der Spiegel" werden Mobiltelefone von normalen Bürgern von den Behörden überwacht. Dem Bericht zufolge haben das Bundeskriminalamt (BKA) und der Bundesgrenzschutz (BGS) in den vergangenen Jahren in mindestens 30 Fällen sogenannte IMSI-Catcher eingesetzt, mit denen die Anmeldeprozedur von Mobiltelefonen mitgehört werden können. Für deren Einsatz gibt es in Deutschland keine eindeutige gesetzliche Grundlage.

Die staatlichen Ermittler reagieren damit auf den zunehmenden Einsatz von Mobiltelefonen im Zusammenhang mit Kriminalfällen. Allerdings werden mit diesem Gerät nicht nur gezielt einzelne Mobiltelefone überwacht, sondern auch weitere Geräte, die sich in einem bestimmten Umkreis der Abhörgeräte befinden.


Linux installieren

Wer von Windows oder Code Red genug hat und stattdessen ein anderes System ausprobieren möchte, der ist eingeladen, sein Glück mit Linux zu versuchen. Linux bietet eine grafische Oberfläche und viele Programme für die verschiedensten Aufgaben: Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Web und Internet, Programmierung etc.

Der Verein zur Förderung Freier Informationen und Sofware (ffis e.V.) veranstaltet am Samstag, den 6. Oktober 2001, zusammmen mit der Linux User Group Oldenburg die erste Linux-Installations-Party in Oldenburg. Die Veranstaltung richtet sich an alle Personen, die Linux lieber im Beisein von Experten installieren möchten oder die das System bereits installiert haben und Fragen zum Einsatz haben.

Zu dieser Party können interessierte Personen ihren eigenen Computer mitbringen und erhalten bei der Installation kompetente Unterstützung von langjährigen Linux-Anwendern. Wer sich eine Installation oder einen Linux-Rechner einfach nur ansehen möchte, ist ebenfalls herzlich eingeladen, zur Installations-Party zu kommen.

Weitere Informationen: http://www.ffis.de

P.S.: A mathematician is a machine for converting coffee into theorems. ä(Aus der E-Mail-Signature, d.Ö,S.)ü


Arbeitsplatz fürÖÖBehinderte im BIS

Neuer behindertengerechter Arbeitsplatz im BIS der Universitätsbibliothek Oldenburg

Im BIS der Uni Oldenburg erwartet den/die behinderteN StudierendeN ab sofort ein moderner Arbeitsplatz.

Er soll dazu beitragen, daß Behinderte unter ähnlichen Studienbedingungen arbeiten und studieren können wie die Nichtbehinderten, besonders bei der BIS-Nutzung. Dieser Arbeitsplatz hat zwei Nutzungsschwerpunkte: Er dient in erster Linie den verschiedenen Behindertengruppen zur Überwindung ihrer Beeinträchtigungen und der daraus resultierenden Behinderungen. Zweitens hat er die Funktion, daß er dem/der Behinderten die Kompensation seiner/ihrer situativen Beeinträchtigungen schafft. Dem/der Behinderten wird es dadurch ermöglicht, arbeitsmäßig eine Integration in die Nichtbehinderten- Gruppe anzustreben bzw. zu erwerben.

Der funktionelle Nutzen des behindertengerechten Arbeitsplatzes ist, daß er unterschiedlichste Hilfsmittel für verschiedene Behinderungen bietet:

- Vergrößerungssoftware zur individuellen Kompensation bei der Bildschirmarbeit für Sehbehinderte,

- einen höhenverstellbarer Tisch für Rollstuhlfahrer,

- eine größere Tastatur mit unterschiedlichen Farben für motorisch Behinderte und auch für Sehbehinderte,

- einen 21-Zoll-Monitor (für Sehbehinderte zur besseren Erkennung des Benutzungsoberflächeninhalts),

- eine "Tastenmaus" für Sehbehinderte und Bewegungsbehinderte zur leichteren Ansteuerung der Icons bei der Computerarbeit,

- Sprachausgabesoftware - sowohl für den PC-Inhalt als auch für Nutzung von Büchern und anderen Texten der BIS

- sowie ein elektronisches Lesegerät zur optischen Vergrößerung der vorhandenen Literatur.

Aus der Perspektive des/der Behinderten schafft der Arbeitsplatz in dieser Form eine Integration bzw. Gleichstellung zu dem/der Nichtbehinderten. Die Kooperationsfähigkeit zwischen Behinderten und Nichtbehinderten oder auch zwischen unterschiedlich Behinderten ist wesentlich effektiver und effzienter, wenn jedeR für eine Aufgabe unabhängig voneinander Informationen für ein Gemeinschaftsprodukt erbringt, z.B. wenn arbeitsteilig Literatur gesucht und mit den entsprechenden Hilfsmitteln bearbeitet wird. Dieses Miteinander auf engem Raum in der BIS ermöglicht Teamarbeit und fördert darüber hinaus die sozialen Kontakte, da sie zeigt, daß Behinderte mit entsprechenden Hilfsmitteln leistungsfähig sind.


