Aktive Videoarbeit
Für Filmfreaks ist gesorgt: In 21
Veranstaltungen bietet die LAG Jugend und
Film Niedersachsten e.V. auch 1997 wieder
fast alles rund um den Film.
Einen Schwerpunkt bildet diesmal die aktive
Videoarbeit. Neben dem Angebot vonw
Praxisseminaren ist die LAG erstmals
Mitveranstalter der Uelzener Filmtage. Die
eigene Kreativität zum Schreiben können
Jugendliche während der 4ten Niedersächsisch
en Drehbuchverkstatt im April testen.
Der Höhepunkt in diesem Jahr ist der 6.
Niedersächsische Kinderfilmtag im Mai in
Bramsche. Das gesamte Programm soweie
ausführliche Ausschreibungen für die
einzelnen Seminare sind erhältlich bei der
LAG Jugend und Film Niedersachsen e.V.,
Moorstr. 98, 29644 Walsrode.
3mal mehr Sonne
Während der Bundestag die Forschungsgelder
für Nutzung erneuerbarer Energien im
bundeshaushalt 1997 um 13,5% gekürzt hat,
wurden gleichzeitig die Mittel für die
Kernfusion um 17% auf 222 Millionen Mark
erhöht. In den letzten 20 Jahren wurden so
2,5 Milliarden Mark in die Kernfusion
gesteckt, ohne daß eine einzige
Kilowattstunde Strom erzeugt wurde. "Statt
Milliarden für den zweifelhaften Versuch zu
verschleudern, auf der Erde die Sonne
nachzubauen, sollte das Geld besser in die
Nutzung der kostenlosen Energie der Sonne
investiert werden", so Sven Teske,
zuständiger Greenpeace-Mitarbeiter in
Hamburg. 1996 hat sich die Zahl der Anträge
auf Förderung privater Solaranlagen
verdreifacht. Die Umsetzung scheitert jedoch
an der Bürokratie und Finanzknappheit der
Förderprogramme: etwa ein Drittel der Anträge
wurde abgelehnt. Von den bewilligten Anträgen
wurden über die Hälfte von Bund und Ländern
derart kurzfristig beschieden, daß die Firmen
mit der Installation nicht nachkommen. Das
fand eine im Auftrag von Greenpeace
angefertigte Marktuntersuchung heraus.
"Um den Solar-Boom weiterzuführen, ist ein
bundesweit einheitliches und kontinuierliches
Förderprogramm dringend notwendig", betont
Sven Teske. Greenpeace fordert daher ein 100
Megawatt-Programm zur Markteinführung der
Photovoltaik, das auf fünf Jahre angelegt
sein sollte.
Unzureichende Gen-Kennzeichnung
Lebensmittel aus gentechnisch
manipulierten Sojabohnen müssen in der EU
nicht gekennzeichnet werden. Daran wird auch
der am 28.11.'96 ausgehandelte und am
16.1.'97 beschlossene Kompromiß zur
sogenannten Novel-Food-Verordnung nichts
ändern. Form und Umfang der Kennzeichnung
sind danach nicht vorgeschrieben und sollen
den Herstellern überlassen bleiben. Nur wenn
sich die Lebensmittel von den herkömmlichen
Produkten unterscheiden, müssen sie
deklariert werden. Uns das kann dann so
aussehen: "neuartig hergestellt", "genetisch
optimiert" oder schlicht "gentechnisch
verändert".
Die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbän
de spricht von einem (nicht ausreichenden)
Fortschritt, BUND, die Grünen und Greenpeace
lehnen den Kompromiß ab. Sie fordern die
Bundesregierung auf, nationale Bestimmungen
zum Umgang mit Gentechnik-Lebensmitteln zu
erlassen. Die Grünen lassen prüfen, wie groß
die Erfolgsaussichten einer Klage vor dem
europäischen Gerichtshof und dem
Bundesverfassungsgericht sind.
Lagerauflösung in Kurdistan geplant
Das UNHCR wird das Flüchtlingslager Atrush im
Nordirak mitten im Winter auflösen und dortige Hilfsprogramme
auslaufen lassen. Für die kurdischen
Flüchtlinge in diesem Lager bedeutet dies
eine lebensbedrohliche Situation.
