Oldenburger STACHEL Ausgabe 4/97      Seite 10
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Radio-Frequenzen für Oldenburg

Die Themen:


Gehirntumore durch Elektrosmog

400% mehr Gehirntumore in Vollersode (Osterholz-Scharmbeck) (vgl. STACHEL 2/97,3/97): Am Mi 30.4. 14 Uhr soll eine "Expertenöanhörung stattfinden. Interessierte bitte beim Arbeitskreis ElektroSmog melden: Tel. 0441,384756


Volksuni 97

Unter dem Motto "Globalisierung - Solidarität oder Barbarei" findet über Pfingsten vom Fr.16.5. - Mo.19.5. eine vielversprechende Veranstaltung in der Berliner Humboldt Universität, Unter den Linden 6, Berlin Mitte, statt.

Zentrale Themen: Globale Solidarsystem schaffen! Wi(e)dersprüche der globalen Informationsgesellschaft. Globalisierung und peripherer Kapitalismus. Gegen den Neoliberalismus - für eine menschliche Gesellschaft. Feministische Politik. Weltgesellschaft oder Kampf der Kulturen. Nachhaltige Globalisierung.

Weitere Auskünfte: volksuni-büro Tel. 030/2013593 oder http3:3//fub46.zedat.fu-berlin.de:8080/ßcerebus/index. html oder e-mail: cerebus@zedat.fu-berlin.de


Tödliche Kollaboration

oder: Für das Geschäft ist uns alles gleich.

Bei einigen Radio-Sendern ist es seit einiger Zeit "In", die Standorte von Radarkontrollen durchzugeben. Was hat das für Effekte? Vielleicht den, daß jemand spontan den Fuß vom Gas nimmt. Das wäre ein wünschenwerter Effekt. Der zweite - und leider wahrscheinlichere - Effekt jedoch ist der, daß Leute, die notorische Raser sind, nur und wirklich nur an dieser Stelle den Fuß vom Gas nehmen. Der Erfolg wird sich einstellen, da bekannterweise schief geht, was schief gehen kann: Wer wird es sein, der durch den fehlenden Meter Bremsweg zu Tode kommt?


Amerika zum Nulltarif

Wer den Sommer in Amerika verbringen möchte, aber weder feste Pläne noch das nötige Kleingeld hat, dem bietet #F2Camp America#F1 die Möglichkeit, in amerikanischen Ferienlagern zu arbeiten. InteressentInnen ab 18 Jahren mit guten Englischkenntnissen und Erfahrung im Umgang mit Kindern können sich noch bis Ende April um die letzten freien Plätze bewerben.

TeilnehmerInnen mit besonderen Fähigkeiten (z.B. Sport, Musik, Religion, Erfahrung mit Behinderten) können als Kinderbetreuer arbeiten. Aber auch nach unqualifizierten Aushilfen besteht Bedarf. Junge Frauen von 18-24 Jahren können darüberhinaus als Sommer- Au pair in einer Familie eingesetzt werden. Neu ist das Resort-Programm, bei dem in Ferienunterkünften für Erwachsene hauptsächlich KellnerInnen gesucht werden. Hier ist keineErfahrung mit Kinderbetreuung Voraussetzung!

Als Gegenleistung bekommen die TeilnehmerInnen einen freien hin- und Rückflug London-New York, Unterkunft und Verpflegung sowie ein Taschengeld. Info bei: GIJK Ges. f. int. Jugendkontakte e.V., Oststraße 8-14, 53173 Bonn, Tel. 0228/957300, Fax 9573010.


Schnuppertag zum Organizer-Training

Der "Schnuppertag" zum Organizer-Training bietet die Gelegenheit, sich mit dem Modell der Organizer-Spirale vertraut zu machen. Neben einer Einführung in das Modell werden einige Grundlagen und Methoden des kreativen Arbeitens in politischen Kampagnen und Projekten vorgestellt.

