Afrika-Tourismus:
Rassismus und
Exotismus
Der Ferntourismus lebt von der Idee der Fremde, der Andersartigkeit
und Wildnis, die es zu entdecken, zu genießen und wertzuschätzen gilt.
Kulturelle Differenz und die "Wa(h)re Wildnis" sind zentrale Elemente
der Vermarktung der Reiseveranstalter und für die Fernreise kaum
wegzudenken... Nur eine fiktive Welt des Prospektes? Tatsächlich
entstehen im Tourismus ständig (neue) Mythen über "die
Fremde(n)". Ohne die Erfindung bestimmter Formen von authentischer
Lebensweise und archaischer Kultur ist der gegenwärtige
Afrikatourismus kaum denkbar. Und der Zusammenhang zwischen Tourismus
und Rassismus ist ein grundsätzlicher: "Der Begriff der Rasse läßt
sich ohne denjenigen der Reise nicht denken." (Hito Steyerl)
Warum ist und bleibt Exotik, die Sehnsucht nach wilder Natur, nach
der unberührten Frau und dem archaischen naturharmonischen Leben im
(Afrika)Tourismus so attraktiv?
Dichotome Bilder über das "Hier" und "Dort", das "Eigene" und das
"Fremde", Traumwelten und Trugbilder scheinen fester Bestandteil des
touristischen Blicks. Welche Stereotype produziert und welche
Zwischenräume negiert dieser Blick? Welche rassistischen Muster und
Elemente leben in ihm fort?
Während die mobilen TouristInnen ständig neue Urlaubsparadiese
erschließen und ihre Reise à la carte auswählen, werden die
Handlungsspielräume der am Urlaubsort lebenden Menschen immer
enger. Wo und wie verändert Tourismus die sozialen Hierarchien
zwischen den Reisenden und der am Urlaubsort lebenden Gesellschaft -
löst er diese Hierarchien auf, oder bestärkt er sie?
Der Vortrag über Traumwelten und Trugbilder des touristischen
Afrikablicks lehnt an das Buch "Im Handgepäck Rassismus" an, das von
FernWeh im informationszentrum 3. welt (Freiburg) letztes Jahr mit
Beiträgen zu Tourismus und Kultur herausgegeben wurde.
23. Juni, 20 Uhr, BIS-Saal (Uni-Bibliothek), Eingeladen ist Martina
Backes (IZ3W - Informationszentrum 3. Welt, Freiburg)
Der Plan
Wie es wirklich zum Irak-Krieg kam
Ein Film von Edward Stourton, BBC, Redaktion: Dierk L. Schaaf
Mo. 23.06., 22.30 - 23.15 Uhr
Den Countdown zum Krieg erzählen diesmal nicht Journalisten, sondern die
handelnden Personen selbst, die Präsidenten, Außenminister und Diplomaten.
Was motivierte die Politiker in Washington, London, Paris, Berlin und
Moskau? Wie entstand der Riß, der durch den Weltsicherheitsrat, durch die
NATO und durch Europa geht? Wer hat wen mißverstanden? Wer wurde über den
Tisch gezogen? Wem nützt der Riß? Ging es um das Öl? Wurde die
Wirtschaft der USA durch den Krieg stabilisiert? Benötigen die USA den
permanenten Krieg? Ging es um einen sicheren Militärstützpunkt (Wolfowitz)?
Ging es um Menschenrechte und Demokratie?