Oldenburger STACHEL Ausgabe 7/97      Seite 13
 
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Gewaltfreie Aktion Atomwaffen Abschaffen (GAAA)

"Die Drohung mit und der Einsatz von Atomwaffen verstoßen generell gegen die Regeln des Völkerrechts", fett aus so lautete die historische Entscheidung des Internationalen Gerichtshofes (IGH) in Den Haag am 8. Juli vergangenen Jahres. Darüber hinaus verpflichtete er die Völkergemeinschaft dazu, "in gutem Glauben Verhandlungen zu beginnen, die zur völligen Abschaffung aller Atomwaffen führen."

Schon seit Jahrzehnten müssen diese Massenvernichtungswaffen als moralisch verwerflich angesehen werden. Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki und die über 2000 Atombombenexplosionen, beschönigend als Tests bezeichnet, zeugen von dieser grausamsten und mörderischten Erfindung seit Bestehen der Menschheit. Nachdem in der vergangenen Jahren die B(iologischen) und C(hemischen) Waffen international verboten wurden, müssen jetzt die Atomwaffen gesellschaftlich und vertraglich geächtet und verboten werden.

Entgegen des IGH-Urteils spielen die Atomwaffen nach wie vor eine wesentliche Rolle in der Militärstrategie der NATO. So behält sich die NATO vor, sie als erste einzusetzen, um damit ganze Städte zerstören zu können. Die Atomwaffen sind nach wie vor in Alarmbereitschaft. Die Waffenarsenale sollen modernisiert und neue Waffentypen entwickelt werden.

Internationale Kampagne zur Abschaffung aller Atomwaffen

Im März diesen Jahres wurde eine Kampagne gegründet, die unter anderem mit Aktionen des zivilen Ungehorsams die Abschaffung aller Atomwaffen herbeiführen und damit auch dem geltenden Völkerrecht zur Durchsetzung verhelfen will.

Der erste Höhepunkt wird ein trauriger Anlaß sein: Am 9. August, dem 52. Jahrestag des Atombombenabwurf auf Nagasaki, werden an vielen Einrichtungen - den "Plätzen des Unrechts" - weltweit unterschiedliche gewaltfreie Aktionen stattfinden. Mit "Tatorten" sind z.B. Atomwaffenlabore, U-Boot-Basen und Atomwaffenlager gemeint.

Die GAAA beteiligt sich an diesem Aktionstag

Inspektionsteams werden das Atomwaffenlager Büchel in der Südeifel inspizieren, um in Erfahrung zu bringen, ob die Bundesregierung endlich ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen nachgekommen ist, die dort illegal gelagerten US-Atomwaffen unschädlich zu machen. Begleitet von einer Demonstration wollen wir die Öffentlichkeit und die Verantwortlichen in Bonn und Washington auf die unrechtmäßige Teilhabe der BRD aufmerksam machen: Deutsche Soldaten üben dort mit "Tornados" den Atomkrieg!

Demonstration am 9.8.1997, 15.15 Uhr Aktionscamp Büchel: Do.7.8. - So.10.8.1997, Auf dem Zeltplatz am Freizeitzentrum in Cochem/Mosel. Radeln gegen Atomwaffen (Worms-Büchel) 4.8.-9.8.

Kontakt: GA Atomwaffen Abschaffen, Roland Blach, Bebelstr. 24, 70806 Kornwestheim, Tel. 07154/22026,

email: R.BLACH@LINK-S.cl.sub.de Für das dringend benötigte Geld: G. Daiber, Ökobank, Kto.Nr. 160360, BLZ 50090100

Gerold Korbus (nach Infos der Ini)

ps: Unfreundliche Bekräftigung unseres Anliegens brachte die amerikanische Regierung - seit kurzem werden in den USA wieder sogenannte Tests durchgeführt - mit dem Ziel, das bestehende Waffenarsenal auf Tötungsfähigkeit zu prüfen. Protest bei den amerikanischen Vertretungen kann nur nützen.


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