Datenschutz: Bald Speicherung von Weblogs verboten?
Die Mitprotokolierung der Zugriffe auf Webseiten könnte in Zukunft
rechtlich eingeschränkt werden. Beim Besuch einer WWW-Seite wird so
gut wie immer mitprotokolliert, von welchem Rechner welche
Seitenanfrage zu welcher Uhrzeit kam und ob diese erfolgreich war. Aus
der so entstehenden langen Liste können Zugriffsstatistiken auf
WWW-Seiten erstellt werden und bei kommerziellen Angeboten Werbepreise
berechnet werden.
Der Zeitschrift Market zufolge betrachten Datenschützer die Namen
bzw. Nummern, unter der ein Rechner im Netz bekannt ist, als
personenebezogene Daten. Die Weitergabe und Speicherung dieser Daten
ohne die ausdrückliche Zustimmung der Surfer sei ein Verstoß gegen
einschlägige Rechtsvorschriften. "Das ist schlicht eine Straftat", so
der Berliner Beauftragte für den Datenschutz, Professor Hansjürgen
Garstka.
Man könne nicht in jedem Einzelfall entscheiden, ob der
Computer-Adresse auch Informationen über den tatsächlichen
Nutzer beigemengt würden, so Garstka. Schon das
Eintippen einer E-Mail-Adresse auf einer Website reiche aus,
um den Bezug zwischen einem Anwender und der Internet-Adresse
seines Computers herzustellen.
Zugestanden wird den Providern von Seiten des Datenschutzes lediglich
die kurzfristige Speicherung der Verbindungsdaten zu
Abrechnungszwecken zu. Da bislang nur Betroffene selbst einen
Strafantrag stellen können und viele gar nicht wissen, was beim Surfen
gespeichert wird, droht den Web-Anbietern wenig Gefahr. Mit der für
das Frühjahr 2001 erwarteten Änderung des Bundesdatenschutzgesetzes
sollen auch die Aufsichtsbehörden gegen Verstöße vorgehen
können. Welche konkreten Auswirkungen das auf die Protokolldateien
hat, bleibt zunächst noch abzuwarten.
Elektro-Smog: Vor und zurück
In der Nähe Frankfurt wurde eine bereits in Betrieb befindlicher Mobilfunkanlage per Einstweiliger Verfügung (EV) vom Landgericht stillgelegt. (Der STACHEL berichtete: 10/00) Diese EV wurde durch das OLG widerrufen. Doch das Hauptsacheverfahren ist für den 20.12.00 angesetzt. Mit der Rücknahme der EV wurde in der Hauptsache keine Entscheidung getroffen.
In Holtrop bei Aurich - Ostfriesland - scheint der Widerstand der Bevölkerung (Der STACHEL berichtete: 11/00) soweit Erfolg zu haben, daß die Betreiberfirma einem von dem Kindergarten entfernten Standort zustimmen wird.
In Flachsmeer gab es Ende November erhebliche Auseinandersetzungen um die Errichtung eines Mobilfunk-Mastes von Mannesmann. Einen entsprechenden Antrag hat das Unternehmen an die Gemeinde Westoverledingen gestellt, wie der Generalanzeiger aus Rhauderfehn 2/99 berichtete. Gegen den erheblichen Widerstand der jüngst gegründeten BürgerInneninitiative wurde jetzt der Mast in Westoverledingen aufgestellt. "Später könnte der Mast theoretisch auch von weiteren Mobilfunkanbietern genutzt werden." (GA, 16.02.99)
Am Mittwoch, 29.11.00 verfolgten enttäuscht, entnervt, traurig, aber auch mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch am Vormittag etliche Mitglieder der Bürgerinitiative gegen den Mannesmann-Sendemast auf dem Sportplatz in Flachsmeer die letzten Vorbereitungen zum Aufstellen des 42 Meter hohen Turmes. Nur ein etwa 50 Zentimeter breiter Streifen des Parkplatzes ist demnach als Straßen-Seitenraum Bestandteil des öffentlichen Verkehrsraumes. Den Mitgliedern der Bürgerinitiative war das nicht neu, denn sie verfügten selbst schon seit längerer Zeit über die entsprechenden Katasterunterlagen. Sie nahmen die Farbmarkierungen dankbar zur Kenntnis und parkten ihre Autos und Trecker genau entlang der Grundstücksgrenze bei Reepmeyers. So sollte den Schwertransportern auf legalem Weg die Zufahrt zum Sportplatz so schwer wie möglich gemacht werden. Außerdem haben die Mitglieder der Bürgerinitiative mit Transparenten und einem Meer von Kerzen ihren Protest gegen die Aufstellung des Sendeturms auf dem Sportplatz zum Ausdruck gebracht. Leider ging diese Runde an Mannesmann.
