Ein Jahr in einem anderen Land leben
Jedes Jahr bietet der Internationale
Christliche Jugendaustausch für ca. 70
Jugendliche aus Deutschland die Möglichkeit,
ein Jahr im Ausland das alltägliche Leben,
die kulturellen Besonderheiten und die
gesellschaftlichen Probleme kennenzulernen.Im
Zusammenleben mit einer afrikanischen,
asiatischen, lateinamerikanischen oder
europäischen Familie und der Mitarbeit in
sozialen und ökologischen Projekten können
neue Erfahrungen gesammelt und persönliche
Stärken und Grenzen erfahren werden.Das
Austauschjahr beginnt jeweils Ende Juli.
Vorher findet ein Vorbereitungsseminar statt,
zusammen mit internationalen Jugendlichen,
die ein Jahr in Deutschland verbracht haben.
In den jeweiligen Gastländern gibt es
Komitees, die mit dem Deutschen in Verbindung
stehen, den Austauschlern Gastfamilien und
Projekte suchen und Ansprechpartner für sie
sind. Nach der Rückkehr gibt e s die
Möglichkeit, in einem Auswertungsseminar das
Erlebte nochmal zu reflektieren. Plätze sind
noch für die folgenden Länder zu haben:
Ghana, Taiwan, Südkorea, Bolivien, Brasilien,
Costa Rica, Honduras, Finnland, Island,
Italien, Polen,Spanien und die Schweiz. Wer
Interesse hat, sollte sich möglichst umgehend
an folgende Adresse wenden (Es stehen nur
noch wenige Plätze zur Verfügung):
Internationaler Christlicher Jugendaustausch,
Kieferstr. 45, 42283 Wuppertal, Tel.
0202/501081 oder 501082.
Neuer Castor-Alarm in Gorleben
"Wir stellen uns quer" war das Motto
Tausender beim ersten Castor-Transport, der
vor genau einem Jahr ins Wndland rollte. Nur
mit dem größten und teuersten Polizeieinsatz
in der Geschichte der Bundesrepublik und
Außerkraftsetzen von Grundrechten durch
DEmonstrationsverbote war es möglich, die
strahlende Fracht an ihr (vorläufiges)Ziel zu
bringen. "Jetzt erst recht!" erklärten die
Menschen aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg
nach diesem Transport. Der wendländische
Widerstand mit seinem sprichwörtlichen langen
Atem trotzt seit mehr als 19 Jahren mit Mut
und Phantasie der Atomindustrie. Auch beim
jetzt anstehenden neuen Castor-Alarm: Gut
eine Woche nach dem zehnten Jahrestag der
Tschernobyl-Katastrophe soll hochradioaktiver
Atommüll quer durch die Republik in die
Zwischenlager-Halle nach Gorleben gebracht
werden. Zwischen dem 6. und 10. Mai sollen
aus dem bayrischen Atomkraftwerk
Gundremmingen und aus der französischen
Wiederaufarbeitungsanlage La Hague jeweils
ein Behälter mit hochrdioaktivem Müll nach
Gorleben rollen. Im Wendland und im ganzen
Bundesgebiet bereiten sich Bürgerinitiativen
und Aktionsgruppen auf diesen nächsten "Tag
X" vor. Weitaus mehr Menschen als beim ersten
Castor haben angekündigt, auf die Straße zu
gehen. "Den Castor stoppen, bevor er
losfährt" ist das ehrgeizige Motto der
nächsten Wochen. Fast täglich finden im
Wendland und an den Transportstrecken durch
die Republik kleinere und größere Aktionen
statt.
Infos: Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg
e.V., Drawehner Str. 3, 29439 Lüchow, Tel.
05841/4684.
Zukunftsfähig planen als gemeinsame Aufgabe: Der Oldenburger Stern.
Oldenburg hat die günstige Gelegenheit, eine
große, innenstadtnahe Fläche städtebaulich zu
gestalten. Vom Pferdemarkt bis an den
östlichen Stadtrand, zwischen Donnerschweer
Straße, Hauptbahnhof und Hunte bis hin zur
Wehdestraße ergeben sich durch Industriebrach
e (DB-Ausbesserungswerk, Schlachthof, Gaswerk
usw.) neue Perspektiven. Der Hauptbahnhof,
ein Zentraler Omnibusbahnhof, ein
Berufsschulzentrum und ein Veranstaltungszent
rum sind zu integrierende Vorgaben. Ein
gesamtplanerisches Konzept liegt nur
ansatzweise vor, zumindest ist darüber in der
Öffentlichkeit wenig bekannt. Diskussionsbeda
rf besteht auf vier Problemfeldern: 1.
Nahverkehr (Busse,S-Bahnen), 2. Städtebau
(Gewerbe, Büros, Wohnen), 3. Schul- und
Veranstaltungszentrum (BBS, WE-Halle), 4.
