Oldenburger STACHEL Ausgabe 4/96      Seite 5
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Radio-Frequenzen für Oldenburg

IBIS e.V.

Interkulturelle Arbeitsstelle

Wenn mehr als zwei Deutsche zusammensitzen, gründen sie erst einmal einen Verein. So auch die Mütter und Väter von "IBIS e.V. - Interkulturelle Arbeitsstelle". Wieso IBIS? Weil der Vogel im alten Ägypten als Symbol für Weisheit stand. Vielleicht auch für Offenheit gegenüber fremden Sichtweisen und neuen Denkimpulsen?

Aber auch als Symbol für Schrift, das in der Interkulturellen Buchhandlung des IBIS e.V, seine Entsprechung findet. Also durchaus Programm und Verpflichtung zugleich. Die Interkulturelle Arbeitsstelle initiiert Projekte, die helfen sollen, zwischen den verschiedenen Kulturen bestehende Vorurteile abzubauen, fremde Sichtweisen kennezulernen, sie kritisch zu betrachten und in direkter Ausein-andersetzung das Verständnis voneinander zu fördern und zu verbessern, ohne bestehende Unterschiede zu verdecken. Der Verein arbeitet - in Kooperation mit anderen Initiativen, öffentlichen Einrichtungen und Einzelpersonen zu den Themen Rassismus, multikulturelle Gesellschaft,interkulturelles Lernen, Rechtsextremismus, rechtliche Situation und Lebensbedingungen von Migrantinnen und Migranten, von Flüchtlingen, Abschiebung, Fluchtursachen und die Situation in den Herkunftsländern.

Der Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei auf der Situation in Deutschland. IBIS steht informierend und beratend für interkulturell arbeitende Menschen zur Verfügung, insbesondere auch mit einem computergestützten Informations-und Dokumentationssystem, daß in Zukunft auch mit anderen, ähnlich arbeitenden Einrichtungen vernetzt sein wird, um z.B. fachlich qualifizierte Referentinnenund Referenten für Vorträge, Foren usw. anfragen zu können.

IBIS bietet sich an: Für Sozialarbeit, Journalistik, Juristik, Wissenschaft, Unterstützungsgruppen, Schulen, Ausländerinnenbeiräte, für Einsteigerinnen und Einsteiger, für alte Häsinnen und Hasen. Die Interkulturelle Buchhandlung führt Kinder- und Jugendbücher, Romane und Sachbücher. Sie hat außerdem Kinderspielzeug und Gesellschaftsspiele aus demDritte-Welt-Handel vorrätig. Außerdem wird an der Verwirklichung einer mobilen Kinder- und Jugendbibliozhek gearbeitet, die von Kindergärten, Schulen, Jugend-zentren usw. genutzt werden kann.

Anschrift: IBIS e.V. - Interkulturelle Arbeitsstelle Auguststr. 50, 26121 Oldenburg, Tel.: 9736073, Fax: 9736075. Buchhandlung: 9736074.

Wie viele Vereine wünschen sich die IBISSE mitdenkende und mitarbeitende Menschen und natürlich auch zahlende Mitglieder und spendende Unterstützerinnenund Unterstützer. Der Mitgliedsmindestbeitrag von DM 10 p.M. ist voll steuerlich absetzbar. Ganz schlau: Die Bankverbindung. Landessparkasse zu Oldenburg, Konto.Nr.: 000-431759, BLZ: 280 501 00

IBIS e.V. steht aber auch für Kultur, für Musik, Theater, Performances, Lesungen und Ausstellungen und beteiligt sich am diesjährigen Niedersächsischen Bücherfrühling in Oldenburg. Hier also die Veranstaltungen im April und Anfang Mai. Über die restlichen Maiveranstaltungen informieren wir in der nächsten Stachelausgabe.