Die Zeltstadt Atrush wurde Zufluchtsort vor
Angriffen der türkischen Armee. Nach einer
türkischen Offensive im März 94 flohen mehr
als 30.000 Menschen über die Grenze in die
südkurdische UN-Schutzzone im Nordirak. Auch
dort wurden sie weiterhin von türkischen
Truppen bombardiert. 15 000 Flüchtlinge
versuchten, in Atrush ihr Überleben zu
sichern. Durch das UN-Embargo gegen den Irak
gibt es dort großen Mangel. Eine Versorgung
der Flüchtlinge über die Türkei wurde von der
türkischen Regierung verhindert. Sie war
dagegen immer bestrebt, die Schließung des
Lagers voranzutreiben.
Die UN-Entscheidung, das Lager jetzt
aufzulösen, läßt offensichtlich den Schluß
zu, daß sie ein Entgegenkommen gegenüber den
Forderungen des türkischen Staates ist. Der
hatte immer wieder behauptet, das Lager würde
PKK-Kämpfern Unterschlupf bieten. Die Türkei,
die vom europäischen Menschenrechtsgerichtsho
f der Folter und der Niederbrennung
kurdischer Dörfer für schuldig befunden
wurde, erfährt durch die UN-Entscheidung eine
Bestätigung ihres politischen Kurses.
Am 17. Dezember begannen Flüchtlinge in
Atrush einen Hungerstreik, um die
internationale Öffentlichkeit auf ihre
Situation aufmerksam zu machen und sie zum
dringenden Eingreifen zu ihrem Schutz
aufzurufen. (nach einem Protestbrief des
Kurdischen Roten Halbmondes)
Therapie sofort
Die Stiftung Synanon weist in einer
Pressemitteilung darauf hin, daß sie im
September 96 bei Berlin ein Therapiehaus für
Drogensüchtige und AlkoholikerInnen eröffnet
hat. Dieses Haus mit 431 Wohnplätzen leiste
dank öffentlicher und privater Förderung die
"Aufnahme sofort" für jeden hilfesuchenden
Süchtigen. Die Aufnahme geschehe "ohne
Vorbedingungen: ohne Altersbegrenzung, ohne
Wartezeit, ohne Kostenträger, ohne ärztliche
Voruntersuchung, ohne zeitliche Begrenzung -
tatsächlich sofort! Auch süchtige Mütter und
Väter mit ihren Kindern!" Besucher seien
jederzeit willkommen. Bitte vorher anrufen:
Tel. 030/55000180.
Viele kurze Filme und ein Wettbewerb
Wer für das 13. Internationale Hamburger
Kurzfilmfestival (18. - 22.6.97) Beiträge für den
Kurzfilmwettbewerb, zum No Budget Wettbewerb
und für den "Flotten Dreier" einreichen will,
fordere Einreichformulare und Teilnahmebeding
ungen an bei: KurzFilmAgentur Hamburg e.V. im
Filmhaus, Friedensallee 7, 22765 Hamburg,
Tel. 040-398 26 122, Fax 040-398 26 123.
Fleisch-Info
Zum Thema Fleisch bietet die Arbeitsgemeinsch
aft der Verbraucherverbände (AgV) eine
Broschüre, die über Massentierhaltung,
Tiertransporte und Medikamentenrückstände
informiert. Sie nennt auch Hersteller, die
nach ökologischen Kriterien produzieren. Das
Heft kann für 5,25 DM per Postkarte von der
AgV, Postfach 1116, 59930 Olsberg angefordert
werden.
"Wo Unrecht zu Recht wird,
wird Widerstand zur Pflicht" ist der Titel eines Films über
den Widerstand gegen Castor-Transporte der Videogruppe La
Strada. Am 8.5.1996 erreichte der Castortransport mit den
Glaskokillen aus La Hague das Zwischenlager
Gorleben. Protest und Widerstand waren so stark, daß die
Einlagerung nur mit einem Polizeiaufgebot von 20000
PolizistInnen durchgesetzt werden konnte. Das Konzept der
Anti-AKW-Bewegung ging auf, den Preis für die Einlagerung
von Atommüll, politisch und ökonomisch in die Höhe zu treiben.