Der Westoverledinger Einzelratsherr Ottavio Endrizzi bei Bürgermeister Meinhard Schmidt hat einen Antrag eingereicht, wonach der Gemeinderat der Bürgerinitiative in Flachsmeer einen Zuschuß über 10 000 Mark bewilligen soll. (GA 30.11.00)
In den USA sind die Hersteller von Mobiltelefonen nach Angaben bereits verpflichtet, der Telekommunikationsbehörde (FCC) die Abstrahlungsstärke ihrer Produkte vor dem Verkauf offen zu legen. - Anfang August hatte in den USA ein Neurologe eine 800-Millionen-Dollar-Klage (888 Mill. Euro/12,22 Mrd. S) gegen Motorola und acht weitere Telekommunikationsgesellschaften angestrebt. Der Mediziner hatte geltend gemacht, die Nutzung eines Handys verursache bösartige Hirntumore. (http://www.n.austria.com/tmh/zr/national/newswelt/APS_News_Welt-50195.shtm)
Die Forscher David de Pomerai und Peter Candido: Es stelle sich die Frage, ob die bisherigen Anforderungen an Geräte mit Mikrowellenstrahlung nicht überdacht werden sollten. Eine Kommission im Auftrag der britischen Regierung hatte zuvor in einer Untersuchung geraten, daß Eltern die Handytelefonate ihrer Kinder einschränken sollten. Auch müsse auf jedem Gerät genau angegeben werden, wieviel Strahlung das Handy abgebe. http://userpage.fu-berlin.de/ßdittbern/Telekom/Spiegel/19.html
Zu Weihnachten lieber keinen ElektroSmog schenken, empfehlen die Redaktion Ökotest und die Verbraucherzentrale. "Babyphone" z.B. können mittels Akku betrieben werden, was schon mal das Magnetfeld eines Netzteiles verhindere. Außerdem gibt es Geräte, die in der Lage sind, eine Telefonnummer anzuwählen und deshalb ohne Funkwellen auskommen.
Genauere Informationen zum Thema ElektroSmog über
http://www.buergerwelle.de.
Vorsicht Pleitefirma!
Geprellte gesucht!
Fernseh-Firma Knop, Stubbenweg 3, ließ einen Auszubildenden 11 Monate
ohne Vergütung. (Der STACHEL berichtete: 9/00) Leider wird der
Auszubildende sein Geld zumindest in absehbarer Zeit nicht sehen, wenn
er diesen großen Betrag jemals bekommt. Einem indirekt über die
"Bildungseinrichtung" DAA-IZ in der Kaiserstraße vom Arbeitsamt an diese
Firma vermittelten Praktikanten schrieb der Direktor des Arbeitsamtes
Ende August persönlich, von einer angeblichen Insolvenz der Firma sei
ihm nichts bekannt. Dabei hatte das Arbeitsamt die Konkursdaten in den
eigenen Akten und die Informationen über die Eidesstattliche
Versicherung von Gerhard Knop waren der Behörde zugeleitet worden.
Nunmehr ist es für alle sichtbar, denn das Firmengebäude am Stubbenweg 3
wurde geräumt. Auch der Vermieter wartet auf sein Geld. Gerhard Knop
schreibt an dem Gebäude jedoch, daß er weiter >im Geschäft< bleiben
will. Auszubildende und PraktikantInnen: Aufgepaßt. Was immer hier
versprochen wird, Zweifel sind angesagt!
