Ausgabe 4/98 | Seite 15 | |||||
Konkurrenzkampf der Realschulen beenden!
Schon seit längerer Zeit gab es von seiten der Verwaltung in Form von Herrn Dr. Seeber immer wieder Versuche die Realschule Brüderstraße zu schließen. Die Tatsache, daß die SchülerInnenzahl in den letzten Jahren soweit gesunken ist, daß z.B. die Realschule Osternburg eingleisig laufen muß, gab ihm den willkommenen Anlaß dazu, es noch einmal zu probieren. Wie bisher jedesmal scheint dieser Versuch vorerst gescheitert, da offenbar ein Bedarf an den hier existierenden Realschulen, besonders im Hinblick auf steigende SchülerInnenzahlen, besteht. Dies kam auch in dem Protest der betroffenen SchülerInnen und Eltern zum Ausdruck. Um die im Endeffekt gemeinsame Position der Betroffenen im Sinne der gesamten Oldenburger Bevölkerung, nämlich keine Realschule zu schließen, zu durchbrechen und eine bessere Position bei der Schließung einer Realschule zu haben, wurde von der Verwaltung, mit Unterstützung der Medien, ein Konkurrenzkampf provoziert und gefördert, bei dem die schwächste Realschule auf der Strecke bleiben sollte. Dieser vom Kultusministerium gewollte Konkurrenzkampf (wer sich untereinander prügelt hat keine Zeit mehr sich mit den unhaltbaren Rahmenbedingungen und den hierfür Verantwortlichen auseinanderzusetzen) wird jedoch leider auch von den direkt Betroffenen aufgenommen. So lassen sich auch SchulleiterInnen darauf ein und übertragen diese Stimmung zu einem nicht unerheblichen Anteil auf ihre SchülerInnenschaft. Da diese Entwicklung jedoch vollkommen inakzeptabel ist und nur einen schlechten Ausgang nehmen kann, gibt es mittlerweile ein gemeinschaftliches Treffen der einzelnen Betroffenen. Bei diesem wird versucht, Kompromisse zu finden und den Konkurrenzkampf aufzulösen, sowie gemeinsame Aktionsformen zu finden. Kompromisse könnten z.B. sein:
Ein zeitlich begrenztes Kooperationsprojekt zwischen Haupt- und Realschule Osternburg. Dies würde eine gemeinsame Raumnutzung, Austausch von LehrerInnenstunden und teilweisen gemeinsamen Unterricht in Nebenfächern bedeuten. Eine zeitlich begrenzte Einführung von Einzugsgebieten bei gleichzeitiger Bestandsgarantie für die Realschule Brüderstraße. Herr Dr. Seeber entlassen.
Wir halten das Kooperationsprojekt für die sinnvollste Alternative, um die Schließung einer Realschule zu vermeiden. Hierbei würde die Möglichkeit erhalten bleiben eine Schule frei zu wählen. Außerdem könnte dies den Osternburgern weitere schulische Perspektiven eröffnen, wie z.B. einen größeren gemeinsamen Etat, gemeinsame Projekte, AG`s, Exkursionen, evt. Französischunterricht für Hauptschüler usw. Im Gegensatz zu den weit verbreiteten Vorurteilen würde dies keinerlei Nachteile in sich bergen. Das dies funktioniert bestätigen ähnliche Projekte in anderen Städten. Geplant sind in näherer Zukunft gemeinschaftliche Aktionen zur öffentlichen Darstellung der Tatsache, daß die Betroffenen sich nicht länger von den Machtkalkülen der Verwaltung spalten, gegeneinander ausspielen und terrorisieren lassen! Es gilt zusammen gegen die Verantwortlichen vorzugehen und sich nicht untereinander zu streiten. Leider steht diesem häufig eine negative Stimmungsmache von äoben provoziert, von äunten aufgenommen, von den Medien mit Freude verwertet und somit ausgeweitet, gegenüber. Es bleibt zu hoffen, daß dieses Konkurrenzdenken endlich überwunden wird und ein gemeinschaftlicher, konstruktiver Widerstand entsteht. Junger politischer AK
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