Der 1996 gedrehte 35minütige Film erhielt bei den
4. Oldenburger Filmtagen einen der beiden ersten Preise.
Der Arbeitskreis Friedenswoche wird den Film am Dienstag,
dem 18.2., um 20 Uhr im Gemeindehaus Weskampstr. 31
zeigen. Die AutorInnen des Films werden ebenfalls anwesend
sein, so daß es Gelegenheit geben wird, mit ihnen ins
Gespräch zu kommen.
Rat sitzt oft
Für die neue Ratsperiode gibt es einige Veränderungen im
Sitzungskalender. Für Interessierte wollen wir hier den Plan
bekanntgeben:
Ausschuß für Arbeit, Wirtschaft und Finanzen 1. Mo (= 1. Montag im
Monat); Schulausschuß 2. Mo.; Werksausschuß Abfallwirtschaft
3. Mo.; Verwaltungsausschuß 1. und 2. Di; Ratssitzung
3. Di; Sportausschuß 1. Mi; Jugendhilfeausschuß 2. Mi;
Verkehrsausschuß 3. Mi; Kulturausschuß 4. Mi; Ausschuß für
Umwelt- und Landschaftsschutz 1. Do; Sozial- und
Gesundheitsausschuß 2. Do; Bau- und Planungsausschuß 3. Do;
Werksausschuß Weser-Ems-Halle 4. Do.
Ratssitzungen gibt es 1997 vorraussichtlich am 21.1., 18.2.,
18.3., 15.4., 20.5., 17.6., 15.7., 16.9., 25.11. und 16.12..
Die Ausschüsse beginnen, wenn nicht anders vereinbart, um 17
Uhr. Verwaltungsausschuß und die Werksausschüsse sind
unseres Wissens nach nicht-öffentlich. Wir geben natürlich
kein Gewähr (Frieden schaffen ohne Waffen, d.S.).
Uni-Arbeitskreis Internet
Wir berichteten bereits, daß der Fachbereich Informatik
die Informationsangebote zweier Studenten gesperrt hatte,
weil sie die Graswurzelrevolution bzw. den Stachel auf ihren
Seiten angeboten hatten. Auf Anregung der Fachschaft
Informatik wurde ein Arbeitskreis Internet ins Leben
gerufen. In ihm wird diskutiert, wie man einerseits die
BenutzerInnen des Netzes aufklären kann und wie im Falle von
Beschwerden verfahren werden soll. Derzeit ist die
Entscheidung über Sperrung oder Nicht-Sperrung von
World-Wide-Web-Seiten oder Rechnerzugängen ein reiner
Verwaltungsakt nach Gutdünken weniger Verwaltungschefs. Auch
wenn die Idee zum Arbeitskreis aus der Informatik kommt,
soll er ein uniweiter Arbeitskreis sein. Deshalb sind
besonders auch Mitglieder anderer Fachbereiche und der
Zentralen Einrichtungen zur Teilnahme eingeladen. Nächstes
Treffen ist am Mittwoch, dem 29.1.1997 um 14 Uhr im Raum A3
2-209.
Rassismus für den Hausgebrauch
In einem Offenen Brief hat sich dieser Tage
das Projekt Anti-Rassismus an der Uni
Oldenburg an die Leitung des Combi-Marktes
an der Ammerländer Heerstraße gewandt. Stein
des Anstoßes waren dabei kleine Tonfiguren,
die drei dunkelhäutige Männer beim
Musizieren darstellen. Deren "vorgeblich
künstlerische"Gestaltung empörte nun die
Verfasser des Briefes, denn sie sahen darin
"eine üble Form rassistischen Ausdrucks",
weil dadurch Traditionen unterstützt würden,
die in rassistischen Zeiten in Nordamerika
entstanden sind. Nachdem die schwarzen
Sklaven ihre "Funktion" als billige
Arbeitskräfte erfüllt hatten, bestand eine
ihrer wenigen Chancen, den Slums der 20er
und 30er Jahre zu entkommen, in
kommerzialisierten Showgeschäft. Das "Bild
des biegsamen, aber ungeschliffenen Negers,
der zu einer fröhlichen, jedoch einfältigen
Rasse gehörte", haftete ihnen weiterhin an.
