Oldenburger STACHEL Ausgabe 4/99      Seite 15
 
Inhalt dieser Ausgabe
 

Radio-Frequenzen für Oldenburg

Robbie Williams - I´ve been expecting you

(Chrysalis)

"My breath smells of a thousand fags and when I'm drunk I dance like me Dad. I've started to dress a bit like him. Early morning when I wake up I look like Kiss but without the make up." (aus Strong)

Wer kennt das nicht. Robbie Williams weiß offensichtlich wovon er singt, hat er doch nach seinem Abgang bei Take That mal so richtig ausprobiert, was der Körper aushält. Er hat es überlebt und bringt mit "I´ve been expecting you" (komm rein, nim Dir nen Keks) nun sein zweites Soloalbum auf den Markt. Augenscheinlich hat er seine Bandvergangenheit hinter sich gelassen und außerdem "No regrets", womit wunderbarerweise der Übergang zu Song zwei gelungen wäre. Dieses Stück gerät zum absoluten Highlight der Platte was nicht nur, aber auch daran liegt, daß die Pet Shop Boys hier tatkräftig mitgeholfen haben, was ja sowieso einem popmusikalischen Ritterschlag gleichkommt. Sehr schön gelungen ist auch "Karma killer": "I hope you choke on your Bacardi and Coke". Der Rest der Platte schwankt zwischen guten Melodien und schwülstigen Breitwandarrangements. Insgesamt jedoch ein ansehnliches Stück Popmusik, das einen schönen Frühlingstag noch ein wenig schöner machen kann. Und irgendwann kauf ich mir ne Platte von Take That.

(Günther Theilen)

Kula Shaker - Peasants, Pigs & Astronauts

(Columbia / Sony)

Was riecht denn hier so komisch? Oh, Kula Shaker sind im Haus und sie haben ihre Duftlampen mitgebracht. Nebelschwaden aus Patchouli und Opium wabern durch den Raum, einer der Musiker stimmt seine Sitar, während der Rest der Band sich erst mal nen Jasmintee warm macht, so wegen den Schwingungen.

Musik machen die Jungs dann auch noch, und das ausgesprochen klasse. Es klingt zwar machmal nach Selbsterfahrungskurs an der VHS aber das stört nicht weiter, wenn dabei Knaller wie "Mystical machine gun" (die erste Single), "I´m still here" oder "Shower your love" herauskommen. Das gelegentliche Hosannah und Radhe, Radhe wirkt beim ersten Hören etwas dick aufgetragen, fügt sich dann aber doch sehr schön in den Rest des Albums. Letztendlich ist "Peasant, Pigs & Astronauts" eines der besten Rockalben, die in den letzten ein, zwei Jahren erschienen sind und ganz nebenbei kauf ich es Kula Shaker sogar ab, daß sie diese Indiennummer tatsächlich ernst nehmen und glauben im Auftrage des Herren unterwegs zu sein. Nichtsdestotrotz läuft die Platte bei mir auf heavy rotation.

P.S.: Hallo Hilko, über Richard Dorfmeister lernst Du erst nächsten Monat was. Sorry.

(Günther Theilen)

 

 
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