Zivile Konfliktbearbeitung an der Uni Oldenburg ?
Der Krieg in Jugoslawien ist (offiziell) beendet. Angesichts der Opfer
und enormen Zerstörungen von Frieden zu sprechen, wäre jedoch
zynisch. Ethnische und politische Konflikte sind nach wie vor
ungelöst, die Gräben in den Köpfen tiefer als je zuvor...
Umso drängender die Frage nach alternativen Möglichkeiten der
Konfliktlösung. Konzepte der Zivilen Konfliktbearbeitung, wie sie
NGOs und Friedensinitiativen (Bsp.Internationale Friedensbrigaden,
Balkan Peace Team, etc.) seit mehr als zehn Jahren entwickeln, sind in
der Öffentlichkeit kaum bekannt. Dabei geht es um einen grundlegend
anderen Umgang mit Konflikten, die im menschlichen Zusammenleben nicht
zu vermeiden sind. Wohl aber die Form der gewaltsamen,
militärischen Austragung!
In einer Diskussionsveranstaltung am 13. Juli um 20 Uhr
(Universität, Gebäude A 10, Hörsaal F) sollen bereits
bestehende Konzepte und Projekte vorgestellt und eine Diskussion
angestoßen werden, inwiefern die (Carl von Ossietzky!?)
Universität sich im Bereich Ziviler Konfliktbearbeitung engagieren
kann, z.B. in der Friedens-und Konfliktforschung, im Bereich
schulischer Gewaltprävention, etc. Auch außeruniversitäre
Interessierte sind herzlich eingeladen!
atompfad 99
Eine Reise zu Menschen und Orten des Widerstands
Die "Feuergruppe", eine bundesweite Informations- und
Aktionsgruppe zum Thema Atommüll, führt vom 4. August bis
5. September 99 eine Fahrrad-Rundreise zu verschiedenen atomaren
Brennpunkten in Deutschland durch: zum Atomwaffenlager Büchel,
Uranabbaugebieten im Erzgebirge (Wismut), zu den
Urananreicherungsanlagen Hanau und Gronau, zu laufenden und
stillgelegten AkWs (Lingen, Krümmel, Greifswald, Rheinsberg) und
schließlich zum Zwischen- und (möchtegern) Endlager Gorleben und
Ahaus. Dabei geht es auch um positive Alternativen zur Atomenergie.
Die Tour wird von zahlreichen örtlichen und bundesweiten Gruppen
und Initiativen unterstützt. In Oldenburg werden die RadlerInnen am
17./18. August Station machen. Der Arbeitskreis Friedenswoche und die
OldenburgerInnen gegen Atomkraft (OlgA) zeigen dazu in der
Lambertikapelle eine Ausstellung mit dem Titel "Von Hiroshima nach
Tschernobyl"; es sind verschiedene Aktionen geplant. Näheres bei
H. Hoffmann (Tel. 37 691) oder R. Böhme (Tel. 683 57 50)
VWG-Aufsichtsratsvorsitzender fördert PKWs
Es verwundert nicht mehr, wenn bei jeder
Neugestaltung bzw. Neuplanung in der
Innenstadt auf neue Parkplätze gedrängt wird
- am lautesten von
Interessengruppen der Innenstadtkaufleute und
und einer großen Volkspartei. So auch wieder
bei der geplanten Neugestaltung des Berliner
Platzes. Es scheint diesen Personengruppen
nicht zu reichen, daß schon heute 60 Prozent
aller Verkehre in Oldenburg mit dem PKW
erledigt werden. Welche Zahl wollen sie denn
noch erreichen?
In einer Presseerklärung kritisiert der VCD
die ausgerechnet vom VWG-Vorsitzenden Lutz
Stratmann Ende Juni aufgeworfene Forderung
nach dem Bau einer Tiefgarage bei der
Neugestaltung des Berliner Platzes. Sie müsse
besonders kritisch betrachtet werden, da es
sich hier um den Aufsichtsratsvorsitzenden
einer Nahverkehrsgesellschaft handele. Statt
Verbesserungen für den Öffentlichen
Personennahverkehr zu fordern, stelle dieser
Forderungen für seinen Hauptkonkurrenten, den
motorisierten Individualverkehr. Dieses
Verhalten nenne der VCD geschäftsschädigend.
Die daraus resultierenden Konsequenzen müßten
die betroffenen Gremien schnellstmöglich
ziehen, fordert der erste Vorsitzende des
VCD, Detlef Bayer-Täufel. Zu fragen sei,
welches Gremium diese Stellungnahme
beschlossen habe und dafür verantwortlich
sei, daß die VWG dem Bündnis für mehr
Parkraum beigetreten sei.