Altlastensanierung (Gewerbe, Deponie). An
einer zügigen, auf Konsens beruhenden
Gestaltung diese Stadtsektors sollte schon
wegen der zu erwartenden Arbeitsmarktimpulse
allgemeines Interesse bestehen. Um in einen
Diskussionsprozess einzusteigen, werden alle
an der Thematik Interessierten, insbesondere
aus Verbänden und Parteien, zu einem ersten
Info-Treff in das UMWELTHAUS OLDENBURG,
Pet erstraße 3 (PFL,Zugang Hofseite)
eingeladen. Das Treffen findet am Donnerstag,
24.04.1996, 20.00 Uhr statt. Weitere Infos
bei Anette Pieper(0441/33398) oder Dr.Hartmut
Ludewig (Umwelthaus, Tel. 0441/13660).
1 Jahr Huntetaler-Tauschring in Oldenburg
Der Huntetaler-Tauschring Oldenburg
veranstaltet am 28.April 1996 im UMWELTHAUS
OLDENBURG (PFL) einen großen Tauschbasar. Der
Verein, der seit einem Jahr besteht, wird ab
Mai als Mitgliedsverein dem Verein Umwelthaus
Oldenburg angehören und verbindet deswegen
den Tauschbazar mit einem Umzug. In Zukunft
wird der Huntetaler Tauschring im Umwelthaus
zu festen Bürozeiten persönlich und
telefonisch erreichbar sein. Alle, die
interessiert sind zu erfahren, wie ein
Tauschring funktioniert, oder die vielleicht
schon einmal etwas über den bundesweiten
"Gründungs-Boom" der lokalen Tauschringe
gehört haben, sind eingeladen, sich
informieren zu lassen.
1. Huntloser Kulturfestival
31. Mai bis 2. Juni
(umsonst + draußen)
Das 1. Huntloser Kulturgtestival bietet
ein buntes Programm aus
* Livemusik und Tanz
* Zirkus und Puppenspiel
* Märchen und Kinderprogramm
* Workshops...
Das alles findet statt auf einer schönen
Wiese am Hegeler Wald, direkt am Ortsrand von
Huntlosen, mit einer zentralen Bühne, drei
indianischen Rundzelten mit Feuerstelle,
einem kleineren Zirkuszelt und vielem mehr.
Gelegenheit zum Mitmachen wird es reichlich
geben, deswegen möglichst Instrumente und
Material mitbringen! Ebenfalls erwünscht sind
Zelte und Schlafsäcke.
Das Kommen lohnt sich: Neben Folk in
unterschiedlichen Richtungen, Akrobatik,
jiddischer Musik, Improvisationen im Spielen
nach Gehör, afrikanischem Tanzen und Can-Can,
Herstellung von Mokassins gibt es noch eine
offene Bühne, Kinderzirkus zum Mitmachen, ein
Zauberstundenspiel, Perlweben und anderes
mehr. Die VeranstalterInnen bitten darum, mit
der Bahn anzureisen. Die angebotenen Getränke
und Speisen sind weitgehend aus kontrolliert-
biologischer Herkunft. Im nächsten Stachel
könnt ihr das genaue Programm erfahren.
Anti-Castor Demos: dem Land zu teuer
Während der niedersächsische Innenminister
Glogowski seine vermeintliche Pflicht
gegenüber Bund und Atombetreibern erfüllt und
dabei meint, Kundgebungen im Wendland
verbieten zu müssen, beklagt er sich heftig
über die hohen Kosten, die das alles
verursacht. Der Anti-AKW-Widerstand wird es
interessiert zur Kenntnis nehmen: Mehrere
Transporte zur gleichen Zeit oder in kurzen
Abständen, so Glogowski in einem Schreiben an
Bayernwerk und RWE, würden die Polizei
überfordern. Zur Begründung wies er auf den
"unvermindert anhaltenden Widerstand" in der
Bevölkerung und auf die "hinlänglich
bekannten Erfahrungen" beim Atommülltransport
im April 95 hin. In einem Brief an Bundes-
Merkel erinnerte Glogowski daran, daß damals
15 000 Polizisten im Einsatz gewesen seien
und allein Niedersachsen dafür 28 Millionen
DM bezahlt habe. Darüber hinaus habe der
Einsatz weitreichende Konsequenzen für die
Polizei gehabt. Es hätten sogar Dienststellen
geschlossen werden müssen. Die polizeiliche
Grundsicherung sei in einigen Teilen des
Landes erheblich beeinträchtigt gewesen
(Hört, hört!). Kein zu geringer Preis
angesichts der Tatsache, daß der Atommüll die
menschliche Gesundheit für mehr als 100 000
Jahre "erheblich beeinträchtigen" kann...
PBI-Einführungsseminar
Die Internationalen Friedensbrigaden PBI (gewaltfreier Begleitschutz
bedrohter Oppositioneller) machen von 14. bis 16. Juni ein
Einführungsseminar in die Arbeit von PBI im Oldenburger Haus der ESG im Quellenweg. Genauere Infos
bei: PBI - Deutscher Zweig, Chemnitzstr. 80, 22767 Hamburg, Telefon: 040/3806903, Fax: 040/3869417,
E-Mail: pbiger@shalom.life.de
Selbstverteidigung und Selbstbehauptumgfür Frauen
Am 11./12. Mai bietet der Verein KURSIV(Frauen
lernen gemeinsam) einen WenDo-Wochenendkurs
für Anfängerinnen an.