Der hier beschriebene Fall, meinen die
Briefeschreiber, sei kein Einzelfall. Es sei
desjhalb wichtig, daß alle, die solche Dinge
aufspürten, dies öffentlich machten und
kritisierten. Die Leitung des Combi-Marktes
wird aufgefordert, die Figuren aus dem
Sortiment zu entfernen und an die
Produzenten zurückzuschicken. Außerdem
bitten die BriefverfasserInnen um eine
schriftliche Stellungnahme. Auf die dürfen
wir gespannt sein.
Kurdisch lernen
Die meisten der türkischen Staatsbürger, die
in Oldenburg leben, sind Kurden mit einer
eigenen, von der Türkei unterschiedlichen
Sprache und Kultur. Für Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in Behörden und Verbänden, für
Erzieherinnen, Lehrpersonen und für alle,
die mit Kurden ins Gespräch kommen wollen,
bietet die Evangel. Erwachsenenbildung
Sprachkurse an. Interessenten mit
sprachlichen Grundkenntnissen können auch in
einen Kurs für Fortgeschrittene einsteigen.
Der Dozent, Kemal Tolan, ist Kurde und
arbeitet in Oldenburg als Dolmetscher. Die
Kurstermine richten sich, ebenso wie
Inhalte, nach den Teilnehmern.
Termin für Vorgespräch: 28.01.1997, 19.00
Uhr, bei der Ev.Erwachsenenbildung,
Gottorpstr. 22, 26122 Oldenburg
(Anmeldung)
Wen-DO-Kurse für Mädchen
Wildwasser Oldenburg, Verein gegen
sexuellen Misbrauch an Mädchen bietet wieder
Selbstverteidigungskurse an. Seit 1990 führt
Wildwasser diese Art von Kursen durch - mit
großem Erfolg. Pro Jahr werden ca. 15 Kurse
für unterschiedliche Altersgruppen
angeboten. Die jüngsten Mädchen, die an
einem Mütter-Töchter-Kurs teilnahmen, waren
4 Jahre alt. Viele Eltern sind unsicher, wie
sie ihre Töchter über sexuellen Mißbrauch
aufklären und sie davor schützen können.
Während der Mütterabende, die diesen Kursen
vorausgehen, werden u.a. diese Ängste
besprochen und das Konzept für diese Kurse
vorgestellt. Der "Erfolg" der Kurse ist
natürlich nicht statistisch zu erfassen.
Durch Rückmeldungen einiger teilnehmender
Mädchen oder deren Eltern allerdings ist
sicher, daß die Mädchen z.B. durch mehr
Information geschützter sind, in
unangenehmen und gefährlichen Situationen
wußten, wie sie sich verhalten konnten und
auch insgesamt selbstsicherer geworden sind.
Eine Liste über die Kursangebote, Anmeldung
und Information gibt es bei Wildwasser
Oldenburg, Tel.: 0441/16656
Selbsthilfegruppe für Frauen
Eine Selbsthilfegruppe für Frauen, die in
ihrer Kindheit sexueller Gewalt ausgesetzt
waren, beginnt im Januar bei Wildwasser. Die
Arbeit in einer Selbsthilfegruppe ist eine
mögliche Form, die erlebten Gewalterfahrunge
n aufzuarbeiten und neue Lebensperspektiven
zu entwickeln. Dabei ist die Selbsthilfe
keine Therapie - beides kann parallel laufen
und sich ergänzen. In der Gruppe bietet sich
die Möglichkeit, sich auszutauschen,
gegenseitig zu unterstützen und durch
Erfahrungen und Ideen zu ergänzen.Gleichzeit
ig kann Eigenverantwortung erlebt und können
eigene Grenzen neu ausprobiert werden.
Interessierte Frauen können sich bei
Wildwasser e.V. melden. Tel.: 16656
Die Beratungsstelle Wildwasser bietet ab
sofort zusätzliche telefonische Sprechzeiten
an, und zwar montags, dienstags, donnerstags
von 9-11 Uhr, mittwochs von 15-17.30 Uhr und
donnerstags von 14-16.00 Uhr. Persönliche
Beratungsgespräche können in diesen
Telefonzeiten vereinbart werden.
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