Umwelthaus auf der Ökologa
Auf der Umweltausstellung ÖKOLOGA, die vom 7. bis zum 9. November in der Weser-Ems-Halle zu sehen sein wird, wird auch das Umwelthaus Oldenburg mit einem eigenen Stand vertreten sein. An diesem Stand wird eine Auswahl der Oldenburger Umweltverbände über ihre Aktivitäten informieren, so der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der Verein StadtTeilAuto Oldenburg und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC).
Im Rahmenprogramm zur ÖKOLOGA sind eine Reihe von Vorträgen vorgesehen:
Ein Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Regenwald und Artenschutz e.V. (ARA) wird über die Arbeit eines Indianer-projektes in Rondonia/ Brasilien informieren (Fr., 7.11., 11 Uhr und Sa., 8.11.,15Uhr),
Vertreter des Vereins StadtTeilAuto informieren über Car-Sharing in Oldenburg (Fr., 14 Uhr),
An einem Beispiel aus Oldenburg wird demonstriert, wie "Ökolgisches Bauen" aussehen kann (Fr., 16 Uhr),
über das Phönix-Projekt zum Selbstbau von Solaranlagen berichtet ein Referent des BUND am Sonntag, 9.11., 13 Uhr.
Urteil beanstandet
Für Aufruhr sorgt zur Zeit die Äußerung
eines Richters des Landesgerichts Oldenburg
im Zusammenhang mit zwei Vergewaltigungsproze
ssen. Gegen die im Urteil genannten Passagen,
daß Sexualität immer "mit einer gewissen Form
vonw Gewalt" einhergehe, verwehen sich viele
Organisationen. Darunter befinden sich die
PDS und verschiedene Frauenbeauftragten, die
den Präsidenten des Landesgerichts biten,
sich persönlich für die Angelegenheit
einzusetzen.
Ihr Bemühen ist es, vergewaltigte Frauen und
Mädchen in Gerichtsverhandlungen jede
unnötige und zusätzliche Belastung zu
ersparen.
Räumt die Mine
Am 15. Oktober startet medico
international eine bundesweite Kampagne mit
dem Ziel der vollständigen Umwidmung der vonw
der Bundesregierung für Minen vorgesehenen
Gelder für die Räumung der bereits verlegten
Minen. Medico schlägt die Gründng eines
speziellen Fonds vor, für dessen Grundstock
sie selbst sorgen wollen. Bis Jahresende
möchten sie 150000 DM mit Hilfe engagierter
Bürgerinnen und Bürger gesammelt haben. Mit
dieser Summe könnte die Arbeit eines
Minenräumteames in Angola ein halbes Jahr
lang finanziert werden. Es sollen jedoch
nicht die Versäumnisse der Regierung durch
eigene Mittel ausgeglichen werden, sondern
der Widerspruch gegen die staatliche
Förderung des Minenterrors bekundet werden.
Beteiligen Sie sich an der Kampagne und am
bundesweiten Aktionstag am 8. November.
Aktionvorschläge sind bei medico
international, Obermainanlage 7, 60314
Frankfurt, Tel: (069)944380, Fax:
(069)436002, Email: medico_international at
t-online.de, erhältlich. Helfen Sie mit, die
anvisierte Spendenhöhe zu erreichen.
Stichword "Räumt die Mine!", Konto 1800,
Frankfurter Sparkasse, BLZ 5005201.
KIBUM 1997
Am 8. November wird die 23. Oldenburger
Kinder- und Jugendbuchmesse (KIBUM) mit einer
Live-Sendung des NDR-Kinderfunks MIKADO
eröffnet. Jahr für jahr werden über 2000
Titel ausgestellt. Begleitet wird die KIBUM
durch ein reichhaltiges Rahmenprogramm aus
Autorenlesungen, Theater, Märchenstunden,
Kinderkino, Mitmachveranstaltungen u.v.m.
Ein Höhepunkt ist auch in siesem jahr die
Verleihung des mit 15000 DM dotierten Kinder-
und Jugendbuchpreises für ein überragendes
Erstlingswerk. Die Verleihung findet am 17.
