Oldenburger STACHEL Ausgabe 7/98      Seite 3
 
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Benutzen statt Besitzen

Konsumalternativen in Oldenburg und umzu

Daß zwischen dem eigenen Konsumverhalten und den Auswirkungen auf die Umwelt ein Zusammenhang besteht, wissen die meisten Menschen. Aber Umweltschutz beginnt bekanntlich beim eigenen praktischen Verhalten.

Wir alle können an einer sozialen und umweltverträglichen Zukunft mitgestalten; dies ist auch die Botschaft der Agenda 21, die 1992 in Rio von über 170 Staaten unterzeichnet wurde.

Doch selbst wenn die Bereitschaft für persönliche Verhaltensänderungen vorhanden ist, scheitert es nicht selten an der praktischen Umsetzbarkeit. Hier setzt eine neue Broschüre der Verbraucherzentrale unter dem Motto "Nutzen statt Besitzen - Konsumalternativen in der Region Oldenburg" an.

Veränderung der Konsumgewohnheiten ja - aber wie anfangen?

Vielen ist bekannt, daß bei Neuproduktion von Gebrauchsgegenständen viel mehr Energie und Rohstoffe wie z.B. Metalle, Kunststoffe, Farben, Wasser usw. verbraucht werden als bei der Reparatur bereits vorhandener Gegenstände. Und dabei geht es in erster Linie um den Nutzen der Dinge und nicht um ihren Besitz. Dieser Nutzen ist auch durch Leihen, Tauschen oder Teilen zu erzielen. Auch muß es nicht immer gleich etwas Neues sein. Ein gebrauchtes Kinderbett oder ein reparierter Rasenmäher erfüllen den gleichen Zweck.

Denn Autos, Rasenmäher, Skiausrüstungen und vieles andere mehr werden oft nur wenige Stunden oder Tage im Jahr benutzt und stehen den Rest der Zeit herum. Für den bloßen Besitz der Dinge werden dabei kostbare Rohstoffe vergeudet. Durch gemeinsames Nutzen lassen sich viele dieser Rohstoffe sparen - und gleichzeitig auch viel Geld.

Außerdem veralten Geräte auch, wenn man sie selten benutzt. Und bei Leihgeräten hat der Nutzer meistens die Sicherheit, daß sie technisch auf der Höhe der Zeit sind. Alles in allem also genug Ansatzpunkte, um das eigene Konsumverhalten einmal kritisch zu hinterfragen.

Ein alternatives Branchenverzeichnis

Die Verbraucherberatungsstelle Oldenburg hat zusammen mit dem

Umwelthaus Oldenburg und dem Regionalen Umweltbildungszentrum Ammerland eine Übersicht erstellt, die Alternativen zum Neukauf von Produkten enthält. Damit sind Adressen und Telefonnummern von Recycling- und Reparaturbetrieben, Second-Hand-Läden und alternativen Dienstleistungen wie Car-Sharing, Werkzeugvermietung und -verleih, Windelexpressdienst, SB-Waschsalon usw. gemeint Die Angebote sind nach Branchen geordnet, z.B. finden sich in der Autobranche die Stichworte "Recycling" und "Teilen", unter der Rubrik "Fahrräder" die Stichworte "Reparatur", Secondhand-Verkauf" und "Verleih", und unter dem Begriff "Kleidung" werden neben der "Reparatur" und dem Secondhand-Verkauf von Bekleidung auch Vermietung/Verleih und Waschen als Dienstleistungen angeboten.

Die meisten der aufgeführten Adressen beziehen sich auf die Stadt Oldenburg, doch sind auch Betriebe aus den Ammerland-Gemeinden und dem Landkreis Oldenburg, vereinzelt auch aus der Wesermarsch, Cloppenburg und Bremen aufgeführt. Die Auflistung erhebt auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit, vielmehr soll sie als Anregung dienen, selbst weitere Adressen zu sammeln und sich nach Konsumalternativen umzusehen.

Gleichwohl enthält das Verzeichnis der Angebote bereits über 350 Adressen, die sich auf über 30 Rubriken verteilen - alphabetisch geordnet und mit Verweisen auf entsprechende Rubriken in den Gelben Seiten, denn man muß ja nicht alles doppelt machen.

Die aktuelle Anbieterliste in Sachen Teilen, Tauschen, Mieten, Leihen, Reparieren und Secondhand ist ab sofort bei der Verbraucherzentrale am Julius-Mosen-Platz und im Umwelthaus, Peterstraße (PFL-Hintereingang) zu bekommen.

tog

 

 
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