Mittlerweile ist die Zahl der Geschädigten weiter gewachsen. Fünf junge
Menschen wurden innerhalb von zehn Jahren ausgebeutet, unterbezahlt,
ausbildungsfremd eingesetzt, unter Druck gesetzt und bekamen sogar
teilweise gar kein Geld ausgezahlt. Leider haben die zuständigen
Institutionen dem Mann bis heute nicht die formale Berechtigung zur
Ausbildung entzogen, obgleich es Grund genug dazu gäbe.
Allerdings hat Gerhard Knop bereits Auszubildende ohne Berechtiung zur
Ausbildung eingesetzt. Deshalb hier die Aufforderung an die weiteren
geschädigten Menschen: Meldet Euch unter Telefon 04407,424 (AB und Fax),
damit diesem Mann solches "Handwerk" gelegt werden kann. Gemeinsam
sollte sich das durchsetzen lassen.
Gerold Korbus
Wehrpflicht?
Ich bin doch nicht blöd!
Die Wehrpflicht ganz legal vermeiden -
In dem man einfach nichts macht
Für Dich steht fest - Bundeswehr kommt nicht in Frage! Dann doch lieber
Zivildienst leisten denn - du bist Kriegedienstverweigerer!!
Auf den Internetseiten der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte
KriegsdienstgegnerInnen - kurz DFG-VK - erfährst Du alles wie Du Dich
verhalten und was Du
machen mußt, um vielleicht gar keine Wehrpflicht leisten zu müssen:
http://www.dfg-vk.de/machs-wie-dieter/index.htm
Im wesentlichen mußt Du
zunächst gar nichts
machen und lediglich abwarten, ob
das Kreiswehrersatzamt
Dich überhaupt einberuft.
Mit diesem Vorgehen
dokumentierst Du, daß
es keine
Wehrgerechtigkeit
gibt und Du die
Bundeswehrreform mit
ihren geplanten
Kriegseinsätzen ablehnst.
Wenn Du zunächst
abwarten willst, ob Du zur
Bundeswehr einberufen
wirst, solltest Du immer
aktuell über alle Fragen
die damit
zusammenhängen
informiert sein. Die DFG-VK
hat dafür einen
Email-Verteiler
eingerichtet, mit dem sie
diese aktuelle
Informationen per Email
an Dich schicken kann.
Du kannst Dich mit dem
Anmeldeformular bei
dem Email-Verteiler
anmelden. Die DFG-VK garantiert
daß Deine Email-Adresse nur
für den geplanten Zweck
verwendet und nicht an Dritte
weitergegeben wird.
Mit einer kurzen Email
an die DFG-VK kannst du Dich
aus dem Email-Verteiler
wieder löschen lassen.
Weitere Informationen über die Gruppe Oldenburg, Tel. 04407,424 oder
beim Treffpunkt Kriegsdienstverweigerung, jeweils am zweiten Donnerstag
des Monats um 18.15 Uhr in den Räumen der Arbeitslosenselbsthilfe,
Kaiserstr. 19 in Oldenburg.
Biolandbau liegt vorn
Laut einer Langzeitstudie liegen Energiebilanz und Produktivität
beim Biolandbau um 20 Prozent besser.
Die Ergebnisse im Biolandbau
zeigen spektakuläre Resultate, meldet das Forschungsinstitut für
biologischen Landbau FiBL in Frick. In einem Langzeitversuch über
21 Jahre erzielt der biologische Landbau gemessen an Dünger- und
Energieverbrauch um durchschnittlich 19 Prozent bessere Erträge als
andere Anbaumethoden.
Wie das FiBL mitteilt, lagen die Erträge von Weizen, Kartoffeln,
Feldgemüse, Futtergerste und Kunstwiese im langjährigen Schnitt nur
20 Prozent tiefer als bei konventionellem Anbau. Da im Biolandbau
30 bis 60 Prozent weniger Dünger eingesetzt wird, ist der Ertrag im
Vergleich zum Dünger-Input ungleich höher. Dasselbe gilt für den
Energieverbrauch: Die gleiche Menge Bioprodukte kann mit rund 20
Prozent weniger direkter oder indirekter Energie angebaut werden als
im konventionellen oder integrierten Landbau.
