Spendenaufruf für
Herzoperation
Die "Initiative für offene Grenzen - gegen
Abschiebung und Sondergesetze" bittet um
Spenden für den Rumänen Daniel Grecu, um eine
für ihn lebensnotwendige Herzoperation
finanzieren zu können. Daniel leidet an einer
Mangelfunktion der Aorta. Nach einer
Untersuchung in Rumänien im Jahre 1997 wurde ihm
mitgeteilt, daß er ohne eine Herzoperation
nicht mehr als zwei Jahre leben würde. Für
die Operation sind mehrere ÄrztInnen
notwendig, und es bestehen hohe
Materialkosten. Insgesamt kostet solch eine
Operation in Rumänien ca. 10 000 DM. Da das
rumänische Sozialversicherungssystem diese
Kosten nicht übernehmen würde, ist Daniel
Grecu gezwungen das Geld selber
aufzubringen - in Rumänien ein aussichtsloses
Unterfangen.
Im März 97 beschloß er, in Deutschland einen
Asylantrag zu stellen und Arbeit zu suchen.
So kam er ins Lager Blankenburg. Geld
verdienen konnte er hier nicht, die Kosten
für eine Herzoperation werden von der BRD
nicht übernommen, da laut AsylbewerberInnenle
istungsgesetz nur akute und keine chronischen
Krankheiten behandelt werden. Im Juni 97 kam
er mit der "Initiative für offene Grenzen" in
Kontakt. Diese beschloß zu versuchen, das
Geld für die Operation aufzubringen.
Sein Schwager Mihai Sandu, mit ihm nach
Deutschland gekommen, starb letztes Jahr in
der Nähe des Lagers Blankenburg, als er
abgechoben werden sollte, vor einem Wachmann
floh und in die Hunte sprang. Schockiert und
ebenfalls die Abschiebung erwartend, wollte
Daniel Grecu nach Rumänien zurückkehren. An
der Grenze wurde er vom Bundesgrenzschutz
inhaftiert, ihm wurden 951 DM abgenommen, und
er wurde - wie er schreibt - mißhandelt.
Inzwischen ist er wieder bei seiner Familie. Der
Initiative liegt eine Kopie der Niederschrift über die
"Sicherheitsleistung" des BGS vor. Weitere
Informationen erteilt sie gern unter Tel.
0441/248175. Spendenbescheinigungen können
auf Wunsch ausgestellt werden. Spendenkonto
Projektehaus K 14: Nr. 017192329, LzO
Oldenburg, BLZ 280 50 100, Kennwort: Daniel
Grecu.
"Alleskleber" Agenda 21?
Unter dem Titel "Mythos Agenda 21 - Was ist
dran an der Nachhaltigkeit?" bietet der
Oldenburger Verein "Patchwork" vom 8. bis zum
10. Mai ein Seminar an, das sich kritisch mit
dem Agenda 21-Konzept auseinandersetzt. Die
in der
Agenda 21 angestrebte nachhaltige Entwicklung
ist ein Ziel, welches auf wundersame Weise
Institutionen wie die Weltbank und politische
Basisgruppen, wie z.B. städtische
Umweltinitiativen vereint. In dem Seminar
soll die Entwicklung der Diskussion um das
Konzept "Nachhaltige Entwicklung" dargestellt
und daraus die Kritik an dem Konzept
formuliert und diskutiert werden.
Anmeldung, weitere Infos bei Patchwork -
Verein zur Förderung demokratischer
Selbstorganisation e.V., Kaiserstr. 24, 26122
Oldenburg, Tel. 0441/17111.
Weitere Seminare: 15.-17. Mai "Geschichte des
Castor-Widerstands"
Oldenburger Folktreff feiert Geburtstag
Am So, 3. Mai feiert der Oldenburger
Folktreff um 20 Uhr sein 5-jähriges Bestehen
im Cafe Chaplin, Schloßplatz. Der Oldenburger
Folktreff besteht aus engagierten
FolkmusikerInnen, die für jeden 1. So im Monat
eine Folkveranstaltung organisieren. Noch nicht
so bekannte Einzelinterpret-inn-en und Bands
präsentieren sich dort einem breiteren
Publikum. Diese MusikerInnen spielen ohne
Gage, der Eintritt ist frei. Anschließend
gibt es die Möglichkeit zur Session für
alle.
