Radio Aktiv lizensiert
Die Niedersächsische Landesmedienanstalt lizensierte am
29.4. den ersten nicht-kommerziellen Lokalsender. Radio
Aktiv wird in einigen Monaten die Region Hameln/Pyrmont auf
100,0 MHz mit aktuellen Informationen versorgen. 
In Hannover, Göttingen, Braunschweig, Wilhelmshaven und
Uelzen soll es ebenfalls Lokalradios geben. Ihre
Lizensierung steht noch aus, da es dort mehrere Bewerber
gibt. Neben den Initiativen, die sich für einen freien und
unkommerziellen Rundfunk einsetzen, haben sich andere
organisiert, die im wesentlichen von Verlegern und anderen
gewinnorientierten Organisationen und Firmen betrieben
werden. Sie versuchen, die "freien Radios", die sich im
Interssenverband INGEHN zusammengefunden haben, vom
Informationsmarkt zu drängen.
Bereits in der Vorauswahl der Sendegebiete kickte die
Medienanstalt drei ungenehme INGEHN-Lokalradioinitiativen
aus dem Rennen: In Holzminden Radio Eckenbrecher, in
Schaumburg Radio Schaumburg und in Oldenburg Radio
Oldenburg. Hier spielten die Interessen der NWZ ein, wir
berichteten.
Oldenburg wurde mit dem Offenen Kanal für Hörfunk und
Fernsehen bedacht, der in einigen Monaten senden wird. In
Schaumburg und Holzminden dagegen wird es weiterhin im Äther
rauschen.
Erst blechen, dann studieren
In Niedersachsen müssen Studienanfänger ab dem
Sommersemester 1997 für die Immatrikulation 100 DM
bezahlen. Dieses gab das Ministerium für Wissenschaft und
Kultur bekannt. Auch die Universität Oldenburg sei von
der Immatrikulationsgebühr überrascht, teilte uns die
Pressestelle der Uni mit. Erlasse gebe es bisher dazu zwar noch
nicht, aber die Entscheidungen dazu dürften gefallen
sein, war die Einschätzung des Sprechers.
Derweil gibt es Studentenproteste an den Berliner
Universitäten. Dort wird die Gebühr als erster Schrott zur
Einführung von Studiengebühren gesehen. Ob auch in
Niedersachsen eine Protestwelle beginnt, war
uns zu Redaktionsschluß noch nichts bekannt.
Uni baut an
An der Uni Oldenburg gibt es zur Zeit eine verstärkte
Bautätigkeit. Neben dem Hörsaal G des alten Gebäudekomplexes
entstehen zwei Anbauten für die Psychologie, und der
Parkplatz zwischen Ammerländer Heerstraße und AVZ wurde für
den Bau des neuen Hörsaalkomplexes vorbereitet. Dieser soll
teilweise von einem Investor finanziert werden, der auf der
anderen Straßenseite des Uhlhornsweges ein Hotelkomplex mit
Ladenzeile bauen soll. Diese jahrealten Planungen scheinen
bei der (verfaßten und nicht-verfaßten) Studierendenschaft
auf massives Desinteresse zu stoßen, so daß die Uni kaum
Probleme haben wird, ihre Vorstellungen durchzuziehen
(sollte mich nicht wundern, wenn sie vorsichtshalber
trotzdem in den Sommerferien mit Grundsteinlegung und dem
abholzen der Bäume für das Hotel beginnt, d.fiese S.)
Ein weiteres Bauvorhaben, an dem die Uni beteiligt ist, ist
das Technologiezentrum nördlich des
Küpkersweges. Umweltverbände sind der Ansicht, daß durch den
Bau wichtige Naturräume verloren gehen.
AIDS-Prävention für Drogen-Benutzer
Am Montag, 29. April hat die Oldenburger AIDS-Hilfe im
Rahmen ihrer 10-Jahres-Feierlichkeiten eine groß angelegte
Präventionskampagne für Drogengebraucher gestartet. Unter
dem Motto "Noch eine (Spritze) ist deine" soll erneut und
eindringlich auf die Ansteckungsgefahr durch den Gebrauch
von Spritzen aufmerksam gemacht werden, die bereits von
anderen benutzten wurden.