Die Ergebnisse, welche vom FiBL in Zusammenarbeit mit der Eidg.
Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau FAL publiziert
worden sind, zeigen auch eine dramatische Verbesserung der
Fruchtbarkeit des Bodens. In den stabileren und saugfähigeren Böden
sind Nützlinge wie Regenwürmer und Insekten doppelt so häufig wie
in den konventionellen. Die Masse der Kleinstlebewesen (Bakterien,
Pilze, Einzeller) ist in Bioböden bis zu 40 Prozent höher als in
integrierten und bis zu 85 Prozent höher als in konventionellen
Böden, schreibt das FiBL.
Wolle man Nachhaltigkeit und Artenschutz als prioritäre Ziele der
Landwirtschaft verfolgen, müsse der Biolandbau ausgedehnt werden.
Auch unter dem Gesichtspunkt der langfristigen Wirtschaftlichkeit sei
der Biolandbau auf Grund seiner höheren Effektivität zu favorisieren.
Greenpeace: Patent-Konferenz
vorübergehend geschlossen
Greenpeace entdeckt Patent auf Mischwesen aus Mensch und Tier.
Die erst kürzlich aufgestellte
Behauptung des Europäischen Patentamtes (EPA), es
erteile
aus ethischen Gründen grundsätzlich keine Patente auf
Mensch-Tier-Mischwesen, ist unwahr: Bei erneuten
Recherchen im EPA in München entdeckte Greenpeace ein
Patent auf Embryonen, die aus Zellen von Mensch und Tier
bestehen. Das Patent EP 380646 umfaßt sowohl
Verfahren zur Isolation und Züchtung embryonaler Zellen
von Mensch und Tier als auch die Verwendung dieser Zellen
zur Erzeugung sogenannter Chimären-Tiere.
In dem jetzt aufgedeckten Patent heißt es, daß die
"embryonalen Stammzellen von Menschen, Mäusen, Vögeln,
Schafen, Schweinen, Rindern, Ziegen oder Fischen" zur
Züchtung chimärer Tiere verwendet werden sollen. Daraus
würden Mischwesen entstehen, bei denen die
unterschiedlichsten Körperteile vom Tier oder vom
Menschen stammen können. Zwar ist die Durchführung des
Verfahrens in Deutschland noch verboten, aber nicht in
allen der zehn anderen EU-Staaten, in denen das Patent
gilt.
"Das EPA missachtet jede ethische Grenze und belügt die
Öffentlichkeit", sagt Christoph Then, Patent-Experte von
Greenpeace. "Auch dieser Fall zeigt, wie das Amt
systematisch gegen geltende Rechtsgrundlagen verstößt."
Greenpeace fordert, Patente auf Menschen und Teile des
menschlichen Koerpers sowie auf Gene, Pflanzen und Tiere
zu verbieten. Patente auf Leben entwerten die belebte
Natur, weil sie diese mit einem industriellen Produkt
gleichsetzen.
Die Greenpeace-Recherche brachte noch andere Patente auf
Leben ans Licht: So erteilte das EPA in jüngster Zeit
mehrere Patente auf Saatgut und Pflanzensorten, obwohl
das Patentgesetz dies ausdrücklich verbietet. Die
Patente
schließen sogar den Anbau der Pflanzen und die
Verwendung
der Ernte ein. "Auch der Diebstahl von natürlichen
Maispflanzen aus ihren Ursprungsländern wurde für die
Firma Dupont mit einem Patent belohnt", so Then. Zudem
erteilte das EPA Patente auf menschliche Gene,
menschliche Organe und auf Säugetiere.
"Mit Patenten auf Leben schaffen die Gen-Konzerne ein
Netz von Abhängigkeiten, dem Lebensmittelhersteller,
Landwirte, Züchter sowie Ärzte und Patienten nur schwer
entgehen können", erklärt Then. "Medizinische Verfahren
sind davon genauso betroffen wie die natürliche
Artenvielfalt, die sich die Firmen mit ihrer
Bio-Piraterie aneignen, um die Zukunft der Welternährung
kontrollieren zu können."
