Oldenburger STACHEL Nr. 235 / Ausgabe 6/02      Seite 4
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

ReiterInnen für den Frieden

Friedensritt 2002: Oldenburg über Zwischenahn nach Wilhelmshaven

Seit 1984 organisieren Freizeit-ReiterInnen in jedem Jahr einen meist einwöchigen Wanderritt zu politischen Themen durch verschiedene Gebiete der Bundesrepublik. Die Initiative entstand in Stukenbrock in Westfalen. Dort findet jährlich am Antikriegstag an der internationalen Kriegsgräberstätte die Gedenkveranstaltung "Blumen für Stukenbrock" statt. 1981 nahmen auch Menschen mit ihren Pferden daran teil. So entstand die Idee. Wir trennen nicht zwischen "politischem" und "privatem" Leben. Friedensritt, das heißt mit Pferd oder Stahlroß unterwegs sein, mit Flugblättern, Transparenten, Musik und Straßentheater (Pferde sind gute SchauspielerInnen). Gute Argumente und gute Laune (hoffentlich) auf unserer Seite. Wir unterstützen örtliche Initiativen vor Militäreinrichtungen oder Atomanlagen, auf Marktplätzen und in Fußgängerzonen.

Über die Freude an den Pferden kommen wir mit Kindern und Erwachsenen ins Gespräch. So können wir vielleicht ein paar Mitmenschen zum Denken anregen, und uns und anderen Mut machen, mehr Verantwortung für unser Zusammenleben auf dieser Erde zu übernehmen.

FriedensreiterInnen kommen aus allen sozialen Schichten, über weltanschauliche und parteipolitische Grenzen hinweg. Wir sind SchülerInnen und Arbeitslose, Hausfrauen und -männer, Angestellte, ArbeiterInnen und AkademikerInnen, ... vom Kind bis zum Rentner sind alle Altersgruppen dabei.

Jahrtausendelang eroberten Soldaten hoch zu (Schlacht-)Roß fremde Länder und unterdrückten andere Völker, wir satteln unsere Pferde für Frieden, Abrüstung, Umwelt und Menschenrechte ...

Friedensritt 2002:

In diesem Jahr wollen wir vom 19.7. bis zum 28.7.2002 von Oldenburg über Bad Zwischenahn und Dangst nach Wilhelmshaven reiten. Unser Motto: Wer schweigt, stimmt zu. Wir können es nicht ertragen, wie Krieg wieder zum Mittel der Politik wird, wie militärisches Denken, Sprache und Handeln sich wie selbstverständlich breit machen in unserem Land, das doch mal meinte, aus den schrecklichen Erfahrungen des letzten Jahrhunderts gelernt zu haben!? Für uns rechtfertigt kein Terror, kein wirtschaftliches Interesse und auch sonst keine Ausrede solch mörderische Politik.

Wir wissen, daß aus der Region Oldenburg und vom Kriegshafen Wilhelmshaven aus Soldaten nach Afghanistan oder zu anderen Kriegsschauplätzen gezogen sind oder dies noch vorhaben. Genauere Informationen über die regionalen Zusammenhänge fehlen uns aber noch.

Mit diesem Artikel suchen wir weitere Kontakte jeglicher Art:

· Arbeitet Ihr an ähnlichen Themen? Wißt Ihr mehr über die lokalen Zusammenhänge und könnt uns Information zukommen lassen?

· Natürlich sind alle LeserInnen herzlich eingeladen, ganz oder teilweise mitzukommen. Dazu ist kein Pferd nötig! Unsere Gruppe auf Stahlrössern ist ebenso wichtig, außerdem gibt es ein Begleitfahrzeug.

· Vielleicht mag jemand noch Werbung machen, Aushänge und Flugblattentwürfe schicken wir euch gerne. Wer hat FreundInnen oder Verwandte, für die der Ritt ein Tip wäre?

· Wer weiß mögliche Quartiere auf der Strecke, d.h. jeweils eine Wiese, auf der wir unsere Pferde für eine Nacht einzäunen dürfen und selbst auch zelten können?

· Habt Ihr vielleicht schon Aktivitäten geplant, bei denen Ihr unsere Unterstützung brauchen könntet?

· Der Friedensritt ist für Gruppen eine Chance, mal wieder öffentlichkeitswirksam ihr Thema zu vertreten, Unterschriftensammlungen fortzusetzen, Stellwände und Infotische einzubringen, eine Rede zu halten, andere Initiativen am Ort (wieder?-) zutreffen u.v.m..

· Für uns ist es wichtig, mindestens eine Initiative oder ein paar Aktive zu finden, die Lust haben, mit uns in Oldenburg, aber auch in Bad Zwischenahn und besonders in Wilhelmshaven eine Aktion anzumelden und durchzuführen. Wir brauchen Unterstützung bei der Platzwahl, der Anmeldung und bei der Pressearbeit.

Vielleicht hat Euch dieser Artikel ein bißchen neugierig gemacht? Last but not least macht der Friedensritt nämlich meistens eine Menge Spaß und spricht mehr Leute an, als ein Büchertisch oder eine Mahnwache allein. Je mehr Leute und Gruppen aus der Region, seien es politische oder auch musikalische, künstlerische, usw. mitmachen, desto vielfältiger und hoffentlich auch wirkungsvoller kann es werden.

Daher werden wir uns freuen, wenn Ihr Euch meldet, aus Neugier oder mit Unterstützung.

Letztes Vorbereitungstreffen: Freitag, 7.6., 18 Uhr bis Sonntag, 9.6. 14 Uhr bei Claudia und Christian (s.u.)

Kontakt: Claudia Söchting und Christian Jakober, Tel.: 04 41/2 04 81 19, und Schulamith Weil, Tel.: 0 58 41/97 48 80

Schulamith

 

 
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