Hungerlöhne in Uni

Dem Bericht im vorigen STACHEL ist hinzuzufügen, daß die Firma Hebold die Löhne um wenige Groschen auf den umwerfenden Lohn von 8.05 DM anzuheben bereit war. Doch die pfiffigen Wachleute haben nachgerechnet. Da zugleich Zuschläge gekürzt werden sollten, ergab sich ein monatliches Minus von teilweise bis 400 DM. Das "Angebot" hat niemangenommen.

Die Arbeitsbedingungen sind dafür in den vergangenen Wochen noch mieser geworden. In der Pforte Uhlhornsweg z.B. wird derzeit gebaut. Beim Besuch der Mensa ist das sicher nicht so störend wie für Menschen, die viele Stunden bis zu ganzen Wochenenden dort verbringen. Das Kabuff der Pforte hat nämlich keine Frischluftzufuhr, sondeern dort wird nur abgesaugt. Damit müssen die Baudämpfe und -stäube stetig eingeatmet werden. In Wechloy kommen die z.B. von Teppichkleber.


Alternative Standorte für Funkmasten?

Gesunde Erziehungs-Alternativen

Immer mehr Kinder sind unkonzentriert, zappelig, lernen schwer, sind Tagträumer, auffällig in Kindergarten und Schule, haben Ängste. Der Alltag ist für diese Kinder und Beteiligte wie Eltern, ERzieher und Lehrer gleichermaßen anstrengend und oft nur schwer zu ertragen.

Bei den erwähnten Symptomen wird häufig Ritalin verordnet, ein Psychopharmaka, das bleibende Schäden verursachen kann. Doch es gibt direkt an den Ursachen ansetzende Alternativen, mit denen die gesamte geistige und körperliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen gefördert werden kann.

Vortrag von Barbara Dose, 31.8., 19-20.30 Uhr, PFL. Tagesseminar 1. 9.: Praxis für gesundes Leben, Tel. 9987404.


Praktisches zur Wahl

Z.B. Studierende können eine Erklärung für den Ort des zweiten Wohnsitzes angeben, um dort statt am Ort des ersten Wohnsitzes wählen zu können (mit Beweisen - z.B. einer Erklärung einer Freundin oder eines Freundes, daß mensch häufig dort weilt). Wer also zu Hause nichts zu wählen hat und z.B. in Oldenburg mit dem zweiten Wohnsitz gemeldet ist, sollte Kontakt mit dem Wahlbüro aufnehmen: Tel. 0441,235-63.

Laut Auskunft des stellvertretenden Wahlleiters Wasserberg hat dies keine Auswirkungen auf die tatsächliche Wahl von erstem und zweitem Wohnsitz. Den für die Wahl-Regelungen sind politische Überlegungen bedeutend: Die Menschen sollen sich bei der Wahl auch etwas auskennen, wo sie wählen. Bei den Wohnsitzregelungen geht es schlicht nach dem Verhältnis der tatsächlichen Aufenthaltstage.

Wer sich bis zur Wahl von seinem Wohnsitz abmeldet, hat das Wahlrecht verloren. Ausnahme: Wer bereits seinen zweiten Wohnsitz am Orte der Anmeldung des ersten Wohnsitzes in Niedersachsen hatte (s.o.).


Wahl, Schule, Stadtverwaltung

Es entwickelt sich eine Zusammenarbeit zwischen LehrerInnen und der Stadtverwaltung mit dem Ziel, dem Trend der Wahlmüdigkeit entgegen zu wirken. An der BBS II haben sich deshalb Schüler seit einiger Zeit mit diesem Thema beschäftigt. Z.B. die FOS Gestaltung wird an kürzeren Filmen für die Sendung des OK OL am Wahlabend mitarbeiten.

Nach der Wahl ist vor der Wahl. Es soll ein Arbeitskreis für die Vorbereitung der nächsten Wahl mit den SchülerInnen aktiviert werden. Nähere Informationen beim Leiter des Wahlamtes Wasserberg sowie Rolf Künzel, BBS II, Tel. 0441,98074-0.


Psychiatrieerfahrene Frauen

Bei der BeKoS ist eine Selbsthilfegruppe psychiatrieerfahrener Frauen in Gründung. Infos: 0441,884848.


Öko-Zentrum?

"Öko" heißt nicht zwangsläufig "ökologisch". Z.B. gibt es am "Ökonomie"-Zentrum bei der Uni nicht einmal Schattenrisse von Raubvögeln an den Fensterscheiben, um Unfälle von Singvögeln zu reduzieren. Eine Anfrage der STACHEL-Redaktion anläßlich eines traurigen Vogeltodes beim StudentInnenwerk noch im Semester wurde bis heute nicht beantwortet.


5000 mal 5000?

Was gibt eigentlich an dem mittlerweile "Kanzler-Modell" zu nennenden Versuch zu kritteln? Der Tarifvertrag wird unterlaufen. Die Menschen sollen deutlich länger arbeiten als im gesellschaftlichen Durchschnitt geschafft wird. Die Rente wird nach solchen Arbeitsjahren auch nicht gerade fürstlich. Wer sich darüber genauer informieren möchte: quer, überregionale und unabhängige Zeitschrift für Erwerbslose, Heft 4 - August. Zu beziehen über ALSO, Kaiserstr. 19 oder quer, Postfach 13 63, 26003 Oldenburg.

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