"Ich leihe mir eine Etage!"
Wie schnell es geht, eine Etage einer
Universitätsbibliothek auszuleihen, wollen
die Studis am Donnerstag, dem 11., zeigen. In
einer Aktion gegen die schlechte Ausstattung
der Universitätsbibliothek werden alle Studis
aufgerufen, alle Büche aus der Ebene 2 der
Bibliothek zu entleihen. Damit niemand
vergißt, seine Bücherstapel rechtzeitig
zurückzugeben (die Gebühren wären sehr hoch!
d.S.) sollen sie tags drauf wieder
zurückgegeben werden. Mehr Infos hat das
Streikbüro.
Straßenkünstler gesucht
Künstler, die sich in den Bereichen
Pflastermalerei, Fassadenmalerei, Graffiti,
Straßentheater oder -musik betätigen, sind
aufgefordert, sich beim Kulturbüro der
Gemeinde Zetel für die Mitgestaltung der
Neuenburger Kulturwoche zu bewerben. Die
Kulturwoche, die vom 31.5.-1.6. stattfindet,
wird vom Kunstverein "Bahner
e.V." organisiert und steht unter dem Motto "Kunst
der Straße".
Die ausgewählten Künstler erhalten
Aufwandsentschädigung, Unterkunft und
Verpflegung. Die Adresse des Kulturbüros der
Gemeinde Zetel lautet: Am Markt 7, 26340
Zetel.
Öko-Bagger rollen zur Uni
Der Bauausschuß hat beschlossen, die
Genehmigung für den Bau des "Ökologie"zentrums an der Uni, gegenüber dem Hörsaalzentrum,
zu bauen. Alle Parteien stimmten dafür,
lediglich die SPD enthielt sich. Da zu
erwarten ist, daß auch der
Rat für den Bebauungsplan stimmt, werden
vermutlich noch in diesem Jahr die Bäume
gefällt und mit dem Bau begonnen.
Sozialpan für azh
Für die 70 Beschäftigten der Firma "azh" konnte ein Sozialplan
ausgearbeitet werden. "Wir sind sehr enttäuscht, daß es angesichts der
Sturheit der Geschäftsleitung nicht gelingen konnte, mehr
Arbeitsplätze in Oldenburg zu erhalten", kommentierte der zuständige
HBV-Sekretär Uwe Liebe den erreichten Kompromiß. "Der abgeschossene
Sozialplan federt die härtesten Folgen aber etwas ab. Durch die harte
Auseinandersetzung konnte letztlich dopelt soviel durchgesetzt werden,
wie die Geschäftsleitung bereit war, zu geben", faßt Liebe das
Ergebnis zusammen.
Betriebsrat und Gewerkschaft habne alles versucht, die Arbeitsplätze
in Oldenburg zu erhalten. Letzlich konnte die Verlagerung um drei
Monate hinausgeschoben aber nicht verhindert werden. Die Entscheidung
der Geschäftsführung konnte nicht beeinflußt werden. "Es war bitte, zu
erleben, wie unsere guten Argumente für den Erhalt der Arbeitsplätze
ohne Prüfung vom Tisch gefegt wurden. Der Gesetzgeber hat unsere
diesbezüglichen rechtlichen Möglichkeiten dramatisch
verschlechtert. Gegen unsoziale Kälte ist daher kein Kraut gewachsen",
so Liebe.
T... & die Telefonbuchidee
Danke an alle, die 1997 mitgemacht haben! Die
Telefonbuchidee begann klein. Ein Oldenburger hatte 1996
gesammelte alte Telefonbücher in den Telefonzellen
ausgelegt. Angeregt durch mehrere Veröffentlichungen in
Presse und Rundfunk beteiligten sich viele
OldenburgerInnen. Nachdem die Auskunft stark verteuert
wurde, macht dies noch mehr Sinn. Kleiner Tip: In den
Telefonzellen kostet es derzeit noch 60 Pfennig - ohne
Begrenzung der Auskünfte.
Leider sind nach "Reinigungsaktivitäten" oft auch diese
Bücher verschwunden. Telekom hierzu: "Die werden
gestohlen." So schlecht sind die OldenburgerInnen nicht,
daß sie ALTE Telefonbücher aus Telefonzellen stehlen!
Diebischer als die BremerInnen schon gar nicht. Dort gibt
es in den Häuschen jeweils mehrere Telefonbücher (Bremen
und Umland).
Es bleibt der Wunsch, daß sich im nächsten Jahr noch mehr
an dieser Aktion für Gemeinsinn beteiligen. Auch wenn
Telekom dies gar nicht gern sieht. Nach Auskünften von
Telekommitarbeitern wären die Telefonzellen schon lange
entfernt, wenn nicht eine gesetzliche Verpflichtung
bestünde.
