Ökostrom nur Etikettenschwindel?
Ist der Ökostrom z.B. von der EWE Natur Watt GmbH nue
Etikettenschwindel? Das fragte Ingo Harms, erster Vorsitzender, des
Oldenburger Energierats in einem Vortrag zum Thema
"Durchleitungsrechte - Ökostrom direkt vom Hersteller". Seit dem
1.1.99 kann jeder Stromverbraucher seinen Stromlieferanten frei
wählen. So kann jedoch nicht nur der günstigste Lieferant, sondern
auch ein teurerer gewält werden, dessen Strom aus regenerativen
Energiequellen stammt.
Da das Geschäft lukrativ werden könnte, wurden mehrere
Ökostromfirmen gegründet, u.a. die EWE Natur Watt GmbH, eine
EWE-Tochter. Wenn der Strom von einer Ökostromfirma bezogen wird,
kann der Hauptversorger jedoch Durchleitungsgebühren erheben. Damit
flösse ein Teil der erhöhten Kosten wieder in Atomstrom.
"Ist die Durchleitung von Strom aus regenerativen Energiequellen
eine neue Einnahmequelle der Energieversorger?", fragte Harms. Er
meinte, daß Verbraucher für eine Dienstleistung zahlen würden, die
normale Kunden der EWE wesentlich günstiger erhalte, denn der Strom
aus der Steckdose sei bei beiden natürlich der gleiche Mix aus allen
Energiequellen. Garantiert werde lediglich, daß mindestens soviel
Strom aus regenerativen Energiequellen eingespeist werde, wie die
Kunden der EWE Natur Watt GmbH abnehmen.
Strom aus regenerativen Energeiquellen müsse nach ungeliebtem
Stromeinspeisegesetz so oder so eingespeist werden, unabhängig
davon, ob Kunden der EWE-Tochter ihn beziehen oder nicht. Harms
machte daher den Vorschlag, den Strom wie bisher über EWE zu
beziehen und das "gesparte" Geld direkt als Beteiligung an
Windkraftanlagen anzulegen. So lande das Geld auch dort, wo es sich
der Verbraucher vorstelle.
Amma Darko - ein Portrait
anläßlich Ihrer Lesung im Welthaus, Friedensplatz 2 am 12.5.99, 20.00
Die Filmindustrie Hollywoods trägt die Vorstellungen von der heilen, westlichen Konsumwelt auch bis in den hintersten Winkel Afrikas. Warum sollte ein Afrikaner das Paradies unerreichbar im Himmel anbeten, wenn es, aufbereitet durch Medien, nah in Europa und Nordamerika zu liegen scheint. Geblendet vom Gold, das auf Europas Straßen zu liegen schien, machte sich auch Amma Darko 1981 mit einem Touristenvisum auf ins vermeintliche Paradies (Deutschland). Sie schlug sich mit verschiedenen Tätigkeiten (Putzfrau, Kellnerin) durch und stellte schließlich einen Asylantrag. Sie wurde unbefristet (auf Lebenszeit) abgeschoben. Selbst als sie zur Verfilmung ihres ersten Buches (Helma Sanders-Brahms) 1995 einreisen wollte, mußte sie umgehend mit dem Flugzeug, mit dem sie gekommen war, zurückfliegen. Erst als sie die Kosten für ihre Abschiebung aus eigener Tasche beglich, konnte sie, jetzt ausgestattet mit einem Stipendium des Landes Baden-Württemberg, wieder einreisen. Sie lebt heute in Accra, der Hauptstadt Ghanas und ist Mutter von 3 Kindern. In ihren beiden Büchern "Der Verkaufte Traum" (ISBN 3-9263-69-14-0) und "Spinnweben" (ISBN 3-926369-17-5) schildert sie die Probleme von Schwarzafrikanerinnen als Migrantinnen in Deutschland zwischen Prostitution, Behördenterror, falschen Ausweispapieren und täglichen Rassismus. Ihr drittes Buch "das Hausmädchen" (ISBN 3-89657-104-4) spielt in Ghana und beschäftigt sich mit den Lebensbedingungen afrikanischer Frauen zwischen Polygamie und Emanzipation.