Zum Jubiläum spielen Hin & Weg. eine
Straßenmusikerin und ein Straßenmusiker aus
der kotzfrechen Asphaltkultur, und stellen
ihr neues Programm vor. Außerdem wird der
hervorragende Musiker Jens Kommnick einige
Solostücke auf Harfe und Whistle spielen.
Der Multi-Instrumentalist Jens Kommnick wirkte
bereits an vielen Produktionen mit, u.a. bei
der Gruppe Celtic Road, und hat vor 2 Jahren
eine CD mit Helmut Debus eingespielt.
Überregionales Märchenfestival
In der hessischen Gemeinde Wettenberg bei
Gießen findet im Rahmen des traditionellen
Krämermarktes der "1. Hessische Märchenmarkt"
am 21. Mai statt.Zu dem überregionalen
Festival sind Musiker, Schauspieler,
Puppentheater und Märchenerzähler eingeladen,
einen Beitrag zu leisten. Auch Informations-
und Verkaufsstände, z.B. mit traditionellem
Holzspielzeug, Märchenbüchern und
Börsenstände von Künstlergruppen werden an
diesem Tag in der historischen Kulisse des
Ortes Wißmar zu finden sein.
Anmeldung und Infos bei der Gemeinde
Wettenberg, 35435 Wettenberg, Tel. 0641-
8040
Per Bus in 35 Länder
Die Deutsche Touring GmbH, eine Tochter der
Deutschen Bahn AG, bietet Fernlinienbusse in
35 Länder an. Die Busse starten in 170
deutschen Städten in der Regel mehrmals
wöchentlich und das ganze Jahr über. Ziele
wie Moskau, Lissabon, Istanbul oder Oslo
werden angefahren, weitere Buslinien, z.B.
nach Petersburg sind für den Sommer geplant.
Mehr als 1,8 Millionen Fahrgäste nutzen
jährlich dieses Angebot, das auch unter dem
Gesichtspunkt der ökologischen Verträglichkei
t eine günstige Alternative darstellt.
Weitere Infos beim Deutschen Reisebüro oder
unter Tel. 069-7903288 oder 0180-5250254.
Urlaub im Workcamp
Internationale Workcamps u. a. in
Projekten gegen Obdachlosigkeit und Armut
bietet der Service Civil International (SCI)
in seinem Sommerprogramm an, das jetzt
erschienen ist. In 2-bis 4-wöchigen Camps
renovieren Freiwillige Wohnungen für
Obdachlose, helfen in Suppenküchen aus oder
unterstützen die Öffentlichkeitsarbeit einer
Arbeitsloseninitiative - und das in über 40
Ländern auf der ganzen Welt.
Wer im Umweltschutz arbeiten will, sich in
der Solidaritätsarbeit engagieren oder
antirassistische Arbeit in einem anderen Land
kennenlernen möchte, wer Behinderte in eine
Ferienfreizeit begleiten oder Kinder auf
einem Abendteuerspielplatz betreuen will,
findet ebenfalls eine Einsatzmöglichkeit in
dem 140 Seiten starken Programm. Teilnehmen
können junge Menschen ab 16 Jahre im Inland,
ab 18 im Ausland. Die Vermittlung erfolgt
kurzfristig und unbürokratisch. Unterkunft
und Verpflegung sind frei, die Anreise
organisieren die Freiwilligen selbst.
Das Programm kann für fünf Mark in
Briefmarken angefordert werden bei: SCI,
Blücherstr. 14, 53115 Bonn, Tel. 0228-212086,
Fax 0228-264234
Fotoausstellung in der Universität
In der Zeit vom 19. Mai bis 16. Juni findet
in der C.-v.-O.-Universität Oldenburg eine
Ausstellung mit außergewöhnlichen Schwarz-
Weiß-Fotos statt. "TROTZ'dem Augenblick" ist
der Titel der Ausstellung vom Autonomen
Referat für chronisch kranke und behinderte
Studierende. In einer Bilderserie setzt sich
der Kölner Fotograf Reiner Diart mit dem
Thema "Behinderung und Sexualität" auf
künstlerischem Wege auseinander. Die Idee
dieser Ausstellung entwickelten Dea Heibel
und Sybille Klings, beide selbst behindert.
