Oldenburger STACHEL Ausgabe 7/00      Seite 10
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Radio-Frequenzen für Oldenburg

Die Themen:


IBIS ist umgezogen

Seit Juni befindet sich die Interkulturelle Arbeitsstätte für Forschung, Dokumentation, Bildung und Beratung in der Alexanderstr.48 . Eine wichtige Neuerung ist in Form eines interkulturellen Archivs für Flucht und Migration geschaffen worden. Besonders an Rechtsanwälte, LehrerInnen, DozentInnen und VertreterInnen der Erwachsenenbildung, aber auch im interkulturellen Bereich Beschäftigten, richtet sich dieses Angebot.

Eine Vernetzung mit der Universitätsbibliothek ist geplant.

IBIS verfügt zusätzlich über eine Mediathek, in der Dokumentarfilme ausgeliehen werden können, sowie eine Sammlung der aktuellsten Bücher aus dem interkulturellen Bereich. Auch finden antirassistische Beratungen nach Absprache statt.

Anfallende Fragen werden unter der Nummer: 0441 /884016 beantwortet.


Selbsthilfegruppen in der BeKos

Zusätzlich zur Endometriose Selbsthilfegruppe, die sich jeden letzten Mittwoch im Monat um 20 Uhr im Selbsthilfezentrum BeKos in der Lindenstr. 12 a trifft, ist folgende neue Gruppe geplant: Alleinerziehenden Müttern und Vätern, deren Kinder in der Pubertät sind, soll hier die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und gegenseitiger Unterstützung bei Konflikten geboten werden.

Interessierte können sich unter: 0441/ 884848 an die BeKos wenden.


Keramik - Workshops im Sommeratelier

Die Werkschule bietet vom 2. - 4. August zwei Workshops im Bereich der Keramikkunst unter der Leitung namhafter Künstler an.

"Form und Malerei" unter der Leitung von Monika Debus, verbindet Keramik mit Malerei in einer experimentellen Auseinandersetzung mit den Materialien.

Michael Cleff betreut den Workshop: "Das Gefäß an der Nahtstelle zur Plastik" , in dem weder figürlich, noch an der Drehscheibe gearbeitet wird. Vielmehr stehen bildhauerische Elemente im Vordergrund.

Interessierte, die allerdings über Vorkenntnisse im Umgang mit Keramik verfügen sollten, können sich im Hochheiderweg 169 oder unter der Nummer: 0441/ 382930 anmelden.


4. Jahrestagung: Atomwaffen abschaffen

Sicherheit und atomare Abrüstung - Ist eine atomwaffenfreie Ostseeregion ein Modell für europaweite atomwaffenfreie Zonen? Weitere Kernthemen der Tagung vom Freitagnachmittag 15.9. bis Sonntagmittag 17. 9. sind: Gefahr durch Militarisierung des Weltalls; Der Atomwaffensperrvertrag - eine Bilanz 5 Jahre nach der unbefristeten Verlängerung; Die siamesischen Zwillinge: Atomwaffen und Atomenergie.

Neben Vorträgen wird es Workshops zu den Themen geben. Die Vorbereitung der Tagung wird durch die Rostocker "Interessengemeinschaft EntRüstung" unterstützt. Tagungsort ist das als Bildungsschiff umgbaute Frachtschiff MS "Georg Büchner", das am Warnow Kai in Schmarl, 18106 Rostock liegt. Vorgezogene Reservierungen bzw. Verlängerungen sind möglich.

Im Trägerkreis "Atomwaffen abschaffen" sind über 40 Organisationen aus Kirchen, Gewerkschaften, Universitäten sowie der Friedensbewegung zusammengeschlossen. Der Trägerkreis ist Teil des internationalen Netzwerks "Abolition 2000 - a global network for the elimination of nuclear weapons".

