Oldenburger STACHEL Nr. 243 / Ausgabe 6/03      Seite 16
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Widerstand gegen neue Mobilfunksender wächst

Informationsveranstaltung in Osternburg

Die Zahl der Mobilfunksendemasten in Oldenburg nimmt permanent zu. Besonders Osternburg ist stark betroffen. Bereits vor einiger Zeit wurden neue Antennen in der Stedinger Straße auf dem Dach der Bahlsen Keksfabrik montiert. Die Zahl der Sender stieg von 3 auf 9, Betreiber ist T-mobile. Erste AnwohnerInnen klagen über Schlafstörungen, in direkter Nachbarschaft der Antennen wohnt zumindestens ein chronisch kranker Mensch, aber auch einige Familien mit kleinen Kindern. Genau 20 Meter von den neuen Sendeanlagen entfernt befindet sich der Heilpädagogische Zweig der Waldorfschule. Damit verstößt die Mobilfunkindustrie gegen ihre eigene Selbstverpflichtung, keine neuen Sendeanlagen in "sensiblen Bereichen" (dazu zählen Schulen und Kindergärten) zu errichten.

Es gibt eine Überfülle an hochkarätigen universitären Forschungen, die das Gesundheitsrisiko von niederfrequent gepulsten Hochfrequenz-Strahlen zeigen. Es ist eindeutig durch epidemiologische Studien und Tierversuche erwiesen, daß diese Strahlung krebsfördernd und erbgutverändernd ist. Es existieren darüber mindestens 200 Forschungsgutachten. Die Widersprüchlichkeit besteht darin, daß dies von staatlicher und Betreiberseite immer noch geleugnet wird. Was wird den Menschen damit angetan? Kann eine Politik, die gerade 50 Milliarden Euro durch den Verkauf von UMTS-Sendelizenzen eingenommen hat, ihre Bürger noch adäquat vor den Gesundheitsrisiken dieser neuen Technologie schützen?

Wie die BürgerInneninitiative gegen Mobilfunk in Osternburg jetzt erfuhr, plant Vodafone weitere Mobilfunksendeanlagen auf dem Dach von Bahlsen zwecks UMTS-Betriebs. Am 17. Juni findet dazu in der Waldorfschule, Blumenhofstr., um 20 Uhr eine Informationsveranstaltung statt.

Literatur: Thomas Grasberger, Franz Kotteder, Mobilfunk - Ein Freilandversuch am Menschen, München 2003, Verlag Antje Kunstmann, ISBN 3-88897-329-5

 

 
  Differenzen zur gedruckten Fassung nicht auszuschließen. Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. Siehe auch Impressum dieser Ausgabe und Haupt-Impressum