Ergebnisse einer Projektarbeit "Behinderung
und Erotik" werden durch die Ausstellung
erstmals einem größeren Publikum zugänglich
gemacht. Ziel der Fotografien ist es, mit
ästhetischen Mitteln darauf aufmerksam zu
machen, daß Menschen mit Behinderung ebenso
ein sexuelles Leben führen wie Nichtbehindert
e. TROTZ'dem Augenblick, das ist der Trotz
behinderter Menschen, sich den argwöhnischen
Blicken ihrer nichtbehinderten Umwelt zu
stellen, das ist der erotische Augenblick,
der trotzdem gelebt wird.
Die Ausstellung wird am 19. Mai um 18 Uhr im
Vortragssaal der Unibibliothek eröffnet.
Anschließend ist sie von 9-22 Uhr mo bis fr
und von 9-18 Uhr samstags auf der Cafe'-Ebene
der Unibibliothek zu sehen.
Selbsthilfegruppen: Wechseljahre, Schüchternheit
Eine neue Selbsthilfegruppe für Frauen in den
Wechseljahren gründet sich bei der Beratungs-
und Koordinationsstelle für Selbsthilfegruppe
n (BeKoS). Angesprochen werden Frauen, die
unter der Vielfalt der körperlichen und
seelischen Anzeichen wie Depressionen,
Lustlosigkeit oder Hitzewallungen leiden.
Infos unter Tel. 0441-884848
Auch für schüchterne Menschen ist eine
Selbsthilfegruppe im Aufbau. Verbindendes
Element in diesem Kreis soll ein intensiver
Gesprächsaustausch über z.B. Erfahrungen mit
Kontakt- und Alltagsproblemen, Mangel an
Selbstbewußtsein und Durchsetzungsvermögen
sein. Näheres unter Tel. 0441-884848
Agenda-Koordinator nimmt Arbeit auf
Der neue Koordinator für die Lokale Agenda
21, der im April seine Arbeit bei der Stadt
Oldenburg aufgenommen hat, heißt Niko Paech,
ist 37 Jahre alt, promovierter Volkswirt und
ist ab sofort unter der Tel.Nr. 235-2856 im
Umweltamt, Gartenstr. 8 zu erreichen. Niko
Paech, der bisher als Wissenschaftler mit den
Schwerpunkten Umweltökonomie und
Außenwirtschaft an der Uni Osnabrück
gerarbeitet hat, wird in den nächsten drei
Jahren eine Lokale Agenda 21 für Oldenburg
auf den Weg bringen. Nach Mitteilung der
Stadt handelt es sich dabei um "einen
Aktionsplan darüber, was alles voor OOrt
geschehen kann und muß, um die Welt durch
nachhaltige soziale, wirtschaftliche und
ökolgische Entwicklung in ein lebenswertes
neues (21.) Jahrhundert zu führen."
Wanderin zwischen verschiedenen Welten
Eine Lesung der besonderen Art steht an. Mit Ruth Weiss kommt eine Frau nach Oldenburg, die Ereignisse durchlebt hat, die ohne Zweifel zu den einschneidensten dieses Jahrhunderts gehören. Von der Emigration ihrer Familie 1936 nach Südafrika, über die Erfahrungen der Apartheid, die sie hautnah am eigenen Körper erfahren mußte, bis hin zu den jüngsten, wegweisenden Umbrüchen im südlichen Afrika - Ruth Weiss hat all dies miterlebt.
So wird die Begegnung mit ihr zu einer spannenden Begegnung mit einer Zeitzeugin, die zu den anerkanntesten Afrika-KennerInnen gezählt wird. Mehr noch: Ruth Weiss eilt der Ruf voraus, Geschichten und Geschichte engagiert, lebendig und authentisch zu erzählen.
Die heute 75jährige scheut dabei keinesfalls vor brisanten Themen zurück: der Apartheid oder der schwierigen Friedensprozesse in Südafrika und Irland nimmt sie sich genauso an wie Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus in Deutschland.
Emigration, politischer Kampf, wirtschaftliche und soziale Not, aber auch Hoffnung auf eine menschenwürdigere Zukunft stehen somit im Mittelpunkt ihrer Geschichte(n), bilden die Leitpunkte ihrer Texte. Und immer wieder beschreibt sie anhand von Einzelschicksalen sehr persönlich und menschlich wichtige politische Ereignisse dieses Jahrhunderts.