Aus Protest gegen die Weigerung der internationalen
Patent-Konferenz in München, über die Patentierung von
Lebewesen zu beraten, hat Greenpeace kurzzeitig die
Konferenz unterbrochen. 35 Aktivisten aus Deutschland,
Österreich, Schweiz, Frankreich, Luxemburg, Italien und
Schweden haben vor Konferenzbeginn die Eingänge des
Europäischen Patentamtes (EPA) besetzt. Die
Unterbrechung sollte den Regierungen der beteiligten
Länder Gelegenheit geben, sich aktiv in die Konferenz
einzuschalten, um die Frage der Patentierung von
Lebewesen und Genen zu klären.
"Die Beamten und Technokraten versuchen, die Proteste
auszusitzen", sagte Christoph Then, Patent-Experte bei
Greenpeace. "Das brennendste Thema wird beiseite
geschoben. Die Industrie kann ungestört mit den
Delegierten kungeln, während die Interessen der
Öffentlichkeit ignoriert werden."
Mit dem Patent EP 322240 behält der Patentinhaber, die
Universitaet Stanford in den USA, auch künftig den
Patentanspruch auf Säugetiere, in die menschliche Zellen
oder Organe verpflanzt werden. Das Patent erstreckt sich
beispielsweise auf Affen, denen menschliche
Gehirnabschnitte eingepflanzt werden. Berühmtestes
trauriges Beispiel dieser Eingriffe ist eine Maus, der ein
menschliches Ohr auf den Rücken verpflanzt wurde. Nicht
nur das Verfahren dieser Transplantationen, sondern auch
die Tiere selbst werden durch das Patent zur nutzbaren
"Erfindung" der US-amerikanischen Forscher. Nutzer des
Patents ist der Pharma-Konzern Novartis in Basel.
"In Europa werden weiterhin bedenkenlos Patente auf
Tiere, Pflanzen und Gene erteilt. Tiere und Menschen sind
aber keine Maschinen, an denen man beliebig ein paar
Teile austauschen kann. Wer ein Patent auf Affen mit
menschlichen Hirnteilen erteilt, durchbricht jede
ethische Schranke." Greenpeace fordert, die Patentierung
von Lebewesen und deren Genen zu verbieten.
Umfrage: Mehrheit der Bundesbürger lehnt
Patentierung von Lebewesen und Genen ab
Wie groß derzeit die Ablehnung von Patenten auf Leben
ist, zeigt eine aktuelle Umfrage, die Emnid im Auftrag von
Greenpeace in Deutschland durchgeführt hat. 84 Prozent
der Befragten halten es für falsch, daß Unternehmen und
Institute Patente auf Gene, Pflanzen, Tiere und Teile des
menschlichen Körpers erhalten. Die Befragten befürchten
negative Auswirkungen für Verbraucher und Landwirte
(69 Prozent) sowie für Medizin und Forschung (66
Prozent), wenn derartige Patente erteilt werden. 61 Prozent
haben sich dafür ausgesprochen, daß die Politik solche
Patente verbieten soll. 20 Prozent erwarten von der
Industrie, daß sie freiwillig auf Patente auf Lebewesen und
Gene verzichtet.
Das Ergebnis dieser Umfrage entspricht Erklärungen des
Europarates, der Kirchen, der Ärztekammern,
Bauernverbände und verschiedener europäischer
Ethik-Kommissionen. Auch aus der Industrie und von
Wissenschaftlern kommen zunehmend besorgte
Einschätzungen über Blockaden ihrer Arbeit durch Patente
auf Gene. Die Regierungen von Italien, Belgien,
Frankreich, Norwegen, Deutschland und den Niederlanden
haben sich gegen eine Ausweitung der Patentierung von
Lebewesen ausgesprochen. Überraschenderweise haben
diese Regierungen bisher nichts unternommen, um diese
Positionen auf Münchener Konferenz durchzusetzen.
Greenpeace kritisiert insbesondere die Haltung der
deutschen Justizministerin Däubler-Gmelin. Zwar zeigt das
Justizministerium öffentlich Verständnis für die Sorgen
um Patente auf Leben und erklärt, sich gegen
Fehlentwicklungen einzusetzen. Aus einem Brief der
Ministerin an Greenpeace geht allerdings hervor, daß sie
die Ausweitung der Patentierung von Leben befürwortet.