November statt. Ein weiteres Highlight ist
die von der Oldenburger Universität
veranstaltete Sonderausstellung "Experiment
Bilderbuch". Es werden bisher unveröffentlich
te Werke ausgestellt, die sich durch
besonders originelle und innovative
Gestaltung auszeichnen. Im Rahmen der
Sonderausstellung wird ein mit 10000
dotierten Förderpreis verliehen.
Das Programm zur KIBUM liegt zur Zeit an
vielen Stellen in Oldenburg zum Mitnehmen
aus.
ADFC - Radwegeaktion
Der ADFC in Oldenburg bittet um Mithilfe: Dabei geht es um Überprüfung, ob vorhandene Radwege die von der neuen Straßenverkehrsordnung vorgegebene Mindestbreite von 1,50 Meter erfüllen. "Bitte teilen Sie uns mit, welche Fahrradwege schmaler als 1,50 m sind, wobei der Schutzstreifen falls vorhanden mitzählt", heißt es in dem Aufruf.
Die gesammelten Informationen sollen der Stadt mit der Aufforderung zugeleitet werden, diese Radwege künftig nicht mehr als Radwege auszuschildern.
Wer bei der Meldeaktion mitmachen möchte, Angaben zu Radwegen oder Fragen zur neuen Straßenverkehrsordnung hat, wendet sich an folgende Adresse:
ADFC Oldenburg, Postfach 1126, 26001 Oldenburg oder telefonisch unter (0441) 13781; fax (0441) 2489330 oder persönlich an die Mitglieder des ADFC Oldenburg. Das ADFC-Büro im Umwelthaus, Peterstraße 3, ist donnerstags von 18 bis 20 Uhr und samstags von 10 bis 12 Uhr besetzt.
Zum Schluß ein kleiner Tip: Es ist nicht notwendig, ein Maßband bei sich zu haben. Ein Band mit einer Länge von 1,50m reicht völlig.
Indianer-Seminar
Um nordamerikanische Indianer geht es bei einem Seminar des Jugendumweltnetzwerks (JANUN) in Oldenburg vom 14. - 16. November. Vergangenheit und Gegenwart, Tradition und Moderne, Geschichten hören, Traumfänger basteln, indianisches Brot backen und mehr über die politische Lage erfahren. Mitgeleitet wird das Seminar von einem Cree-Indianer.
Anmeldung/Info bei JANUN, Tel.: (0511) 3940415, Fax 623151
Die Arbeit der Kritischen AktionärInnen: Was wäre wenn...
die Konzernleitung von Daimler-Benz die Produktion von
Landminen beenden lassen würde? Oder die Idee
"Teststrecke Papenburg" vor Realisation fallen gelassen
hätte? Wenn Siemens sich aus der Atomindustrie zurückzöge
und nur noch Solarproduktion betriebe?
Dann könnte es sein, daß die Aufklärungs- und
Protestarbeit der Kritischen AktionärInnen erfolgreich
war. Begonnen hat es in den sechziger Jahren, als Siemens
am Staudammprojekt Kabora Bassa beteiligt war. In den
siebzigern kauften Mitglieder der Koordination gegen
Bayer-Gefahren Aktien, um auf der Hauptversammlung
protestieren zu können. Die Hauptversammlungsaktionen
wurden systematisiert. Das Recht auf Stimmenübertragung
wird koordiniert, daß nicht alle persönlich auf einer
Versammlung erscheinen müssen. Seit 1986 gibt es den
Dachverband der Kritischen AktionärInnen. Es gibt keine
Aktion ohne Gegenaktion - hier den Änderungen im
Aktiengesetz.
Axel Köhler-Schnura ist Gründugnsmitglied der
Koordination gegen Bayergefahren, der Kritischen
AktionärInnen bei Bayer sowie des Dachverbandes der
Kritischen AktionärInnen, in dem Mitglieder von 40
verschiedenen Konzernen und Banken vertreten sind.
