Oldenburger STACHEL Ausgabe 2/97      Seite 10
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Radio-Frequenzen für Oldenburg

Die Themen:


Öko-Audit für Druckerei Plakativ

Die Kirchhatter Druckerei Plakativ, seit 13 Jahren Stachels Hausdruckerei, hat als erste Druckerei Niedersachsens und zweite linke Druckerei Deutschlands (nach Oktober- Druck, Berlin) im Januar das Öko-Audit- Zertifikat der Europäischen Union verliehen bekommen. Was in vielen großen Betreibne als Vorzeige-Mäntelchen des Umweltbewußtseins dioent, hat für diesen in den letzten Jahren stark ausgebauten Betrieb die Chance bedeutet, den eh schon hohen Umweltstandard zu überprüfen und zu verbessern. Konkret bedeutet das u.a. den Einsatz von Recyclingpapieren von 77 Prozent noch zu erhöhen, den Energie- und Lösungsmittelverbra uch durhc geeignete Manahmen zu senken. Weiterhin soll das Umweltewußtsein der KundInnen geschärft werden, d.h. auch qualitativ hochwertige Ansprüche auf Recyclingpapieren zu realisieren. Um die Idee und Hintergründe des Öko-Audits darzustellen, wird am 21. März in der Druckerei eine Veranstaltung stattfinden. Interessierte Menschen mögen sich dazu bitte anmelden unter Tel: 04482-928080, Fax 928081.


"Reise ins Leben"

Der Film beschreibt das Leben von verschiedenen Personen, die im Konzentrations lager Theresienstadt und im Vernichtungslager Auschwitz aufgewachsen sind. Vor dem hintergurnd des vonw ihnen erlebten Grauens versuchen sie, ihr Leben nach der Befreiung zu beschrieben. Entgegen der gängigen Auffassung, daß das Leid der Überlebenden nach der Befreiung beendet war, zeichnet dieser Film ein anderes Bild.

"Reise ins Leben" wird am 21.3. um 19 Uhr im Kulturzentrum PFL gezeigt. Nach dem Film wird der Regisseur Thomas Mitscherlich oder die Regieassistentin und Autorin Barbara Johr anwesend sein und für Fragen und Diskussion zur Verfügung stehen. Eintritt: 5,-/7,-.


Verschlüsselungscode geknackt

Ein bisher als sicher geltendes Verschlüsselungsverfahren wurde von einem Team im Internet geknackt. Nur 13 Tage dauerte es, bis die zuvor verschlüsselte Nachricht gelesen werden konnte. Dazu wurden über 5000 Rechner benutzt, die über das weltweite Computernetzwerk "Internet" miteinander verbunden waren.

Dieses Projekt hat erneut gezeigt, daß die in vielen Produkten (z.B. bei EC-Karten oder beim Home-Banking über das Internet) verwendeten Verschlüsselungsverfahren viel zu einfach zu knacken sind, um reelle Sicherheit gewährleisten zu können. An dieser Berechnung waren nicht nur Hochleistungsrechner, sondern auch herkömmliche PCs sowie alte, halb ausgemusterte Maschinen beteiligt. Mit einer Menge Hochleistungscomputer ließe sich ein solcher Schlüssel viel schneller finden. Es wird davon ausgegangen, daß z.B. die Geheimdienste über derartige Möglichkeiten verfügen.

Die Sicherheit von Verschlüsselung hängt von der Länge des zur Codierung verwendeten Schlüssels, einer großen Primzahl, ab, den nur der rechtmäßige Besitzer kennt. Durch Ausprobieren aller Möglichkeiten hat man jedoch immer die Chance, den passenden zu finden, doch je länger der Schlüssel ist, desto mehr Zeit ist dazu nötig. In diesem von der US-Firma RSA Inc. ausgeschriebenen Wettbwerb ging es um einen 48Bit langen Schlüssel. RSA ist selbst Herstellerin von Verschlüsselungsverfahren.


Geld für Vorklasse

Eltern, die ihre Kinder in eine Vorklasse schicken möchten, müssen künftig eine Gebühr an den Schulträger bezahlen. Ausgenommen davon sind Erziehungsberechtigte, die Anspruch auf Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem BSHG haben. Diese Regelung beschloß der Niedersächsische Landtag am 13.12.1996 und gilt ab dem 1.8.1997. Die Höhe und die Art, wie die Gebühr erhoben wird, sollen in einer Verordnung des Kultusministeriums erlassen werden, die uns zu Redaktionsschluß noch nicht bekannt war.


Stadtbibliothek erhält Bestnoten

Die Stadtbibliothek Oldenburg erhielt von ihren Nutzern und Nutzerinnen Bestnoten für Kundenfreundlichkeit. 89 Prozent gaben die Note "sehr gut" ab. Besonders bei jungen Leuten genießt sie hohes Ansehen, 71 Prozent aller Oldenburger Leser und Leserinnen zwischen 14 und 18 kommen regelmäßig. Rund ein Drittel der Oldenburger Bevölkerung nutzt sie regelmäßig.