Das Seminar wird geleitet von Milan, einem Mitentwickler der Methode, und ist am 31.5. beim K14-Verein, Kaiserstr. 24 in Oldenburg, von 9 bis 19 Uhr. Der Unkostenbeitrag beträgt 30 DM incl. Mittagsimbiß und "Blue-Hour-Cocktail". Die Anmeldung ist bis 15.5. an die Graswurzelgruppe, Brahmweg 178, 26135 Oldenburg


Post sammelt Adressen

Die Post AG versendet derzeit Karten, die nach Möglichkeit alle Einwohner samt ihrer korrekte Adresse an die Post AG zurücksenden sollen. Sie begründet ihre Aktion damit, daß sie so die Zustellgeschwindigkeit von denjenigen Briefen erhöhen will, die vom Zusteller vor Ort wegen falscher Adresse nicht zugestellt werden können. Nach unseren Informationen sollen aus den gesammelten Daten "Revierbücher" erstellt werden, in denen der Zusteller auf seiner Tour nachsehen soll, falls ein Brief an die falsche Adresse gegangen ist. Liegt die Adresse jedoch nicht auf der noch verbleibenden Tour, geht der Brief wieder zum Postamt zurück und braucht dieselbe Zeit wie derzeit. Weshalb dieses Buch nicht aus den Einwohnermeldedaten, anhand derer - so unsere Information - zur Zeit falsche Adressen korrigiert würden, wurde damit begründet, daß die Daten nicht aktuell seien und Fehler enthielten. Außerdem sei die Postkartenaktion nicht so aufwendig wie der Datenabgleich mit den Einwohnermeldeämtern. Tatsächlich handelt es sich bei den Einwohnermeldeamt-Datenbanken um lokale, dezentrale Datensammlungen, deren Verwendung obendrein noch zweckgebunden ist. Die Daten, die per Karte eingesandt werden, wandern dagegen in eine zentrale Datenbank und sind prinzipiell vermarktbar. Allerdings muß die Post AG dazu nach dem Gesetz erst eine Einwilligung einholen. Wer die Adreß-Portkarten unterschreibt, stimmt übrigens zu, daß die Adressen an Postkunden (Warenhäuser etc.) verkauft werden.

(Vielleicht sollte ich eine Scheinadresse einschicken, um zu gucken, wer alles an sie Post sendet, d.S.)


Neues von der Anti-Atom-Front

In der Bundestagsdebatte zu den Ereignissen in Gorleben erklärte ein Abgeordneter aus Ahaus, daß man an der holländischen Grenze bislang Ruhe und Frieden aufrechterhalten habe, nun aber hoffe, dafür nicht postwendend "bestraft" zu werden. Man liesse sich in Ahaus nicht alles gefallen. Gegen die Millionen der Betreibergesellschaft , die als sogenannte Strukturhilfen in die Stadtkasse flossen, hatte man in den siebziger Jahren nichts einzuwenden gehabt. So wurde das grösste Atommüll-Zentrum Deutschlands, über das im Gegensatz zu Gorleben keiner redet, in Ahaus gebaut und wächst dort vor sich hin. Für die nächste Zukunft ist unter anderem die Einlagerung der Plutonium-Brennelemente geplant, die für den Schnellen Brüter in Kalkar bestimmt waren. Die UWGjugend Ahaus will sich das nicht gefallen lassen, sondern fordert den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen lädt sie vom 30.4.-4.5.97 zur Mahnwache vor dem Atommülllager ein. Rockkonzert, Party und Demo stehen auf dem Programm. Infos:UWGjugend , Postfach 1313, 48666 Ahaus. Tel.02561 41993.


Und noch ein Museum in Weser-Ems

Am Vareler Hafen wird am 17.05. um 15 Uhr das Spijöök, das erste Museum für Mythen und Seemannslegenden eröffnet. Mit seiner weltweit einzigartigen Sammlung von Kuriositäten gibt die auf 100 qm präsentierte Sonderschau Antworten auf Fragen, die schön seit Generationen an den Nerven der friesischen Ureinwohner und Touristen nagen. Die Ausstellung ist nur ein halbes Jahr lang zu sehen, immer samstags und sonntags zwischen 15 und 17 Uhr.

Zur Eröffnung veranstaltet die AKtionsgruppe Menschenmüll ab 17 Uhr einen Fischerspielwett bewerb. Ratsam ist es, trockene Ersatzklamotten mitzubringen. Anmeldungen für die Teilnahme ab 15 Uhr an der Museumskasse.