In ihrer nun schon mehrere Jahrzehnte währenden Karriere bereiste Ruth Weiss fast alle Länder Afrikas, erschienen von ihr mehrere Bücher und Filme über Afrika, berichtete sie unzählige Male in Zeitungen und im Radio vom afrikanischen Kontinent. Eng verbunden war ihr Engagement in Afrika dabei mit den Unabhängigkeitsbestrebungen von Rhodesien, dem heutigen Zimbabwe, und dem Leben in/mit der erlangten Unabhänigkeit..
"So bin ich eine Wandernde zwischen verschiedenen Welten. Ich bin Jüdin, habe eine weiße Haut, lebte zwischen, aber nicht mit Afrikaner, war ständig auf Reisen. Manchmal mit einer Absicht, einem Ziel und oft, allzu oft auf der Flucht vor Menschen und Verhältnissen, irgendwo in Europa und Afrika." Sagt Ruth Weiss über Ruth Weiss.
Seit 1992 lebt sie auf der britischen Isle of Wright, als Autorin und freie Journalistin "im Ruhestand", wie sie es nennt.
Marco Klemmt
Die Lesung mit Ruth Weiss findet am 29. April um 20 Uhr in der Kapelle der Lambertikirche, Oldenburg, statt.
Fairer Handel auf dem Ökomarkt...
Seit Anfang April gibt es in Oldenburg eine weitere Möglichkeit, Produkte aus dem fairen Handel zu kaufen. Der sich in Gründung befindliche "weltladen oldenburg" hat sein Zelt schon mal auf dem mittwöchlichen "Ökomarkt" (Julius-Mosen-Platz) aufgeschlagen und bietet zur Zeit mehrere Sorten Kaffee, Tee und Schokolade an. Alles aus fairem Handel - und aus kontrolliert ökologischem Anbau. In Kürze soll das Sortiment erweitert werden, u.a. um (kunst-) handwerkliche Produkte.
Mit dem Verkauf sollen nicht nur ProduzentInnen in Lateinamerika, Afrika und Asien unterstützt werden, ein Teil der Erlöse soll auch zur Realisierung des Projektes "welthaus oldenburg" -von dem der Weltladen ein zentraler Bestandteil ist- verwendet werden.
Nähere Infos unter Tel.: 0441/984 96 05, Fax: 0441/984 96 06.
Keine Umleitung der Buslinie 8!
Mit Bestürzung haben Anwohner im Artikel vom 20.
März 1998 in der NWZ zur Kenntnis nehmen
müssen, daß von der VWG beschlossen wurde,
die Linie 8 umzuleiten, und zwar über
Elsässerstraße - Friedrich-August-Platz -
Wardenburgstraße - Melkbrink.
Die direkt betroffenen Anwohner der
Wardenburgstraße lehnen diese Planung ab: Am
Friedrich-August-Platz (öffentl. Spielplatz)
und an dessen Randbereichen spielen täglich
sehr viele kleine Kinder, die durch
Busverkehr stark gefährdet wären; auch eine
Bushaltestelle dort bietet eine
Gefahrenquelle.
Das Gebiet, das der Bus künftig durchfahren
soll, ist ein reines Wohngebiet; besonders in
der Wardenburgstraße spielen die Kinder und
Jugendlichen gern in den großen Vorgärten auf
den breiten Fußwegen, und viele Kinder und
Jugendliche bevorzugen es hier, Inline-Skater
zu fahren, weil hier im Gegensatz zu anderen
Straßen ein glatter Asphaltbelag vorhanden
ist.
Schwierige Verkehrssituationen würden an der
Ecke Melkbrink/Tangastraße/Wardenburgstraße
und an den Kreuzungen am Friedrich-August-
Platz mit rechts vor links Verkehr entstehen.
Autos werden die verbreiterten Straßen, die
nur für diesen Busverkehr notwendig werden
würden, als Durchgangsstraße mir
wahrscheinlich erhöhter Geschwindigkeit
nutzen.
Die Entfernungen zu den Bushaltestellen
Alexanderstraße oder Friedhofsweg sind
durchaus zumutbar. Kaum vorstellbar ist für
uns, daß diese Linie mehr genutzt werden wird
als die alte, die aufgrund mangelnder
Fahrgäste eingestellt wurde. Wie wäre es mit
einem Seniorentaxi oder Bus auf Abruf?
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