Pesterreger sprachen nicht auf Antibiotika an
"Boston (dpa). Ein Fall von Beulenpest, die sich
auch mit den stärksten Antibiotika nicht bekämpfen
ließ, hat Ärzte auf Madagaskar in
Alarmbereitschaft versetzt. Sie befürchten, daß
der resistente Stamm des Pesterregers sich über
Ratten und andere Nager weltweit ausbreiten
könnte.
Marc Galimand vom Pasteur-Institut in
Paris und Kollegen stellten den Fall in der
jüngsten Ausgabe des "New England Journal of
Medicine" (337, 10, 667) vor.
Bei einem 16 Jahre alten Patienten war nach Fieber
und Schüttelfrost schließlich Beulenpest
diagnostiziert worden. Der Mann überlebte die
Infektion schließlich doch mit Hilfe alternativer
Medikamente."
Dokumentation aus der "Ärzte Zeitung" vom
8.9.97, Seite 18.
Gefahr durch Passivrauchen
Neue Belege für ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko
durch Passivrauchen liefert die Auswertung zweier
großer Fall-Kontroll-Studien. Nach Angaben des
GSF-Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit
in Neuherberg bei München sind vor allem Personen
betroffen, die am Arbeitsplatz einer starken
Exposition von Zigarettenrauch ausgesetzt sind.
Die Studie wurde über einen Zeitraum von sieben
Jahren vom Institut für Epidemiologie des
GSF-Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit
sowie des Uniklinikums Essen durchgeführt.
In die Studie gingen nur Nie-Raucher ein. Bei
einem Aufenthalt von zehn bis 15 Jahren zeigte
sich ein fast doppelt so hohes Risiko verglichen
mit den nicht oder nur gering belasteten Personen.
Die Ergebnisse waren statistisch signifikant. Der
Abschußbericht soll noch in diesem Jahr vorliegen.
Die Studie ist Teil einer internationalen Studie
der Weltgesundheitsorganisation WHO, deren
Auswertung im nächsten ahr vorgelegt werden soll.
Nach: "Ärzte Zeitung" vom 8.9.97, Seite 18.
Keine Immunität der Europol-BeamtInnen
fordert der Deutsche Richterbund. Über die
Europol-Konvention berichtete der STACHEL in der
vorangegangenen Ausgabe. In diesen Tagen hat der
Bundestag über die deutsche Zustimmung zu Europol
zu befinden. Derzeit befindet sich Europol in der
Aufbauphase und sammelt "lediglich" Daten. Nach
der Auffassung des Vorsitzenden des Deutschen
Richterbundes, Rainer Voss, könnten hier bereits
strafbare Handlungen im Amte vorgenommen werden,
die nicht geahndet werden können, da die
BeamtInnen Europols völlige Immunität genießen.
Diese kann nur durch den Präsidenten Europols
aufgehoben werden. Die einzige Einschränkung, die
in den vergangenen Wochen ausgehandelt werden
konnte, beinhaltet, daß ein dem Schritt aus der
Aufbauphase in die aktive Phase noch einmal über
die Immunität Europols verhandelt werden soll.
Viel Hoffnung ist hier nicht zu finden, da in den
anderen europäischen Ländern noch weniger
Interesse am Datenschutz und an politischer
Kontrolle der Polizei bestehen soll, als in "diesem
unserem" Lande.
GB: real 4 Mio. Arbeitslose
Das als Jobwunderland gepriesene, auch unter
Tony Blair neo-liberal geführte
Großbritannien hat in den letzten Jahren
seine Arbeitslosenzahlen hauptsächlich durch
Statistiktricks "verringert". Die
Arbeitslosigkeit ist dort wahrscheinlich
doppelt so hoch wie in der amtlichen
Statistik ausgewiesen. Zu diesem Schluß
gelangt eine Abteilung der größten britischen
Geschäftsbank HSBC. Wenn man vergleichbare
Erfassungskriterien wie in Deutschland
zugrunde lege, dürfte die Arbeitslosenquote
in Großbritannien auf 14 Prozent "steigen"
und damit die Bundesrepublik übertreffen.
In Großbritannien sei es ungleich schwerer
als in Deutschland oder Frankreich,
Arbeitslosengeld zu beziehen. Doch nur wer
einen Antrag auf Arbeitslosengeld stellt,
wird in die Statistik "aufgenommen". Zu
ergänzen wäre: Auch das deutsche Arbeitsamt
kennt diese Methode schon. Auch hier sind
Millionen Menschen ohne Arbeit und ohne
Hoffnung auf Arbeitslosenhilfe nicht in der
Arbeitslosenstatistik enthalten.