1. "Guck 'mal über'n Tellerrand" - Lies mal, wie die andern leben

Eine Kinder- und Jugendbuchausstellung zum Anfassen und Lesen. Die Aktion hat empfehlenswerte Kinder- und Jugendbücher, die von Ländern der sogenannten Dritten Welt und multikulturellem Leben handeln, zu einer Ausstellung zusammengefaßt. Kinder und Jugendliche können in einer Vielzahl von interessanten Büchern schmökern und werden, ebenso wie große Menschen, freundlich und sachkundig betreut. Für angemeldete Gruppen kann eine Kinderperformance und Clowneske "Die Entdeckung der Grünnasen" angeboten werden. Vom 29.April bis 23. Mai 96 im Foyer der Jugendbibliothek, Peterstr. 1

Öffnungszeiten: Mo, Di, Do und Fr. 14-18 Uhr, Sa. 10-13 Uhr; Mi und So geschlossen. Eintritt: Kinder 1 DM, Erw. 2 DM

Theater "Banale Grande" mit dem Stück: Die Entdeckung der Grünnasen

Die Rotnasen leben unter sich, die Grünnasen ebenso, in ihrer kleinen überschaubaren Welt, bis sie sich gegenseitig entdecken und gar sehr erschrecken. Angst und Ablehnung machen allmählich dem Staunen und der Neugierde platz. Es erwacht der Funke einer Ahnung davon, daß es Menschen gibt, die fremd aussehen, anders sprechen und sich anders gebärden, aber dennoch ähnliche Gefühle haben.

Ausstellung incl. Performance mit Gruppenanmeldung kostet 1 bzw. 2 DM Aufpreis.

2. Dem Fremden die Fremdheit nehmen -

eine literarische Strategie gegen Fremdenangst und Rassismus. Ein Vortrag von Dipl.-Päd. Uwe Erbel Lesen bildet ! Mit Hilfe geeigneter Bücher kann man sich mit dem furchteinflößenden Fremden bekannt machen. Zusammenhänge werden verstanden, bis dahin unbekannte Lebensweisen können nachvollzogen und naherlebt werden. Bücher sind identitätsstiftend, denn die Lesenden spüren mit den Helden ( die auch "Antihelden" sein können ). Das bis dahin Fremde kann in der heimatlichen Sicherheit des Buches gefahrlos verarbeitet werden. Es wird handhabbar und verständlich. Das hat auch Auswirkungen auf den Umgang mit Menschen, die diese Fremdheit repräsentieren: Flüchtlinge, Einwanderinnen und Einwanderer, Behinderte, kurz: alle, die irgendwie anders sind. Donnerstag, 2. Mai 96, 20 Uhr , Kulturzentrum PFL, Peterstr. 3, Eintritt: 5 DM, erm. 3 DM.

3. Reise nach Germanistan, Film und Diskussion

Riten, Götzen, Sitten und Gepflogenheiten einer scheinbar unbekannten Gesellschaftsform werden bei einer fiktiven Expedition erkundet und dokumentiert. Diese Gesellschaft ist unsere in Deutschland, hier einmal so betrachtet, wie wir es selbst sonst fremde Kulturen zu erforschen und darzustellen gewohnt sind. In Form einer beißenden Satire sehen wir uns und unsere Mitmenschen in diesem Film mit uns selbst und unserer scheinbar unersättlichen Sucht nach Information konfrontiert. 6. Mai 96, 2o Uhr, Kulturzentrum PFL, Peterstr. 3, Eintritt: 5 DM, erm. 3 DM

4. "Wo sind wir denn hier?", von und mit "Banale Grande"

Die Oldenburger Theatergruppe "Banale Grande" mixt einen bunten, hochprozentigen Theatercocktail darstellender Kunst mixen. Die Bandbreite reicht vom klassischen Sprechtheater bis zu nonverbalen Sequenzen, rhythmischen Bewegungsabläufen und z.T. musikalischen Elementen. Ein Thema zieht sich durch alle Szenen: Identität - persönliche und nationale Identität. Bei allem Witz der Darstellung wird Ernstes und Erschreckendes sichtbar, doch ohne zu erdrücken. 17. Mai 96, 2o Uhr, Kulturzentrum PFL, Peterstr. 3, Eintritt: 14 DM, erm. 1o DM

Vorverkaufsstellen:

IBIS e.V., Auguststr. 5o, Verkehrsverein, Wallstr. 14 und während der Ausstellung "Guck `mal über`n Tellerrand"

Vorschau:

24. Mai - "Wo sind wir denn hier?"

25. Mai - Francis Bebey ( Konzert für eine alte Maske )

26. Mai u. 27. Mai - Die Werkstatt der Schmetterlinge, ein musikalisches Theaterstück für Kinder und Erwachsene nach einem Märchen von Gioconda Belli.


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