Oldenburger STACHEL Ausgabe 7/98      Seite 6
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

ICE ist überall

Nun ist ein Fehler erkannt: Eine Technologie (die Radreifen), die als sicher angesehen wurde, löste eine große Katastrophe aus. Über 100 Menschen starben oder wurden schwer verletzt. Die Bahn reagierte sp"t: Statt angesichts der unbekannten Ursache sofort aus allen Zügen zumindesten die hohen Energien der hohen Geschwindigkeiten zu nehmen, lenkten Bundesminister Wissmann und der Bahnvorstand ab: Es könne ein Anschlag gewesen sein. Was im Konjunktiv immer richtig ist und deshalb auch jetzt gegen hohe Geschwindigkeiten spricht.

Der n"chste Unfall kommt bestimmt

W"hrend die Bahn die Öffentlichkeit vielerorts betrog, n"mlich den Berichten von monitor (WDR) zu Folge mühseelig getrennten Müll hinter den Fassaden einfach wieder zusammenkippen ließ (und L"ßt?), plant sie für dieses Jahr den n"chsten Anschlag: Die Lokführer haben 1997 bereits über eine Million an Überstunden zusammen gefahren. Trotzdem will die Deutsche Bahn AG weitere 300 Lokführer entlassen. Laut eines weiteren monitor-Berichtes sind aber bereits jetzt viele Lokführer seelisch und/oder körperlich ein Wrack. Ein anonymer Betriebsarzt "ußerte mit technisch ver"nderter Stimme, daß er viele arbeitsunf"hig schreiben müßte.

Grund zum Jubeln?

Die NWZ berichtete vor einigen Wochen erleichtert, daß im April lediglich 569 Menschen auf den Straßen gestorben seien. Ob dies auf die "Erfolge" auf dem Arbeitsmarkt, die Forderung, den Schwerverkehr und besonders Gefahrgüter auf die Schiene zu lenken oder auf anderes zurückzuführen ist, wurde bisher nicht gekl"rt. Klar ist nur, daß bis heute weder halb noch ganz geflaggt wurde. Diese Gleichgültigkeit muß nachdenklich stimmen. Oder?

Gerold Korbus

 

 
  Differenzen zur gedruckten Fassung nicht auszuschließen. Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. Siehe auch Impressum dieser Ausgabe und Haupt-Impressum