Am Donnerstag, 13.11.97 um 20 Uhr wird er im
Bibliothekssaal der Universität zu den Erfahrungen,
Möglichkeiten und Grenzen der Kritischen AktionärInnen
referieren und für eine Diskussion zu Verfügung stehen.
Es laden ein: Arbeitskreis Friedenswoche, Grüne Linke
Liste an der Carl von Ossietzky Universität (GrüLiLi) und
die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte
KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK).
Wir sind wieder wer!
Von der Öffentlichkeit und den Parlamenten
kaum beachtet, wird ein Teil der Bundeswehr in
rasantem Tempo zu einer schlagkräftigen
mobilen Eingreiftruppe für alle Regionen der
Welt umgebaut. Was da entsteht, hat mit dem
alten Grundgesetz-Auftrag der Bundeswehr und
mit Verteidigung der Landesgrenzen überhaupt
nichts mehr zu tun.
Eine neue Einheit wurde aufgestellt, das
Kommando Spezialkräfte (KSK). Seit April 1997
ist der erste Zug dieser Einheit mit Sitz in
Calw einsatzbereit. Bis zum Jahr 2000 soll
das KSK auf 1000 Mann anwachsen. Das KSK ist
die Speerspitze einer neuen Bundeswehr.
Nachdem Minister Rühe durch öffentlichkeitswi
rksame Somalia- und Jugoslawien-Einsätze den
Einsatzbereich der deutschen Militärs Stück
für Stück erweitert hatte, erhielt das KSK
nun die Aufgabe, zur Rettung und Evakuierung
von Deutschen in ein fremdes Land
einzudringen, ohne daß dieses Land dazu die
Zustimmung gegeben hat.
Am 12. September hatte das KSK seinen ersten
großen Tag. Auf dem Truppenübungsplatz
Baumholder hatte die Bundeswehr erstmals eine
öffentliche Übung inszeniert. Die
Manöverlage: in dem von Unruhen geschüttelten
"Goldland" hatten Übeltäter deutsche
Zivilisten als Geiseln genommen. Die
schwarzgekleideten KSK-Soldaten befreiten
diese mit einem "chirugischen Schnitt" (veranstaltender
General Willmann). Jetzt weiß es alle Welt:
Auch wir Deutsche haben jetzt unsere "Special
forces" oder "Fremdenlegion"!
Abgesehen von Geiselbefreiungen hat das KSK
klassische Aufgaben einer Kommandoeinheit:
verdeckte Einsätze zur militärischen
Informationsgewinnung sowie Infiltration und
Sabotage in Konfliktgebieten. Mit
Heimatschutz und Oderdamm hat das nicht viel
zu tun. Trotzdem erhält das KSK neues
Material vom Feinsten, während die übrige
Truppe Schwierigkeiten hat, ihre Panzer am
Laufen zu halten. Offensichtlich ist die
Führung der Bundeswehr der Ansicht, daß
Deutschlands Zukunft nicht an der Oder
liegt...
Größter Waffenhändler
Deutschland und die USA sind weltweit die
größten Exporteure gebrauchter Waffen. Dies
geht aus dem diesjährigen Jahrbuch des von der UNO
unterstützten Internationalen Konversions-
Zentrum (BICC) in Bonn hervor. Diese Waffen
seien häufig die Quelle für neue Konflikte
und Kriege, sagte der BICC-Leiter H. Wulf bei
der Vorlage des Berichtes. Global wurde 1996
jedes dritte schwere Waffensystem als
"Überschuß" ausgemustert, 165 000 Stück von
1990 und 1995. Davon wurden zehn Prozent (18
000) exportiert. Deutschland exportierte
ausgemusterte Waffen u. a. in die Türkei und
nach Griechenland, die auch international zu
den Hauptkunden gehörten, zusammen mit
Israel, Ägypten, Pakistan, dem Libanon und
Saudi-Arabien.
In Grund und Boden gestampft: Das Grundrecht auf Religionsfreiheit
Der eine ist etwas göttlicher veranlagt, die andere etwas weniger. Gleich, wieviel Religiosität oder auch Spiritualität wir in uns verspüren: Es ist eines unserer grundgesetzlich geschützten und unveräußerlichen Grundrechte, unsere Religiosität ungehindert leben zu dürfen.