Unmittelbar an den Orten der Oldenburger Drogenszenen werden
seit dem 29. April einen Monat lang, jeweils montags,
Mitarbeiter der AIDS-Hilfe Spritzen verteilen und gebrauchte
Spritzen einsammeln. Informationsmaterial und Kondome werden
ausgegeben und Beratung vor Ort angeboten. 
Die AIDS-Hilfe will mit der Aktion ein Problembewußtsein für
AIDS und die Gefahren der herrschenden Drogenpolitik
schaffen. Es wird auch darüber aufgeklärt, daß nicht nur der
HI-Virus, sondern auch Erreger für Hepatitis B und C über
gebrauchte Spritzen übertragen werden können.
Ohne Moos nix los...
... auch bei denMädchen-Kulturtagen 1996!
Diese plant der Arbeitskreis Mädchenarbeit in Oldenburg 
auch für dieses Jahr. Unter dem Motto: 
"Bewegt, was Euch bewegt!" sind im September 
im PFL eine Reihe von Workshops mit Maskenbau 
und -spiel, Trommeln, Rap-Gesang, Wen-Do, 
Bauchtanz und Tonskulpturenbau geplant, dazu 
ein Fest und die Aufführung einer 
Mädchentheatergruppe aus Braunschweig zum 
Thema: "Meine beste Freundin".
Als Stolperstein erweist sich nun die 
Ablehnung des Finanzierungsantrages durch das 
Landesjugendamt. Letztes Jahr wurden die 
Mädchen-Kulturtage noch mit 3.500 DM vom 
Jugendamt Oldenburg, Frauenbüro, der Ev. 
Kirche und über Teilnehmerinnenbeiträge 
aufgebracht. Die Mädchen-Kulturtage 1995 
waren ein voller Erfolg - über 100 Mädchen 
nahmen an den einzelnen Workshops und am 
Abschlußfest im Cadillac teil. Daß diese Tage 
nur mit viel Initiative, Arbeits- und 
Zeitaufwand von engagierten Frauen des 
Arbeitskreises Mädchenarbeit durchgeführt 
werden konnten, dürfte klar sein. Aber ganz 
ohne Moos ist eben doch nichts los. Deshalb 
müssen für die Mädchenkulturtage 1996 6 000 
DM aufgebracht werden. Damit es auch dieses 
Jahr wieder Mädchen-Kulturtage in Oldenburg 
gibt, ist der Arbeitskreis Mädchenarbeit 
dringend auf Spenden und Sponsorinnen 
angewiesen!
Aktuelle Informationen zum Stand der Mädchen-
Kulturtage 1996 sind bei Kornelia Ehrhardt / 
Frauenbüro (Tel. 235 2421) zu erhalten.
Aktion zur Revision
Das AKW bleibt aus!
Der Arbeitskreis Wesermarsch lädt alle Anti-
Atom-Initiativen und Einzelpersonen zum 
Vorbereitungstreffen für ein Aktionswochenend
e vom 26.-17.7.96 während der Revision beim 
AKW Esenshamm ein. Der Arbeitskreis trifft 
sich am 1.6.96 um 14.30 Uhr in Brake in der 
Begegnungsstätte Schulstraße gegenüber der 
alten Post.
Bisherige Konzeptvorstellungen sehen vor, daß 
es von Freitag, den 26.7. 16 Uhr, bis Sonntag, 
den 28.7. 16 Uhr in Kleinensiel oder in der 
Nähe ein angemeldetes Anti-Atom-Camp geben 
soll. Auf der dafür vorgesehenen Zeltwiese 
sollen Wasseranschluß und Klo hergerichtet 
und die Essensversorhung gewährleistet 
werden. Für Samstag ist eine Demo zum 
Haupttor des AKW geplant, das ganze 
Wochenende soll es Präsenz und Aktionen vor 
dem Haupttor geben, einschließlich Frühstück, 
Kaffee, Kleinkunst, Musik... Der Sonntag soll 
mit einer Abschlußkundgebung beendet werden. 
Darüberhinaus sind alle Gruppen eingeladen, 
an Nebentoren eigene Aktionen zu veranstalten 
oder auch sonst bunt und vielfältig 
aufzufallen. Falls eine Dauerpräsenz vor den 
Toren unmöglich sein wird, bieten sich andere 
Aktionsformen wie Go ins, Bummelblockaden, 
Straßenquerungen oder Aktionen an der Weser 
oder sogar auf der Weser an. Alles hängt 
davon ab, wie viele und wer am Vorbereitungst
reffen und am Wochenende teilnehmen.