Das Fernsehen im offenen Kanal ging auf Sendung

Seit dem Sendestart im November 96 erfreut sich ok ol -Radio stetig wachsender Beteiligung und Aufmerksamkeit. Nun war es auch für das ok ol -Fernsehen soweit. Am 15. Februar gab es unter dem Motto "Volles Programm voraus" eine buntgemischte Auftaktveranstaltung von Oldenburgs einzigem regionalen TV-Sender. Nach dieser Premiere wird jetzt zunächst jeden Mittwoch von 18 bis 21 Uhr auf Sonderkanal 5 im Kabel Sendungen des ok ol -Fernsehens zu sehen sein. Zusätzlich gibt es zwei Wiederholungstage, Freitag und Dienstag.


Milliardengrab Wesertunnel

Der Landesverband des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) reagiert fassungslos auf den Planfeststellungsbeschluß zum Bau des Wesertunnels. "Damit hat die Autolobby gegen alle verkehrspolitischen und ökologischen Bedenken den Grundstein für eines der größten Millardengräber in der Geschichte des Landes Niedersachsen gelegt!", kommentiert Vorstandsmitglied Michael Frömming aus Oldenburg den Vorgang. "Während allerorten nicht nur zu Weihnachten Sparpakete zu Lasten der sozial benachteiligten Bevölkerungsschich ten geschnürt werden, verpraßt hier der Staat Unsummen an Steuergeldern!" Das Bauwerk sei ein Frevel hinsächlich der Vernachlässigung des umweltfreundlichen Bahn- und Busverkehrs, so der VCD.


Situation in Zaire

Solidarität International ist eine bundesweiter Solidaritäts- und Hilfsorganisat ion mit Kontakten zu internationalen Befreieungsbewegungen. Die Ortsgruppe Oldenburg arbeitet zum Schwerpunkt Zaire. So wird ein Mitglied am Dienstag, dem 9. März, auf Einladung des Arbeitskreises Friedenswochen über die Situation in Zaire, die Situation Zairischer Flüchtlinge und über ein geplantes Tribunal gegen den dortigen Diktator Mobutu berichten. Die Veranstaltung findet um 20 Uhr im Gemeindehaus Peterstraße 27 statt. Das Tribunal wird von Solidarität International mit finanziellen Mitteln unterstützt. Es soll im Sommer in Brüssel stattfinden. Bitte achtet in diesem Zusammenhang auf eine Unterschriftenliste zur Unterstützung und auf Spendenaufrufe. Spendenkonto: 110209203, BLZ 61150050, Kreissparkasse Ostalb.


Euromärsche

Die ALSO ruft auf zu Europäischen Märschen gegen Erwerbslosigkeit, ungeschützte Beschäftigung und soziale Ausgrenzung auf. In der Zeit vom 15. April und 15. Juni wird es in Deutschland vier voneinander unabhängige "Marschsäulen" geben, die sich auf Amsterdam zu bewegen. Damit soll gegen das am 16./17. Juni in Amsterdam stattfindende Regierungstreffen demonstriert werden. Dort werden weitere Grundlagen zur europäischen Währungsunion geschaffen.


Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis 1997

Noch bis zum 15. Juni dieses Jahres können AutorInnen und IllustratorInnen an dem jährlich von der Stadt Oldenburg initiierten Wettbewerb teilnehmen und hoffen, für ihr als überragend erachtetes Erstlingswerk im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur 15000 DM einzustreichen - der dadurch begünstigte künstlerische Karrieresprung kann sich noch dazugesellen. Die Preisverleihung an den oder die GewinnerIn wird Anfang November im Rahmen der Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse KIBUM stattfinden. Nähere Auskünfte gibt es bei der Stadt Oldenburg, Tel. 0441-2352692.


Frauengesprächskreis "Plötzlich allein"

In dem Gesprächskreis "Und plötzlich stehe ich allein da" für Frauen, die ihren Ehe- oder Lebenspartner durch Tod verloren haben, sind noch einige Plätze frei. In der Gruppe besteht die Möglichkeit, Gedanken und Erfahrungen über den Verlust auszutauschen sowie mit gegenseitiger Unterstützung den Alltag als alleinstehende Frau selbstbewußt und selbstbestimmt zu gestalten. Der Gesprächskreis trifft sich 14tägig mittwochs von 10 bis 12 Uhr im inForum, Peterstr. 3. Anmeldungen unter Tel. 0441-2352781.


Augen auf im Straßenverkehr!

Sehende Menschen zur Unterstützung seiner Arbeit im Bereich der Verkehrssicherheit - Schwerpunkt Aufklärung und Planungsbeteiligung an konkreten Verkehrsprojekten - sucht Erhard Reil, der selber erblindet ist. Seit mehreren Jahren engagiert er sich in Zusammenarbeit mit verkehrspolitischen Vereinen um eine Verbesserung insbesondere älterer und behinderter Menschen im Straßenverkehr und freut sich über Hilfsangebote unter der Tel.-Nr. 0441-46308.