Dieses Recht wird in den vergangenen Wochen wiederholt ignoriert und mi achtet. So wurde Kirchenasyl mittels Polizeigewalt beendet - Keulen-Manni ließ zuschlagen.
Pikant ist der im zur Diskussion stehenden Gesetzentwurf Mecklenburg-Vorpommerns enthaltene Passus, da zukünftig auch Arztpraxen und Beichtstühle abgehört werden sollen. Die einzige kritische Stimme hierzu war bisher von der PDS zu hören. Abgesehen von diesem schwerwiegenden Eingriff in unsere Grundrechte ist aus gewöhnlich gut informierten Kreisen zu vernehmen, daß die PDS sich bei SPD und CDU für die Wahlhilfe bedankt.
Erschreckend auch die jüngst von einem leitenden Arzt im Landeskrankenhaus Wehnen getätigte Äu erung: Wenn es "ärztlich geboten scheine", sei es durchaus üblich, keine Seelsorge bei einer PatientIn zuzulassen. Anla des Gesprächs war die Zwangseinweisung eines Menschen, der über längere Zeit über den Verbleib im LKH im Unklaren gelassen worden war und auch keine gewünschte seelsorgerische Betreuung bekam. Nach Auskünften von kirchlichen VertreterInnen und RechtsanwältInnen scheint diese Praxis rechtlich nicht begründbar, jedoch alltäglich geübt zu sein.
Offene Diskriminierung
In Zukunft wird die Stadt Oldenburg
möglicherweise kein Bargeld mehr an
Flüchtlinge auszahlen. Stattdessen sollen die
Betroffenen Menschen, abgesehen von einem
"Taschengeld" in Höhe von bis zu 80,- DM, nur
noch Wertgutscheine als Hilfe zum
Lebensunterhalt bekommen. Dieses wurde
kürzlich ebenfalls in Bad Zwischenahn (der
Stachel berichtete) eingeführt.
Der Arbeitskreis Asyl Oldenburg ist empört
über diesen Versuch der Bezirksregierung, die
Stadt Oldenburg zu dieser konstenspieligen Regelung zu
zwingen. Nach der geltenden Gesetzeslage
liegt es im Ermessen der Landkreise und
kreisfreien Städte, ob sie Wertgutscheine
oder Bargeld an Flüchtlinge ausgeben. Seitens
der Landesregierung wird jedoch immer wieder
über die Bezirksregierungen Druck auf die
Landkreise ausgeübt.
Die Ausgabe von Wertgutscheinen statt Bargeld
stellt eine klare Diskriminierung der
betroffenen Personen dar. Mit diesen
Gutscheinen kann nur in bestimmten Geschäften
eingekauft werden - und nur bestimmte Waren.
Durch die absehbaren Probleme beim Bezahlen
mit den Gutscheinen wird Fremdenfeindlichkeit
unnütz gefördert. Zudem haben Erfahrungen aus
anderen niedersächsischen Landkreisen
gezeigt, daß die Kosten für die Stadt durch
Einführung der Wertgutscheine um bis zu 10%
steigen werden.
Der AK Asyl wird die negativen
Folgen für die Flüchtlinge nicht so einfach
hinnehmen, sondern plant, die Regelung mit
einer groß angelegten Umtauschaktion zu
unterlaufen. Das kann mit weiteren
Mehrausgaben für die Stadt Oldenburg für
einen gescheiterten offenen Diskriminierungsv
ersuch verbunden sein.
Der AK Asyl appelliert an die Stadt
Oldenburg, sich nicht dem Druck der
Bezirksregierung zu beugen. Die
Bezirksregierung zwingt die Stadt auf der
einen Seite immer wieder zu weiteren
Sparmaßnahmen und fordert sie auf der anderen
Seite immer wieder zu sinnlosen Mehrausaben
auf, die das Klima in Oldenburg negativ
beeinflussen.
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