Kontaktadressen für Fragen, Anmeldung, Bestellung von Programmen und Ankündigungsmaterialien: NaturwissenschaftlerInnen-Initiative "Verantwortung für Friedens- und Zukunftsfähigkeit", Gutenbergstr. 31, 44139 Dortmund, Tel.: 0231,575202, Fax: 0231,575210, e-mail: ines_nat@t-online.de, WorldWideWeb: http://www.natwiß.de (im Aufbau)


Städte nehmen Deserteure auf

Zu diesem Thema gab es Mitte Juni eine Fachtagung in Münster. Infos: Connection e.V., Gerberstr. 5, 63065 Offenbach, Tel. 069,8237-5534, Fax -5535. Emil: Connection.eV@t-online.de


Nike sperrt Geld

Der US-amerikanische Sportartikelhersteller Nike wurde vor allem von StudentInnen wegen der Ausbeutung von ArbeiterInnen in Asien scharf kritisiert. Jetzt sperrte das Unternehmen drei Unis die Unterstützung von vielen Millionen Dollar. Die drei betroffenen Universitäten Oregon, Michigan und Rhode Island waren erst vor kurzem auf Initiative der StudentInnen dem Workers Rights Consortium beigetreten. Der Dachverband kritisiert Unternehmen, die in armen Ländern unter menschenunwürdigen Bedingungen produzieren lassen. Quelle: Publik Forum 11/2000


Das solare Zeitalter kann beginnen

Zum Ausräumen von Unsicherheiten hinsichtlich der Förderung erneuerbarer Energien hilfreich ist der Solarbrief 2/2000 des Solarenergie-Fördervereins, Herzogstr. 6, 52070 Aachen, Tel 0241,511616, Fax 535786.


Kein Asyl

zeigt die Berliner Compagnie am 22.9.00 um 20 Uhr in der Aula der Cäcilienschule. Im Mittelpunkt des Stückes steht der Afrikaner Jonas Gambta. Einer von denen, die es gerade schafften, hereinzukommen (ohne Green-Card). Einer der beschimpften, diskriminierten, am Ende abgeschobenen oder ermordeten Flüchtlingen. Seine Heimat ist Oromia, das Ursprungsland des Kaffees. Jonas Gambta ist ein Mann aus dem Volk der seit hundert Jahren durch die äthiopische Regierung unterdrückten Oromo. Das Stück spielt mit weiteren Personen in einem von einer Horde Nazis bedrohten Flüchtlingsheim.

Das Thema Ausländerfeindlichkeit ist ein dunkles Thema dieser Tage. Das Theaterstück setzt dagegen auf Helligkeit und ist mit zehn Songs fast ein Musical. Gerade für Jugendliche bietet sich die Möglichkeit einer guten Hinführung zu diesem Thema. Weitere Infos bei Uwe Fischer, Tel.: 0441,7701,431 sowie Fax -419.


Theateraufführung der Berliner Compagnie

Im Rahmen der offiziellen Eröffnung der neuen Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg wird die Theatergruppe ihre Produktion "Kein Asyl", das Ausländerfeindlichkeit thematisiert, am 22.09.2000 um 20.00 Uhr in der Cäcilienschule zeigen.

Die Berliner Compagnie macht seit 1982 immer wieder engagiertes Theater zu politischen und gesellschaftlichen Mißständen. Dabei kommt die Gruppe ohne Belehrung aus,stattdessen setzt sie auf intensive Recherche in der Vorbereitung und fesselndes Theater, bei dem trotz aller Ernsthaftigkeit der Humor nicht zu kurz kommt. Es ist deutlich, spannend, unterhaltsam und mit 10 Songs fast ein Musical.

Kartenhotline: 0441-7701431; 18DM,erm. 13DM


SPD: Sparen, aber nicht bei Straßen

Die SPD plant im Haushalt 2001 in fast allen Bereichen rigorose Sparmaßnahmen. Ausgerechnet im Straßenbau zeigt sich die Landesregierung mehr als spendabel: 170 Mio DM zusätzlicher Mehrausgaben investiert Niedersachsen für den Lückenschluß der A 31 im Emsland. Da nehmen sich die 125 Mio DM für die sog. Bildungsoffensive geradezu bescheiden aus, während der umweltfreundliche Nahverkehr überhaupt kein Investitionswachstum vorweist.

Der Verkehrsclub Deutschland,VCD, fordert deshalb alle im Landtag vertretenen Parteien auf, statt in den Straßenbau zu investieren, die Gelder weitgehend in die Wiederbelebung von Schienenstrecken und Bahnstationen umzulenken. Andere Bundesländer hätten mit ihrer Bahnpolitik nach VCD-Angaben das Land Niedersachsen schon längst abgehängt.


Neue Beratung für behinderte Studierende

Seit Mai 2000 bietet die Behindertenbeauftrag te des Studentenwerks eine bundesweit bislang einmalige Form der Beratung für behinderte und chronisch kranke Studierende und Absolventen an.