Der VCD fordert bei der Neuplanung des
wertvollen Innenstadtareals am Berliner Platz
dazu auf, etwas für die Nicht-PKW-Fahrer zu
tun. Hier könnte z.B. eine attraktive
Umsteigestelle für den Öffentlichen
Personennahverkehr entstehen, ein
Fahrradparkhaus für die Innenstadtbesucher
aus dem Stadtsüden wäre denkbar, und für die
Fußgänger könnte hier eine attraktive
Einkaufsmeile entstehen.
Ein Großes Goethöse um "Last Faust"
Das Blaumeier-Atelier, Kunst und Psychiatrie e.V., ist ein
Kunstprojekt, das durch seine spektakulären Theaterproduktionen
und Ausstellungen in der Öffentlichkeit und Fachwelt bekannt
geworden ist. Die Arbeit dieses Projektes läßt die Grenzen
zwischen der "Normalität" und dem "Verrückten" unscharf werden.
Wie bereits im STACHEL von Oktober 1985 nachzulesen ist, entstand
das Blaumeier-Atelier damals im Rahmen der
langzeitpsychiatrischen Klinik Kloster Blankenburg. Über die
"Blaue Karawane" fanden sich KünstlerInnen und ehemalige
Patienten.
Deshalb ist es nicht verwunderlich, in der Liste der
MitstreiterInnen bekannte Namen aus Oldenburg zu finden wie z.B.
Malu Thören, Barbara Weste oder Walter Koch (Atelier Blauschimmel
in Oldenburg).
Ein Hit ist die Produktion "Fast Faust". Diese wird im Juli als
"Last Faust" am 3.7. im Bremer Pier 2 noch einmal aufgeführt. Wer
diese Möglichkeit verpaßt hat, hat noch eine Chance, am 9. und
10. Juli an einem sicherlich ebenso würdigen Ort, nämlich in der
europäischen Kulturhauptstadt Weimar 1999, einer Aufführung des
Theaterspektakels "Fast Faust" beizuwohnen.
Improvisierte Dialoge über das Leben zwischen den Protagonisten
Faust und Mephisto werden unterbrochen von der
lieblich-besserwisserischen Penetranz der göttlichen Engel. Es
erscheint so, als beherrschten die teuflischen Visionen die
Szenerie - riesenhafte Maskenwesen in verzauberter unheimlicher
Gestalt entfesseln ein Höllenspektakel. Aber zum Schluß wird wie
immer das Gute obsiegen.
Die Theaterproduktion Fast Faust bewegt sich in der Tradition
Blaumeiers: siebzig sogenannte behinderte und nicht behinderte
KünstlerInnen stehen gemeinsam auf der Bühne dieses Menschen-,
Masken- und Großfigurentheaters, begleitet von den MusikerInnen
des Orchesters "Lauter Blech" und dem Blaumeier-"Chor Don Bleu".
Nach einer Reihe von Gastspielen in Heiligen Hallen wird der Fast
Faust nun in einer Werft-Halle gespielt: das Pier2 bildet für
Bremen die letzte Spielstätte dieses Theaterspektakels.
Trotz vielseitiger Anerkennung ist die Finanzierung nicht
sichergestellt. Unter dem Titel "Machen Sie Blau... ...Meier zu
einer sicheren Sache ist das Projekt auf die Unterstützung von
außen angewiesen, um alle Mitarbeiter Und Mitarbeiterinnen
bezahlen zu können.
BLAUMEIER: Travemünder Str. 7a, 28219 Bremen - Walle, Tel. 0421
395340, Fax 3967718, ePost: blaumeier@gim.de,
http://blaumeier.webmen.de.
Spenden bitte an: Projekt Kunst und Psychiatrie, Blaumeier e.V.,
Sparkasse Bremen, BLZ 290 501 01, Kto. 11 887 205
Aktionstag in Lingen
Lingen ist derzeit Vorreireiter beim Versuch der Atomlobby den
langfristigen Weiterbetrieb ihrer Anlagen zu sichern. Erstens laeuft beim
AKW Lingen das bisher einzige Genehmigungsverfahren fuer ein
standorteigenes Castorlager, zweitens bietet sich das AKW wegen seiner
Naehe zu Ahaus fuer den ersten Castortransport nach dem Transportstop an,
und drittens ist aufgrund der Erweiterung der Urananreicherungsanlage
Gronau mit einer Erweiterung von Deutschlands einziger
Brennelementefabrik, ANF Lingen, zu rechnen.
Voraussichtlicher Ablauf: Vormittags Oeffentlichkeitsaktion regionaler
Gruppen in der Innenstadt, 12.00 Auftaktkundgebung vorm Haupttor des AKW,
danach Aktionen rund um die Anlagen. Ausserdem soll es ein
Uebernachtungscamp geben.
Vernetzungstreffen Lingen: Johannes Fangmeyer, Helenenstrasse 1, 48480
Spelle, Tel & Fax: 05977/8845, eMail: jfangmeyer@aol.com