Oldenburger STACHEL Ausgabe 3/98      Seite 4
 
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Wesertunnelanstich in Kleinensiel

Am 16. Februar '98 wurde in Kleinensiel an der Unterweser mit einer Horde Prominenz eine weitere Manifestierung einer Küstenautobahn (Rotterdam-Skandinavien/Petersburg) eingeweiht. Etwa 50 ausgesperrte DemonstrantInnen hatten sich außerhalb einer abgezäunten und frisch zugeschotterten Wiese versammelt, um ihren Widerwillen geräuschvoll und mit Transparenten kundzutun.

Auf jenem Schotter parkte eine ganze Staffette von autobahnfahrwilligen Limousinen nebst BesitzerInnen. So hielten der niedersächsische Wirtschaftsminister Fischer und Bundesverkehrsminister Wismann ihre Reden vor 100 eingezäunten Gästen, als eine kleine Gruppe von DemonstrantInnen von der hinteren Seite her die Wiese überquerend auf den Prommipulk zuging.

Die DemonstrantInnen zeigten lediglich zwei Transparente, was die anwesende Polizei dazu veranlaßte, alle wieder bis über den Zaun zurückzudrängen. Von einigen wurden die Pesonalien aufgenommen. Ähnliches passierte einer Gruppe von Grünen-AnhängerInnen. Nach eineinhalb Stunden rollte der ganze Troß wieder von dannen.

Den betroffenen BürgerInnen wurde makabrerweise in den Reden für ihre Rücksichtnahme und Zurückstellung des eigenen Interesses dem der Allgemeinheit gegenüber gedankt. Pfeifkonzerte in den Wind waren an diesem stürmischen Tag die Antwort der Angesprochenen.

Gepriesen wurde bei dem Spatenstich auch, daß nun direkte Wege im Unterweserbereich geschaffen werden würden. Fahrlässig ignoriert hat der Redner aber, daß die Fähren in dem Bereich sowieso schon für eine schnelle und kurze Anbindung sorgen.

Mit einem gr"ßeren Verkehrsaufkommen für das dünnbesiedelte Butjadingen ist nicht zu rechnen, es sei denn es wird eine Verlängerung vom Oldenburger Autobahnring gebaut (Petersburg l,ßt grüßen!).

Wer Straßen sät, wird nur

wiederum Verkehr ernten!

Solche Verkehrsprojekte entziehen nur Lebensgrundlage anstatt sie zu schaffen, wie dies oft behauptet wird.""Solche Verkehrsprojekte entziehen nur Lebensgrundlage anstatt sie zu schaffen, wie dies oft behauptet wird.

Ekkehard Darge


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