Dieses Beratungskonzept wurde gemeinsam mit dem Reha-Berater des Arbeitsamtes, der Zentralen Studienberatung und dem Autonomen Referat für behinderte und chronisch kranke Studierenden erarbeitet.

Die Beratung findet während der Vorlesungszeit jeden 2. Montag im Monat von 10.00-12.00 Uhr in den Räumen des Autonomen Behindertenreferates statt;M1-154,ASTA-Trakt im Mensagebäude.


Zustände in der ZAST

Allen Flüchtlingen wird bei ihrer Ankunft im Lager Blankenburg Blut abgenommen und es werden ohne Einwilligung der Betroffenen Röntgenaufnahmen gemacht. Dolmetscher sind bei Röntgenterminen üblicherweise nicht anwesend, somit erfolgt generell keine Aufklärung über die Risiken von Röntgenaufnahmen.

Auch ansonsten sieht es mit der medizinischen Versorgung derjenigen die im Lager leben schlecht aus. Behandelt werden nur Notfälle und auch diese nur, wenn es sich nicht vermeiden läßt. Und wer ein Notfall ist und wer nicht entscheidet die zuständige Amtsärztin.

Perverserweise ist das ganze durch das Asylbewerberleistungsgesetz juristisch legitimiert. So heißt es im @4AsylblG daß "medizinische Leistungen lediglich bei Notfällen und zur Schmerzlinderung vorgesehen sind". Chronische Krankheiten wie Diabetes, Magengeschwüre, Nierensteine, Karies werden grundsätzlich nicht behandelt. Auch die Kostenübernahme psychotherapeutischer Behandlungen für Folter- und Kriegsopfer wird in der Regel verweigert.

Die rassistischen Sondergesetze, die Medienhetze und die Schikanen im Alltag haben offensichtlich nur ein Ziel: den Menschen das Leben zur Hölle zu machen und ihnen zu zeigen, daß sie unerwünscht sind.


Der "Atomausstieg" ist eine Mogelpackung

Als eine Tragikomödie zur reinen Absicherung von Profitinteressen der Atomindustrie auf Kosten der Gesundheit von Generationen, beurteilen die Anti-Atom-Standortinitiativen die "Inszenierung des rotgrünen Bühnenstücks Atomausstieg". Der Kern der Vereinbarung, den Betrieb der Atomanlagen durch verbesserte Sicherheitsauflagen nicht zu stören und damit die laufenden Meiler bis zur wirtschaftlichen Unrentabilität, einem technischen K.O., oder einem Supergau, vor den Menschen zu schützen und nicht umgekehrt, sei ein unfassbarer Skandal.

Die langen Restlaufzeiten bedeuten nicht nur, daß über weitere Jahrzente die Gefahr eines Super-gau droht: Sie bedeuten darüber hinaus, daß sich die Menge des bisher angefallenen Atommülls aus deutschen AKW`s noch einmal mehr als verdoppeln wird, obwohl nach wie vor keine Lösung der Endlagerproblematik in Sicht sei.

"Gerade erst vor wenigen Wochen hat der Umweltsachverständigenrat der Bundesregierung ins Stammbuch geschrieben, daß dieses Problem wahrscheinlich nicht lösbar ist. Es ist ein Skandal, daß Bundesregierung und Energieversorger dies mit ihrer Vereinbarung einfach vom tisch wischen", so Hartmut Liebermann, Sprecher der Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus". "Die Konsequenz wird sein, daß noch mehr Müll für noch längere Zeiträume in sogenannten "Zwischenlagern" einfach abgestellt werden wird. Egal ob dies an den bisherigen zentralen Standorten Gorleben, Ahaus und Greifswald geschieht, oder in sogenannten "dezentralen Zwischenlagern" an den Reaktorstandorten: Mit "Entsorgung" hat dies nichts zu tun. Deshalb wird es gegen weitere Castor-Transporte ebenso Widerstand geben, wie gegen die Errichtung neuer Standort- Zwischenlager."