"Die Haltung der Justizministerin ist irreführend. Sie
gaukelt der Öffentlichkeit vor, sich für eine Lösung der
Probleme einzusetzen. Tatsächlich unternimmt sie aber
nichts, um die Auswüchse der Patentierung zu verhindern."
quelle: http://www.naturkost.de/2000/001127gen2.htm
sowie www.greenpeace.de
Krebs durch Hochspannungsleitungen?
Menschen, die in der Nähe von Hochspannungsleitungen leben, sind laut
einer britischen Studie krebsgefährdet. Demnach entspreche die Todesrate
- vor allem durch Lungenkrebs bedingt - in etwa der Zahl an
Verkehrstoten auf der Insel (im Verhältnis, d.Red.). Doch die vermehrten
Krebsfälle befinden sich nur dort, wo der Wind von den Stromleitungen
her weht. Das Forschungsteam um Alan Preece vom Krebsforschungs-Institut
der Bristol University hatte die Krebsfälle von Menschen, die maximal
400 Meter von den Stromleitungen leben, für ganz Südwest-England
statistisch ausgewertet. Laut Preece ist das Krebsrisiko dort im
Durchschnitt 29 Prozent höher als anderswo. Da dies nur in Bereichen
gilt, wo der Wind von den Hochspannungsleitungen her kommt, könnte es
laut Preece an sogenannten Aerosolen liegen, die sich durch die
elektrischen Felder aufladen. Diese Theorie hatte schon vorher der
Physiker Denis Henshaw von der Bristol University entwickelt. Er hatte
herausgefunden, daß die Stromleitungen die umgebende Luft ionisieren,
was die Luftverschmutzung sehr viel gefährlicher mache. Werden diese
Luftpartikel vom Menschen eingeatmet, können sie sich wegen ihrer
elektrischen Ladung viel leichter in der Lunge festsetzen, so die
WissenschaftlerInnen.
Quelle: International PcE Network (IPN), Tigergasse 19, A-1080 Wien,
Tel: + 43 (0)699 10317333,
Fax: + 43 (0)699 40317333, eMail: ipn@ipn.at, URL: http://www.ipn.at/
sowie Schrot & Korn 12/2000
Bio-Ananas in Gefahr
Ab Mitte Januar 2001 gibt es, wenn es nach der EU geht, keine Bio-Ananas
mehr. (Puhh, dann haben wir ja nochmal Glück gehabt, daß uns dafür
wenigstens das BSE-Fleisch aus Britannia und anderswo erhalten bleibt.
Gott erhalte die EU, Franz-Josef hat er schon! d. Tipper) Der Grund:
Auch Bio-Bauern setzen in den Ananas-Plantagen Kalzium-Karbit ein. Der
Stoff verwandelt sich bei Regen in das Gas Ethyllen und sorgt dafür, daß
die Ananas zur gleichen Zeit blühen und später zur gleichen Zeit reifen.
Von Natur aus reifen die Früchte zu unterschiedlichen Zeiten. Doch der
Aufwand für die Ernte wäre dann zu groß.
Die Beamten in einem Ausschuß der EU-Landwirtschaftsminister, der die
EU-Bio-Verordnung überwacht, haben nun entdeckt, daß Kalziumkarbid oder
Ethylen in der Verordnung als Pflanzenschutzmittel für den Ananas-Anbau
nicht genannt sind. Nur bei Bio-Bananan darf Ethylen zur Nachreifung
eingesetzt werden. Also haben die Ministerialbeamten beschlossen, daß
die mit Hilfe von Kalziumkarbid produzierten Ananas gegen die
EU-Bio-Verordnung verstoßen und nicht mehr als Bio-Produkte vertrieben
werden dürfen.