WenDo ist eine speziell für Frauen entwickelte
Form der Selbstverteidigung. Es werden
einfache Befreiungsgriffe, gezielte Abwehr-
und Angriffstechniken vermittelt. Mit Hilfe
von Übungen zur Wahrnehmung und Körpersprache,
Rollenspielen und Gesprächen werden
verschiedene Möglichkeiten des sich Wehrens
und Reagierens auf alltägliche Gewalt
entwickelt.
Weitere Informationen und Anmeldung unter Tel.
12421.
Ein Jahr RUNAWAY - Zufluchtstätte für Mädchen
Seit dem 1. Mai 1995 gibt es die
Zufluchtstätte für Mädchen "Runaway" in der
Trägerschaft des Vereins Autonomes Mädchenhaus
Oldenburg.
Bis zu zehn Mädchen und junge Frauen im Alter
von 13 bis 17 Jahren können für eine
Übergangszeit, bis zu drei Monate, in dieser
sozialpädagogischen Kriseneinrichtung
leben. Sie finden Schutz und Unterstützung bei
der Entwicklung von Lebensperspektiven. Das
Weglaufen von zu Hause, als Reaktion auf
oftmals jahrelange körperliche, seelische
und/oder sexuelle Gewalterfahrung erfordert
Mut und ist ein Zeichen für Überlebenswille
und Stärke.
Am Donnerstag, den 23. Mai um 20 Uhr, stellen
Mitarbeiterinnen der Zufluchtstätte im PFL,
Peterstr. 3, im Rahmen eines Vortrags mit
anschließender Diskussion die Arbeit der
Zufluchtstätte für Mädchen vor.
Praktikums- FÖJ-Plätze in der Umweltwerkstatt
Die Verdener Umweltwerkstatt bietet diese
Jahr im September erstmalig zwei FÖJ-Stellen
an, und auch Praktikumsplätze sind noch zu
haben.
Zum Mitmachen laden ein: das Projekt "Urlaub
einmal anders", die "Bildungsgruppe für
Ökologie und Selbstbestimmung", die
Projektgruppe "Ökologisches Zentrum am
Holzmarkt", der "anders-leben Büchertisch",
der "Överblick" - die Kulturzeitung für den
Landkreis Verden, die KURSIV(Anti-Atom-
Gruppe), der Räderselbsthilfeladen "Rädsel"
etc.
Mehr als ein Unterstützungs-Taschengeld von
300DM kann leider nicht versprochen werden.
Weitere Infos und Termine für's Reinschnuppern
gibt es bei der:
Verdener Umweltwerkstatt, Herrlichkeit 1,
27283 Verden; Tel.: 04231/81046
10 Jahre Koryphäe
Mit ihren 76 Seiten ist sie nicht gerade
ein 'leichtes Mädchen'", schreibt eine
Rezensentin. "Mehrseitige gut
recherchierte Berichte und Analysen ... bilden
das naturwissenschaftliche Rückgrat der
Koryphäe. Dazu vielseitige Informationen zu
Forschungsprogrammen, Kooperationsprojekten,
Projekten im Trikont ... sowie aktuelle
Termine und Kurzinfos runden die gewichtige
Halbjahreszeitschrift ab." Die Aprilnummer 96
enthält Artikel über "Bewegungsbewußtsein in
der Frauenbewegung", das "Geschlecht als
soziales Klassifikationsmerkmal", ein Gespräch
nach dem Lesbenforschungssymposium, eine
Untersuchung zu "geschlechtsspezifischen
Dualismen" im Grenzgebiet von Physik und
Chemie, berichtet über Frauenförderung,
Hochschulreform, Frauenforschung, erzählt eine
"unendliche Geschichte" zur "feministischen
Professur in den Naturwissenschaften an der
Universität Bremen", informiert über
Lesbenorganisationen in Indien, übersetzt "Ten
Questions about Lesbians" von der Pekinger
Weltfrauenkonferenz sowie eine Beurteilung des
Zwergwalfangs in Norwegen und berichtet
anderes mehr. Obwohl die Koryphäe sich nur an
"Lesinnen" richtet, weckte sie auch bei uns
männlichen Stachlern Interesse. Wir
empfehlen sie deshalb allen Menschen, die
Kluges über die Welt erfahren und vielleicht
eine neue oder andere Sicht der Dinge
kennenlernen wollen. Das einzige "Argument"
gegen die Koryphäe ist ihr Preis: 10 DM kostet
sie! Zum Schnuppern ziemlich viel... Dafür
erspart sie sich und den LeserInnen weitgehend
die kommerzielle Werbung.
Herzlichen Glückwunsch, ihr Koryphäen, und
viel Spaß beim Fest im Oktober!
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