Das geplante Endlager Schacht Konrad, das einmal 95% des bundesdeutschen Atommülls aufnehmen soll, soll laut Konsenspapier ebenfalls genehmigt werden. Anstatt daß die fachliche Kritik am Standort Schacht Konrad und die internationale Diskussion um neue Kriterien für den Umgang mit Atommüll Einfluß auf das PLanfeststellungsverfahren hat, sollen jetzt nach dem Willen der Bundesregierung die BürgerInnen die Fragen nach einer Genehmigung von den Gerichten klären lassen. "Damit wälzt der Bund seine Verantwortung auf die Bürger ab. Ganz zu schweigen davon, daß diese gar nicht die finaziellen Mittel haben, millionenschwere Gutachten, z.B. zum Langzeitsicherungsnachwei s, in solche Gerichtsverfahren einzubringen," so Peter Dickel, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad e.V. .

Erstmals in der Auseinandersetzung um die Atomenergie hatten in Salzgitter am 31.Mai 4800 Industriebeschäftigte die Arbeit für eine Stunde niedergelegt, um gegen eine Atomanlage zu protestieren. Schließlich wären bei einem Betribsunfall im Endlager Konrad auch etwa 20.000 Industriearbeitsplätze im näheren Umfeld in Gefahr. "Wir werden in den nächsten Monaten mit vielen Aktionen dafür kämpfen, daß nach 20 Jahren Widerstand es nicht am Ende rotgrün gelingt, dieses unverantwortliche Projekt durchzusetzen."

"Mit der "Erfolgsmeldung" von 32 Jahren Laufzeit pro AKW wird die Öffentlichkeit hinters Licht geführt und verschaukelt, da bei der Rechnung in festgelegten Strommengen unrealistisch hohe Kraftwerkauslastungen zu Grunde gelegt werden. Mit diesem Trick ergeben sich real 34-35 Jahre Laufzeit pro AKW",beurteilt Helga Rinski vom Arbeitskreis Wesermarsch gegen das AKW Unterweser/Esensham m den Konsens. Für diese ungewisse Menge von Atommüll wären die dezentralen Zwischenlager in Form von "Kartoffelscheunen mit Lüftungsschlitzen" an allen AKW-Standorten von den Betreibern beantragt. De facto sei das Konzept der Zwischenlager ein Beitrag zum ungestörten Weiterbetrieb der AKW`s ohne Ende. Für die Bevölkerung hieße das:"die Risikopotentiale vor Ort erhöhen sich enorm, die Risiken der Atomenergie und des weltweit ungelösten Atommüllproblem verschärfen sich weiter", ergänzt Helga Rinski.

Traute Kirsch von der Bürgerinitiative Unrast weist auf einen zusätzlichen Verrat der Bündnisgrünen an ihren Zielen und Wählern hin: Die Novellierung der Strahlenschutzveror dnung, die nicht einmal Gegenstand der Konsensvereinbarungen sei. Radioaktiver Schrott dürfe nach den Vorstellungen des Bundesumweltministers dann in der Produktion von Autos, Bratpfannen und Bestecken der "Entsorgung zugeführt werden". Schwachradioak tiver Bauschutt würde im Straßen- und Wegebau und auf Baustellen Verwendung finden, höher belasteter Bauschutt auf Mülldeponien verschwinden. Traute Kisch: "Statt die Bürger vor Strahlung zu schützen, wird es der Atomindustrie so ermöglicht, zig Milliarden einzusparen!"

Wütend sind die Standortinitiativen auch über den weiteren atomaren Problemtransfer ins Ausland. Der angekündigte Stop der Wiederaufbereitung deutschen Atommülls in Frankreich und England zum Jahre 2005 sei pure Augenwischerei, da dieser Zeitpunkt sowieso deckungsgleich mit dem Auslaufen der Verträge der Betreiber sei. Der Strahlendreck, der bis dahin weiter in die WAA rollen darf, garantiere noch über Jahre hinaus den Betrieb der Anlagen und verschlimmere die Verseuchung der Umgebung um ein Vielfaches.

Einig sind sich die Initiativen auch in ihrem abschließenden Fazit: Der "Atomausstieg" ist eine Mogelpackung!


Wiesbadener OB humorlos

Der Wiesbadener Oberbürgermeister Hildebrand Diehl (CDU) hat den Kabarettisten Dieter Hildebrandt wegen Beleidigung angezeigt. Zugleich bat Diehl die Wiesbadener Staatsanwaltschaft zu prüfen, ob Hildebrandt mit seinen Äußerungen zum Streit um die von Abschiebung bedrohte kurdische Familie Akyüz möglicherweise weitere Straftaten begangen haben könnte. Der Kabarettist hatte in der Sendung "Scheibenwischer" am 12. April die Frage gestellt, ob die Mitarbeiter der Wiesbadener Ausländerbehörde "vielleicht nachträglich noch in die ß eintreten" wollten.