Bis zum 15. Januar 2001 haben die Ananas-Bauern noch Zeit, eine andere
Lösung zu finden. Ob dies gelingt und welche Möglichkeiten dafür in
Frage kommen, ist offen. Strittig ist unter ExpertInnen auch, ob es sich
bei Ethylen überhaupt um ein Pflanzenschutzmittel handelt, da es weder
Schädlinge tötet noch die Pflanze vor Krankheiten schützt. Für die
VerbraucherInnen sind weder Kalziumkarbid noch Ethylen gefährlich. Sie
werden von den Ananas-Stauden nicht eingelagert. Viele Pflanzen, etwa
Tomaten, produzieren im Zuge ihrer Reifung selbst Ethylen.
Nach: Schrot & Korn, 12/00
BND: "Armeen bilden Hackersoldaten aus"
Anläßlich einer Tagung des Bundesnachrichtendienstes BDD warben BND und
Bundeswehr für die informationstechnische Aufrüstung der Bundesrepublik.
"Die Nachrichtendienste interessieren sich für die neuen Technologien,
Armeen bilden Hackersoldaten aus", sagte der Präsident des
BundesnachrichtendienstesÄ1Ü (BND), August Hanning, laut dpa am
Donnerstag
auf einem Symposium zum "Information Warfare" in Pullach bei München.
Auch
die NATO stellt sich nach Angaben eines Sprechers verstärkt auf die
elektronische Kriegsführung via Internet ein.
Hanning sagte, Staaten setzten Computerviren oder andere
Internetschädlinge
ein, um die Systeme anderer Länder lahm zu legen oder auszuspionieren.
"Computerviren werden immer mehr Bestandteil von zwischenstaatlichen
Auseinandersetzungen." Der Herausforderungen der Informationstechnologie
könne nur durch "Einspannung aller staatlichen Kräfte" begegnet werden.
Hacker-Angriffe seien zu einem globalen Problem von außen- und
sicherheitspolitischer Bedeutung geworden.
Walter Jertz, Pressesprecher der NATO im Kosovo-Konflikt und
Drei-Sterne-General der Bundeswehr, sagte, das Militär messe der
Informationstechnik und aus ihr resultierenden
Sicherheitsschwierigkeiten
eine hohe Bedeutung zu. "Das Täuschen und Manipulieren von Daten und
Informationen mit Computern ist ein Teil der psychologischen
Kriegsführung
geworden." Jertz bezeichnete die Kosovo-Auseinandersetzung als ersten
Konflikt, der auch im Internet ausgetragen worden sei. Zu Beginn des
Krieges habe die "serbische Propaganda 10.000 E-Mails auf die Computer
der
Nato geschickt", um die NATO-Systeme zu blockieren. "Wir hatten für
mehrere
Stunden kein Internet und konnten nicht über das Netz arbeiten", sagte
Jerzt.
Die Diskussion um ein "elektronisches Perl Harbour" ist mit mehreren
Jahren
Verzögerungszeit aus den USA nach Deutschland geschwappt. Seit 1997
diskutiert eine interministerielle Arbeitsgruppe die Verwundbarkeit so
genannter "kritischer Infrastrukturen" der Bundesrepublik durch
elektronische Angriffe. Ein nicht autorisierter Zwischenbericht dieser
Arbeitsgruppe vom Dezember letzten Jahres wird auf diversen Seiten im
Internet gespiegeltÄ2Ü. Ende Februar hatte eine von Bundesinnenminister
Otto Schily einberufene Arbeitsgruppe einen ersten Bericht zur
"Gefährdungspotentialen kritischer Infrastruktur vorgelegt". Kritiker,
wie
etwa die US-Bürgerrechtsorganisation EPICÄ3Ü, halten die Gefahr der
elektronischen Kriegsführung für maßlos übertriebenÄ4Ü. Sie werfen
Militär
und Rüstungsindustrie vor, sie wollten mit Hilfe von Horrorszenarien das
Geschäft künstlich ankurbeln. (wstÄ5Ü/c't)
Quelle:
http://www.heise.de/newsticker/data/wst-02.11.00-003/
Links in diesem Artikel:
Ä1Ü http://www.bundesnachrichtendienst.de/
Ä2Ü http://archiv.quintessenz.at/archiv/msg01209.html
Ä3Ü http://www.epic.org
Ä4Ü http://www.epic.org/security/infowar/resources.html
Ä5Ü mailto:wst@ct.heise.de