Unter (deutschen) Kolonialherren

Am 23.5. findet ab 20 Uhr im PFL eine Veranstaltung des Arbeitskreises Asyl Oldenburg über den Kolonialismus in Afrika und seine heutigen Auswirkungen statt. Als referent wurde der Hamburger Journalist David Kyungu eingeladen. Kyungu, selbst Tansanianer, will über die Folgen des Kolonialismus am Beispiel des ehemaligen Deutsch-Ostafrikas sprechen und dabei ein Video-Interview mit seinem Großvater, der selber noch von den deutschen Kolonialherren zur Zwangsarbeit gepreßt wurde, zeigen.


Dr. Bestens empfiehlt

Ein Seminar zum Thema Zahnsanierung findet am 17.5.97 ab 10 Uhr im Bekos, Lindenstrasse, statt. Informiert wird über die Wechselwirkung zwischen Zahnfüllungen und anderen Giften, die Möglichkeiten zur Entgiftung und die Sanierung der Beißer. Anmeldung zum Seminar: 54379


Jo Winter in Oldenburg

Am 20.5.97 spricht Pfarrer Jo Winter aus Saalfeld/Thüringen anläßlich einer Einladung des Arbeitskreises Friedenswoche über seine Erfahrungen mit der Stasi und sein Buch "Die Bande", in dem diese Erfahrungen verarbeitet werden. Beginn der Veranstaltung im Gemeindehaus Peterstr.27 ist 20 Uhr.


Kinderhäuser gefährdet

Am 18.4.97 veranstaltet der soeben gegründete Verein für Kunst und Kultur zu Huntlosen e.V. einen Galaabend der Kleinkunst zugunster der Kinderhäuser Rosine und Alraune in Huntlosen. Die beiden Kinderhäuser sind anerkannte freie Träger und erfüllen alle gesetzlichen Auflagen. Sie bieten längere Öffnungszeiten als die öffentlichen Kindergärten, betreuen auch Kinder unter 3 Jahren und bieten als nichtkonfessionelle Einrichtungen eine vom Jugendgesetz geforderte Vielfalt des Angebotes in der Gemeinde Großenkneten. Den Kinderhäusern droht nun die Schließung. Neue Eltern erhalten von der Gemeinde seit Mitte 96 nur noch den Betrag, den Eltern für einen öffentlichen Kindergarten aufbringen müssen, was für die freien Träger Rosine und Alraune zu wenig ist, weil sie nicht wie die konfessionell gebundenen Einrichtungen von der öffentlichen Hand getragen werden. Die Gemeinde weigert sich, die Einrichtungen den subventionierten Kindergärten gleichzustellen. Die Alraune klagt deshalb gegen die Gemeinde vor dem Verwaltungsgericht Oldenburg. Bleiben der Gemeinderat und die Verwaltung weiter bei ihrer kontraproduktiven Einstellung, dann droht den beiden Kindergärten das Aus und drei Arbeitsplätze gehen verloren. Der Eintritt für die Benefizfete der Kleinkünstler aus Oldenburg und umzu kostet 9 bzw. 12 Mark.


Patenschaft für Kinder aus dem ehemaligen Jugoslawien

Das Komitee für Grundrechte und Demokratie e.V. mit Sitz in Sensbachtal organisiert Erholungsfreizeiten für Flüchtlings- , Kriegsvertriebenen- und Waisenkinder sowie für Kinder verarmter Familien aus dem ehemaligen Jugoslawien. Das Komitee, das sich nach eigener Aussage den ungeteilten Menschenrechten, der Gewaltfreiheit und dem Frieden verpflichtet fühlt, hat seit 1991 bis heute 81 Hilfsaktionen in den Krisenregionen der jugoslawischen Nachfolgerepubliken durchgeführt. 1996 konnten fast 3000 Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren im Rahmen von insgesamt 13 Jahren jeweils zwei Wochen Ferien machen. Wer diese Hilfsaktion unterstützen will oder sogar an die Übernahme einer Ferienpatenschaft denkt, sollte sich möglichst bis zum 15.5.97 beim Komitee für Grundrechte und Demokratie e.V. melden. An der Gasse 1, 64759 Sensbachtal. Tel.06068/2608 oder Bismarckstrasse 40, 50672 Köln. Tel. 0221/523056. Stichwort: Ferienpatenschaft für Kriegskinder.
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