OB Diehl bezeichnete die Äußerungen Hildebrandts als persönliche Ehrverletzung der Mitarbeiter des Ausländeramtes. Die Äußerungen des Kabarettisten seien weder durch die Freiheit der Kunst noch als Satire geschützt. Möglicherweise habe sich Hildebrandt auch der üblen Nachrede und Verleumdung schuldig gemacht.

Die elfköpfige Familie Akyüz, deren Asylanträge abgelehnt wurden, hat sich in insgesamt 35 Verfahren vor Verwaltungsgerichten gegen eine Abschiebung in die Türkei zur Wehr gesetzt. Mindestens einige Mitglieder der Familie sind in der Türkei von Folter bedroht sind. Der Versuch, ein Bleiberecht für die Familie vor dem Bundesverfassungsgericht zu erstreiten, scheiterte Ende Mai.

Derzeit lebt die Familie im Kirchenasyl bei der evangelischen Studentengemeinde in Mainz.

Die Stachel-Redaktion meint dazu:

Abschiebung ist, wie jemanden aus dem Fenster zu werfen und zu sagen: "Ich kann doch nichts dafuer, daß unten Steinboden ist."

Diese im wesentlichen der Frankfurter Rundschau nachempfundenen Zeilen wurden dem STACHEL über DIR-Buero, Postfach 1221 35002 Marburg Tel: +49-(0)6421-3 77 22 FAX 3 77 94, www.uni-marburg.de/dir, Datenbank: www.infolinks.de/dir-ml, überbracht.


Spenden für Ilhan!

Anfang 1999 flohen Ilhan €akil und seine Mutter aus der Türkei und kamen in die BRD. Der 13-jährige Junge hat seit seiner Geburt einen lebensgefährlichen Herzfehler.

Aufgrund dieser Krankheit muß der Junge auf vieles verzichten. So darf er sich körperlich nicht anstrengen, keinen Sport treiben oder mit Freunden herumtollen. Darüber hinaus überkommen Ilhan regelmäßig körperliche Zusammenbrüche, er leidet häufig unter starker Übelkeit und Atemnot. Aufgrund dieser Symptome mußte er schon mehrmals in die Notaufnahme eingeliefert werden. Alle ÄrztInnen diagnostizierten das bekannte Herzleiden, empfahlen die notwendige Operation, weigerten sich aber, die Behandlung durchzuführen.

Da Ilhan und seine Mutter hier nicht als Flüchtlinge anerkannt sind, ist ihre medizinische Versorgung durch das Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) geregelt. Nach õ 4 AsylbLG sind medizinische Leistungen lediglich bei "Notfällen und zur Schmerzlinderung vorgesehen". Chronische Krankheiten wie Magengeschwüre, Nierensteine, Karies und Diabetes werden grundsätzlich nicht behandelt, die Kostenübernahme psychotherapeutischer Behandlungen für Folter- und Kriegsopfer in der Regel nicht finanziert. Auch die Kostenübernahme für die Herzoperation von Ilhan wird bisher vom Sozialamt verweigert, obwohl er - wie beschrieben - bereits mehrmals als Notfall ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte.

Nach seinem letzten Zusammenbruch mußte Ilhan mehrere Tage in der Osnabrücker Kinderklinik bleiben. Der behandelnde Arzt Prof. Dr. Müllendahl erklärte nach Abschluß der Untersuchungen, daß er eine Operation für notwendig halte und diese auch durchführen würde. Die Operation kostet jedoch 40.000 DM, die die Familie nicht aufbringen kann. Erschwerend kommt hinzu, daß die Mutter als Flüchtling keine Arbeitserlaubnis erhält und auch von staatlicher Seite keine Hilfe zu erwarten ist.

Um die Operationskosten aufzubringe, sind wir auf Eure/Ihre finanzielle Unterstützung angewiesen!

Spenden bitte auf folgendes Konto:

Landessparkasse zu Oldenburg LzO BLZ 280 50 100; KontoNr.: 000 195 198 Antifa - Plenums - Konto, Stichwort "Herz-OP"

Gruppe zur Unterstützung von Ilhan €akil, c/o Alhambra, Hermannstr. 83, 26135 Oldenburg Fax: 0441 248 8660

 

 
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