Frauen-Selbsthilfegruppe:
Überleben ist nicht genug
Wenn das meiste geschafft ist, wenn die 
Erfahrung, sexuelle Gewalt in der Kindheit 
erlitten zu haben, in den Hintergrund 
rückt... Wenn Du Dich mit anderen Frauen über 
das Aufgeben von destruktiven (Über-
)Lebensmustern austauschen möchtest... Wenn 
für Dich das Heute, die Gegenwart und die 
Zukunft im Mittelpunkt stehen...
... dann melde Dich bitte bei Wildwasser, 
Tel. 0441/16656. Erstes Treffen: Dienstag, 
18.6.96, 20 Uhr, Kaiserstraße 19, 26121 
Oldenburg.
Politisches Sommercamp in Polen
DFG/VK bietet Workshops zur aktuellen 
politischen und ökologischen Lage in Polen 
an. Sie finden vom 19.7. bis zum 4.8.96 in 
Wolimierz nahe der deutsch-polnisch-
tschechischen Landesgrenze statt 
(Kommunikation auf Englisch) . Dort 
besteht außerdem die Möglichkeit, vielfältige 
Kontakte mit Polen und Menschen aus anderen 
Ländern zu knüpfen, u.a. zu einer 
internationalen KünstlerInnengemeinschaft.
Wer Interesse an diesem oder anderen 
Workshops des DFG/VK hat (Minden, Juli: Zur 
aktuellen Politik der EU; Eldagsen, Ende Mai: 
Anders leben, anders arbeiten; Minden, Juni: 
Kriegsdienstverweigerung; Detmold, Juni: 
Verdeckte Frauengeschichte; Oberhausen, Ende 
Mai: Multimedia nutzen, Inhalte 
transportieren...u.a.), wende sich an DFG/VK 
Bildungswerk, Braunschweiger Str. 22, 44145 
Dortmund, Tel. 0231/818032, Fax 
0231/818031.
Stadtteilauto findet Zuspruch
Auf der letzten Mitgliederversammlung wurden erfreuliche Nachrichten kundgetan: Die Zahl der aktiven Nutzerinnen und Nutzer nähert sich der 100er Grenze, der siebte Wagen wurde angeschafft, ein neunsitziger Kleinbus. Außerdem mußte eine Teilzeitkraft eingestellt und es konnte im Umwelthaus ein Raum angemietet werden. Damit verknüpft sich eine neue Adresse, die Aktion Stadtteilauto ist jetzt zu erreichen unter:
StadtTeilAuto, Umwelthaus im PFL, Peterstr.3, 26121 Oldenburg; Telefon: 15878 
CSD 96
Unter dem Motto "Wir können auch anders!" bekennen zahlreiche schwule und lesbische Gruppen und Vereine aus der Region Weser-Ems vom 1. bis zum 23. Juni Farbe. Mit über vierzig Veranstaltungen soll die ganze Palette lesbischer und schwuler Problematiken abgedeckt werden. Den Abschluß bildet eine große CSD- Demo/Parade, die am 22. Juni am Oldenburger Hauptbahnhof um 12 Uhr starten soll. Im Anschluß beginnt ein großes lesbisch-schwules Kulturfest auf dem Schloßpaltz.
Das Programm kann angefordert werden bei: CSD 96 -Organisation, c/o Rosige Zeiten, Postfach 3804, 26028 Oldenburg 
Wildwasser im PFL
Am Montag, dem 10.6. findet um 19.30 Uhr im PFL an der Petersraße eine Veranstaltung des Vereins gegen sexuellen Mißbrauch an Frauen und Mädchen - Wildwasser, statt. Schwerpunkte der Veranstaltung sind die Begriffsklärung von sexuellen Übergriffen in Therapie und Beratung, die Beschreibung typischer Dynamiken und Stadien sowie die Darstellung der oftmals schwerwiegenden Folgen für die Klientinnen. Aufgezeigt werden außerdem Möglichkeiten, der Situation aktiv zu begegnen. Die Veranstaltung richtet sich an Beraterinnen, Therapeutinnen, Betroffene und interessierte Frauen.