"Kinderarmut - Arme Frauen"

Am 8. März 1997 - internationaler Frauentag - wird eine so betitelte Fotoausstellung in schwarz/weiß zur Situation von armen Kindern und Frauen in den Räumen von DONNA 45 e.V. eröffnet. Objektiv wird diese Situation anhand von Zahlen, Daten, Fakten, dem Bundessozialhilfegesetz und zitierten Gerichtsurteilen dargestellt, subjektive Prägung gewinnt sie durch Fotos und Zitate alleinerziehender sozialhilfeberechtigter Frauen. Intention der Ausstellung, die in Kooperation von DONNA 45, dem Verein Zentrum für Frauengeschichte und der evangelischen Erwachsenenbildung entstand, ist das Aufzeigen von Brüchen im Leben, die die Stärke von Frauen und die ungleichen Ausgangschancen von Kindern dokumentieren und nicht die fotografische Schwarz/Weiß-Malerei im Sinne von arm und reich. Ergänzt wird die Ausstellung durch die Darstellung armer Frauen und Kinder im letzten und zu Beginn dieses Jahrhunderts. Ab Mai 1997 besteht die Möglichkeit, die Ausstellung zu entleihen. Kontakt: DONNA 45 e.V., 0441-85756.


Ostermarsch 1997

Der diesjährige Ostermarsch wird wieder am Ostersamstag (29. März) stattfinden und vom Kreiswehrersatzamt Osternburg zum Lefferseck führen - nähere Angaben zum Ablauf und der Uhrzeit in der nächsten Ausgabe. Der Aufruf wird sich mit der militärischen Großmachtrolle der BRD (exemplarisch aufgezeigt an Kurdistan) beschäftigen und deutlich machen, daß u.a. die hohen finanziellen Ausgaben für Kriegsmaterial für den Abbau der Sozialleistungen verantwortlich sind. Nächste Vorbereitungstreffen zum Ostermarsch sind am Di., 25.2. und Di., 18.3. jeweils um 20 Uhr im Gemeindehaus Peterstr. 27. Tatkräftige MitorganisatorInnen sind ebenso willkommen wie alle anderen Interessierten!


Elektro-Smog?

Bekannt sind die Phänomene von Belastungen durch elektromagnetische Felder (EMF) bereits seit der Jahrhundertwende. Das ist einer der Gründe, warum in vielen Ländern die Belastungsgrenzen durch EMF deutlich niedriger liegen als in der BRD.

Im Gespräch sind sie allerdings erst seit kurzem. Es mehren sich Berichte, nach denen Fleugzeuge durch "Handys" und "Gameboys" und nicht durch die PilotInnen gelenkt wurden. Auch die Notfall-Luftsäcke in Autos können durch einen scheinbar harmlosen Anruf ausgelöst werden - für die taz Grund, die Nummer des ignoranten Verkehrsministers zu veröffentlichen: Ruf doch mal an.

In Vollersode, einem Ort nahe Bremen, ist es zu einer 400% erhöhten Gehirntumorrate gekommen. Auch andere Krankheiten nahmen zu. Bislang ist als einzige mögliche Ursache bekannt, daß der Wohnort der Erkrankten und Gestorbenen sich zwischen zwei (nunmehr drei) Sendestationen befindet, und zwar genau auf der Durchschnittsfläche, wenn um Radaranlage und Mobilfunksendeturm jeweils ein Kreis gezogen wird.

Zum einen ist dies eine Radaranlage der Bundeswehr (eine Art riesige Mikrowelle) und zum anderen eine Mobilfunkstation der Telekom. Da die Verantwortlichen bislang allenfalls eine Beeinträchtigung ihrer technischen Anlagen als problematisch sehen, Menschen jedoch unbeeinträchtigt seien, ist seit Januar 1996 zudem eine Sendeanlage für Mobilfunk der Firma Mannesmann in Betrieb. (Quelle u.a.: N3) Bei Telekom waren bislang zu diesem Thema lediglich Verweise auf das entsprechende Bundesamt zu hören. Maximaläußerung: Schicken Sie uns Ihre Anfrage bitte schriftlich. Ansonsten seien die Werte so niedrig, daß nichts warm werden könne. "Warm geworden" ist in Vollersode auch nichts!

Möglicherweise ist Handyverbot allein in Krankenhäusern, Flugzeugen und dem Niedersächsischen Landtag nicht ausreichend. Diese Verbote wurden auch nicht wegen möglicher Gefahren für Leib und Seele ausgesprochen, sondern auf Grund möglicher Beeinträchtigung von technischen Einrichtung oder wegen der Beeinträchtigung der Landtagskommunikation.

Hintergrundinformationen über die Belastung durch hochfrequente elektromagnetische Strahlung gibt es am Di 11.3. um 19 Uhr im Umwelthaus, Peterstraße 3 (Rückseite des Kulturzentrums PFL)


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